Folsäure

Folsaeure: Allgemein

Die Folsäure (Pteroylplutaminsäure) ist ein wasserlösliches B-Vitamin. Eine Unterversorgung von Folsäure gehört zu den häufigsten Vitaminmangel-Erscheinungen in Deutschland.

Der Begriff Folsäure stammt vom lateinischen folium = Blatt. Blatt deshalb, weil der Stoff zum ersten Mal aus Spinatblätter isoliert werden konnte. Früher wurde die Folsäure auch Vitamin M, Folacin, Vitamin Bc und Lactobacillus Casei-Faktor genannt.

Folsaeure: Nutzen

Folsäure ist essentiell für Wachstums- und Entwicklungsvorgänge und es ist auch für die Blutbildung und bei Stoffwechselvorgängen im menschlichen Körper wichtig. Ebenso wirkt Folsäure bei der Bildung der DNA/RNA und Zellen der Schleimhäute mit.

Insbesondere in der Schwangerschaft ist Folsäure sehr wichtig für das ungeborene Kind. Kommt es zu einer Unterversorgung von Folsäure der Mutter, drohen schlimme Wachstumsstörungen bis hin zu einem offenen Rücken.

Folsaeure: Mangel

Die Einnahme von Folsäure senkt die Konzentration von Homocystein (ein Eiweißbaustein) im Blut. Bei ungenügender Zufuhr von Folsäure steigt die Homocysteinkonzentration an und dies kann Herz-/Kreislauf-Erkrankungen verursachen und Schlaganfälle begünstigen.

Ein Folsäuremangel kann sich durch recht unspezifische Beschwerden äussern. Neben Appetitlosigkeit, Übelkeit (Durchfall, Bauchschmerzen) können auch schmerzende Geschwüre im Rachenraum und Haut- und Haarveränderungen auftreten. Ein längerer Folsäuremangel führt in fast allen Fällen zur Anämie - ein besonderer Fall der Blutarmut, der unverzüglich medizinisch behandelt werden muss.

Chronischer Folsäuremangel äußert sich auch durch Müdigkeit bzw. Antriebslosigkeit. Auch neurologische Krankheitsbilder, wie z. B. Unkonzentriertheit, Depressionen und Demenz sind möglich.

Folsaeure: Aufnahme

Erwachsene können die empfohlene Tagesdosis an Folsäure (400 µg) durch Einnahme beispielsweise folgender Lebensmittel erreichen:
  • 160g Kalbsleber
  • 150g Weizenkeime
  • 250g Soja
  • 400g Spinat oder Sonnenblumenkerne
Ausserdem ist Folsäure in fast allen dunkelgrünen Blattgemüsen enthalten (Salate) sowie in Weizenkeimen, Hefe und Bohnen. Aber auch in Orangensaft und z. B. Eigelb kommt Folsäure hinreichend vor.

Folsaeure: etd

AlterEmpfohlene Dosis
Säuglinge
0-4 Monate60 µg/Tag
4-12 Monate80 µg/Tag
Kinder
1-4 Jahre200 µg/Tag
4-10 Jahre300 µg/Tag
ab 10 Jahre400 µg/Tag
Jugendliche und Erwachsene
Jeden Alters400 µg/Tag


In folgenden Fällen besteht ein erhöhter Bedarf an Folsäure:
  • In der Schwangerschaft und Stillzeit (600 µg/Tag)
  • Bei Medikamenteneinnahme
  • Bei hohem Alkoholkonsum
  • Bei Verbrennungen und anderen schweren Hautverletzungen
  • Bei chronischen Blutungen

Folsaeure: Überdosierung

Eine Gefahr bei Überdosierung besteht für gesunde Menschen nicht. Bei einer Überdosierung fällt es dem Körper allerdings schwerer, das Spurenelement Zink zu verwerten. Ausserdem wird die Wirkung von krampflösenden Mittel geschwächt - wichtig für Epileptiker.

Folsaeure: Risikogruppen

Besonders Schwangere müssen darauf achten, ausreichend Folsäure zu sich zu nehmen um das gesunde Wachstum des ungeboreren Kindes nicht zu gefährden.

Patienten mit Erkrankungen des Magens (Gastritis, Morbus Crohn) können Folsäure nicht mehr so gut aufnehmen und sollten unter Umständen ihren Folsäurebedarf mit Hilfe von Tabletten decken.