Vitamin A (Retinol)

Vitamin-a: Allgemein

Vitamin A ist ein fettlösliches Vitamin, das nur in tierischen Nahrungsmitteln vorkommen. Früher wurde es das Augen-Vitamin genannt, weil es besonders wichtig für die Stäbchen im Auge ist. Diese sorgen bei uns Menschen dafür, das wir bei Dämmerung und im Dunkeln noch sehen können.

Vom Vitamin A gibt es noch eine Unterart, das Provitamin A (Carotinoid), das rein pflanzlichen Ursprungs ist.

Vitamin-a: Nutzen

Das Vitamin A wird neben seiner wichtigen Funktion für die Augen auch bei der Zellteilung und verschiedenen Wachstumsprozessen benötigt - unter anderem bei der Entwicklung/Erhaltung der Knochen (auch Zähnen), dem Lymphsystem, Geschlechtsorganen, der Haut und der Schleimhäute. Insbesondere bei den Schleimhäuten (Verdauungstrakt und Atem- sowie Harnwege) sorgt das Vitamin A dafür, das diese widerstandsfähiger gegen Viren und Bakterien sind.

Auch bei der Herstellung von Testosteron und Östrogen spielt Vitamin A eine wichtige Rolle. Nur bei ausreichender Versorgung mit diesem Vitamin können Männer genügend gesunde Samenzellen bilden und Frau fruchtbar sein. Bei Schwangeren hilft Vitamin A, den Mutterkuchen (Plazenta) zu entwickeln.

Auch bei der Produktion wichtiger Immunzellen wird der Körper von Vitamin A unterstützt, was bei Krankheiten wie Masern, Grippen und Pilz und anderen infektionen für einen milderen Krankheitsverlauf sorgt. Ist der Körper auch ausreichend mit Vitamin A versorgt, sinkt das Risiko einen Schlaganfall zu erleiden bzw. man erholt sich schneller von einem Anfall. Ausserdem gibt es einen Zusammenhang zwischen einem hohen Vitamin A-Spiegel und der Häufigkeit einiger Herzerkrankungen.

Vitamin-a: Mangel

Ein leichter Mangel an Vitamin A zeigt sich relativ schnell durch Nachtblindheit bzw. einem eingeschränkten Sehen in der Dämmerung. Auch Hautveränderungen (Hyperkeratosis follicularis) sind möglich. Eine schwere Vitamin A-Unterversorgung verursacht Blindheit (durch Austrocknung des Auges, die sogenannte Xerophtalmie).

Vitamin-a: Aufnahme

Erwachsene können die empfohlene Tagesdosis an Vitamin A entweder durch die direkte Einnahme von Retinol oder einer seiner Vorstufen zu sich nehmen, indem beispielsweise folgende Lebensmittel konsumiert werden:
  • 100g Möhren
  • 150g Fenchel
  • 200g Grünkohl
Hinweis: Vitamin A ist fettlöslich, der menschliche Körper kann das Vitamin also nur dann aus den Lebensmittel extrahiereh, wenn gleichzeitig Fett konsumiert wird. Rohe Möhren haben also keine Auswirkung auf den Vitamin A-Spiegel, wenn nicht einige Tropfen Öl oder eine Scheibe Käse dazu konsumiert wird.

Vitamin-a: etd

AlterEmpfohlene Dosis MännlichEmpfohlene Dosis Weiblich
Säuglinge
0-4 Monate0,4 mg/Tag0,4 mg/Tag
4-12 Monate0,6 mg/Tag0,6 mg/Tag
Kinder
1-4 Jahre0,6 mg/Tag0,6 mg/Tag
4-7 Jahre0,7 mg/Tag0,7 mg/Tag
7-10 Jahre0,8 mg/Tag0,8 mg/Tag
10-13 Jahre0,9 mg/Tag0,9 mg/Tag
13-15 Jahre1,1 mg/Tag1,0 mg/Tag
Jugendliche und Erwachsene
15-19 Jahre1,1 mg/Tag0,9 mg/Tag
19-99 Jahre1,0 mg/Tag0,8 mg/Tag


In folgenden Fällen besteht ein erhöhter Bedarf an Vitamin A:
  • In der Schwangerschaft und Stillzeit (600 µg/Tag)
  • Bei Erkrankungen des Immunsystems

Vitamin-a: Überdosierung

Eine Überdosierung von Vitamin A kann nur erreicht werden, wenn über einen langen Zeitraum die 100 bis 200-fache empfohlene Tagesdosis konsumiert wird. Das Vitamin A lagert sich dann in der Leber ab und vergiftet den Körper.

Besonders Schwangere und auch Frauen ohne Verhütungsschutz müssen darauf achten, keine Vitamin A-Überdosierung zu erreichen: bereits geringe Mengen des Vitamins können den Fötus stark schädigen! Daher empfehlen Ärzte, das Schwangere auf die Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel mit hoher Vitamin A-Dosis ebenso verzichten wie auf den Verzehr von Innereien.

Vitamin-a: Risikogruppen

Schwangere können mit einer zu hohen Einnahme von Vitamin A das ungeborene Leben schädigen. Mehr als 1.1mg/Tag dürfen Schwangere nicht zu sich nehmen und vor dem 6. Schwangerschaftsmonat sollen Schwangere generell auf Vitamin A-haltige Produkte (wie Innereien, bestimmte Nahrungsergänzungsmittel usw.) verzichten. Auch sollten Schwangere darauf achten, ausreichend Vitamin E und Vitamin C zu sich zu nehmen, da diese einer Überdosierung von Vitamin A entgegenwirken.

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