Selen

Selen ist ein wichtiges Spurenelement, das in reiner Form kaum vorkommt und heutzutage der Nahrung beigemischt wird.

Selen: Allgemein

Selen ist ein Halbmetall. Auf der Erde kommt es relativ selten vor, in reiner Form findet man Selen so gut wie gar nicht. Meist bildet es Verbindungen mit Schwefel. Selen ist ein essenzielles (=lebensnotwendiges) Spurenelement und muss dem Körper über die Nahrungsaufnahme zugeführt werden. Ein Erwachsener hat etwa 10 bis 15 mg Selen im Körper gespeichert - davon den größten Teil in der Muskulatur sowie in Nieren, Leber und Herz.

Selen: Nutzen

Selen ist ein Bestandteil von über 20 Enzymen und Proteinen und greift an vielen verschiedenen Stellen in den Stoffwechsel ein. Selen wirkt als Antioxidans (Schutz vor Freien Radikalen) und es kann auch das Krebsrisiko mindern. Selen ist in der Lage, Schwermetalle wie beispielsweise Arsen oder Blei, zu binden und hat somit eine unterstützende Wirkung auf die Entgiftung des Körpers. Darüber hinaus spielt Selen bei der Umwandlung und Aktivierung von Hormonen der Schilddrüse eine Rolle und sorgt so für die Vorbeugung einer Unterfunktion. Eine stärkende Wirkung auf das Immunsystem wird Selen ebenfalls zugeschrieben.

Selen: Mangel

Selenmangel ist fast immer die Folge einer ungenügenden Zufuhr über die Nahrung. Da die Böden in Deutschland relativ selenarm sind, wird Selen Hühner- und Schweinefutter beigemischt, um eine ausreichende Versorgung zu gewährleisten.

Ein Mangel an Selen kann sich durch ein geschwächtes Immunsystem bemerkbar machen. Ein Zusammenhang zwischen bestimmten Herz-Kreislauferkrankungen und Selenmangel wurde ebenso beobachtet wie eine negative Beeinflussung der Fruchtbarkeit bei Frauen und Männern. Bestimmte Krankheiten des Magen-Darm-Traktes können die Aufnahme von Selen vermindern.

Selen: Aufnahme

Selen ist vor allem in tierischen Eiweißen wie Fleisch und Fisch enthalten. Besonders hoch ist der Selengehalt bei Innereien. Käse und Hühnereier enthalten ebenfalls viel Selen. Wer sich vegetarisch ernährt, sollte viel Knoblauch, Sesam, Leinsamen oder Kokosnuss zu sich nehmen, denn in diesen pflanzlichen Quellen ist sehr viel Selen enthalten. Gemüse und Obst enthält dagegen nur wenig Selen. Die Tagesdosis Selen wird beispielsweise mit folgenden Lebensmitteln erreicht:
  • 300 Gramm Fleisch oder Fisch
  • 600 Gramm Käse
  • 10 Gramm Sesam

Selen: etd

Säuglinge
0 - 4 Monate5 15 µg/Tag
4 - 12 Monate7 -13 µg/Tag
Kinder
1 - 4 Jahre10 40 µg/Tag
4 - 7 Jahre15 45 µg/Tag
7 - 10 Jahre20 - 50 µg/Tag
10 - 13 Jahre25 - 60 µg/Tag
13 - 15 Jahre25 - 60 µg/Tag
Jugendliche und Erwachsene
15 - 19 Jahre30 - 70 µg/Tag
19 - 65 Jahre30 - 70 µg/Tag
65 Jahre und älter30 70 µg/Tag

Schwangere und stillende Mütter benötigen 30 - 70 µg/Tag.

Selen: Überdosierung

Bis 1954 galt Selen als toxisches (=giftiges) Spurenelement. Die Toxizität hängt sowohl von der Dosis als auch von der Art der Selenverbindung ab. Eine regelmäßige Aufnahme von bis zu 400 µg Selen täglich gilt noch als ungiftig. Eine Überdosierung kann zu einer Selenvergiftung führen. Diese äußert sich durch Störungen des Magen-Darm-Traktes, Haarausfall und Kopfschmerzen. Veränderungen der Fingernägel (beispielsweise weiße Streifen) und Sensibilitätsstörungen kommen ebenfalls vor.

Selen: Risikogruppen

Raucher, Menschen mit geschwächtem Immunsystem und an Krebs Erkrankte besitzen einen erhöhten Bedarf an Selen, der nach Absprache des Arztes auch mithilfe von Zusatzpräparaten ausgeglichen werden kann.