Wintergedichte - Schnee und Eis

Über die Schönheit und Strenge des Winters haben viele Autoren sich ihre Gedanken gemacht und aufgeschrieben.

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Winternacht

Vor Kälte ist die Luft erstarrt,
Es kracht der Schnee von meinen Tritten,
Es dampft mein Hauch, es klirrt mein Bart;
Nur fort, nur immer fortgeschritten!

Wie feierlich die Gegend schweigt!
Der Mond bescheint die alten Fichten,
Die, sehnsuchtsvoll zum Tod geneigt,
Den Zweig zurück zur Erde richten.

Frost! Friere mir ins Herz hinein,
Tief in das heißbewegte Wilde!
Das einmal Ruh' mag drinnen sein,
Wie hier im nächtlichen Gefilde.

Dort heult im tiefen Waldesraum
Ein Wolf;-wies Kind aufweckt die Mutter,
Schreit er die Nacht aus ihrem Traum
und heischt von ihr sein blutig Futter.

Nun brausen über Schnee und Eis
Die Winde fort mit tollem Jagen,
Als wollten sie sich rennen heiß:
Wach auf, o Herz zu wildem Klagen!

Laß deine Toten auferstehn
und deiner Qualen dunkle Horden!
Und laß sie mit den Stürmen gehn,
Dem rauhen Spielgesind aus Norden!

   — Nikolaus Lenau
Die Schneeflocken
Die Schneeflocken - sie sind da,
es ist einfach ganz wunderbar!
Sie sind weiß wie ich es mag.
Es gibt sie einfach jedes Jahr!
Kamingeknister
Tanzt ihr Flammen lichterloh,
Ihr ertönt als Lied so froh!
Lasst euch nie von jemanden sagen,
ihr könnt das Leid nicht mal ertragen!
So wie Götter ragt ihr hoch,
aufgebläht zischt ihr nun los!
Über Holz und noch mehr Holz,
nehmt euch was ihr wollt mit Stolz!
Lasst es raus, nehmt es ein,
so wird es nie wieder sein!
Alles was ihr euch nun nehmt,
Ist gefangen und gelähmt!
Feuerfunken und Gebläse,
Knistern, knacken und Getöse!
Was verbirgt ihr in der Glut?
Was entfacht denn eure Wut?
Licht und Wärme stahlst ihr aus,
Sitze vor dem Kamin im Haus!

   — Silvia Agi

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