Menstruation allgemein

Foto:  Menstruation - der weibliche Zyklus: Menstruation allgemein
In der Einführung gehen wirauf die Hintergründe der Periode ein - Ursache, Wirkung & Begleiterscheinungen werden hier erklärt.

Der Zyklus allgemein

Ein weiblicher Zyklus dauert zwischen 25 und 30 Tagen. Da diese Werte variieren, geht man von einem durchschnittlichen Zyklus von 28 Tagen aus. Während der ersten fünf bis sieben Tage des Zyklus löst sich die oberste Schicht der Gebärmutterschleimhaut ab. Die abgestoßene Gebärmutterschleimhaut wird dann regelrecht - zusammen mit etwas Blut - aus deinem Körper gespült und es kann ein neuer Zyklus beginnen. Dieser Vorgang wiederholt sich Monat für Monat, bis du entweder schwanger wirst oder deine Menopause erreichst - im Schnitt sind es 30 Jahre, in denen die Frau fruchtbar ist und schwanger werden kann.

Biologie des Zyklus

Hormon-Steuerung

Ab der Pubertät schüttet das hormonelle Steuerungssystem des Gehirns, der Hypothalamus, das Hormon GnRH aus, welches auf die Hirnanhangsdrüse einwirkt. Hierdurch wird der Befehl gegeben, ein Hormon zu produzieren und an das Blut abzugeben. Bei dem Hormon handelt es sich um ein follikelstimulierendes Hormon (FSH), das dazu führt, dass mehrere Follikel gleichzeitig heranwachsen. Anschließend vergrößert sich auch die Eizelle etwas. Man spricht nun vom Sekundärfollikel.

Im Grunde kann man den Vorgang im Körper einer Frau so beschreiben: Rechts und links von der Gebärmutter befinden sich zwei Eierstöcke. Diese haben etwa eine Größe von drei Zentimetern. Bereits vor Geburt eines Mädchens wird in deren Eierstöcken ein gewisser Bestand an Eizellen angelegt. Dies können durchaus etwa 400.000 sein. Jede einzelne Eizelle wird von einem Eibläschen umgeben, auch Follikel genannt. Dieses Bläschen schützt die Eizelle, die so jahrzehntelang überleben kann. Die Follikel werden in diesem frühen Stadium auch Primärfollikel genannt.

Der Prozess geht weiter. Bei Tertiärfollikeln haben sich die inneren Zellstrukturen weiter aufgelockert. Insgesamt sind sie noch ein wenig weiter gewachsen und haben einen Durchmesser von ca. einem Zentimeter. Nun bilden sich Zwischenräume, die sich nach und nach mit einer Flüssigkeit füllen. Das Hormon Östrogen wird in der Innenwand des Tertiärfollikels hergestellt und anschließend in sein Inneres abgegeben. Nur bei einer hohen Konzentration des Hormons ist eine weitere Reifung der Eizelle möglich.

Das stärkste Ei gewinnt

Es heißt immer, der Stärkere gewinnt. Dies ist auch bei den Follikeln so. Denn von denen, die es in den Eierstöcken bis zum Tertiärfollikel gebracht haben, überleben sprichwörtlich nur die Stärksten. Die Schwächeren werden verdrängt und gehen ein. Die Natur hat hier aber ein gewisses Recyclingsystem eingerichtet. Denn die nun überflüssigen Follikel produzieren trotzdem noch das für den Körper wichtige Östrogen. Der Gewinner wächst weiter und füllt sich so lange mit Flüssigkeit, dass es irgendwann auf die Eierstock-Wand drückt: der Follikel wird nun "sprungreif".

Bereit für die Befruchtung

Mit Hilfe der ausgeschütteten Hormone reißt es unter enormem Druck schließlich auf. Mit der austretende Flüssigkeit wird die nunmehr reife Eizelle aus dem Eierstock herausgeschwemmt und die über den Eierstock gestülpten Fimbrien fangen die Eizelle auf. Jetzt ist sie für ca. 12 Stunden befruchtbar.

Zyklus beendet?

Das im Eierstock verbleibende Follikelepithel wandelt sich zu einem Gelbkörper um, der das Hormon Progesteron produziert. Dieses äußerst wichtige Hormon sorgt unter anderem dafür, die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche befruchtete Eizelle vorzubereiten. Die Produktion des Östrogens geht hingegen zurück. Sollte die Eizelle unbefruchtet bleiben, was zumeist der Fall ist, wird der Gelbkörper in etwa 10 Tagen wieder zurückgebildet. Am Ende bleibt nur ein kleines weißes Narbengewebe zurück. Da der zurückgebildete Gelbkörper kein Progesteron mehr produziert, kommt es zur Monatsblutung.

Sobald die Blutung beendet ist, reifen erneut Primärfollikel heran und der Zyklus beginnt wieder aufs Neue. Kommt es jedoch zur Schwangerschaft, so wird der Gelbkörper größer. Er produziert mehr und mehr Progesteron. Ab dem vierten Schwangerschaftsmonat geht der Gelbkörper ein und die Plazenta übernimmt ab sofort die Produktion der Hormone.


Quelle: Wikipedia

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Der gesamte weibliche Kreislauf kann also in drei Phasen unterteilt werden:

    1) Erste Zyklushälfte

    Die Follikelphase: die Eibläschen reifen heran.

    2) Zyklusmitte

    Die Ovulation: der Eisprung wird vollzogen.

    3) Zweite Zyklushälfte

    Die Lutealphase: Warten auf die Befruchtung.

Die 1. Zyklushälfte kann bei jeder Frau unterschiedlich lang sein. Die 2. Phase hält jedoch bei jeder Frau etwa 14 Tage an, sodass man den Zeitpunkt des Eisprungs in der Mitte des Zyklus einfach berechnen kann. Hilfreich sind hierbei entsprechend entwickelte Messstäbe, die im Handel erhältlich sind. Voraussetzung für eine erfolgreiche Messung ist allerdings, dass die eigene Zyklusdauer bekannt ist.

Die Tage - Das erste Mal

Erst mit Beginn der pubertären Zeit einer Frau beginnt auch die fruchtbare Phase und damit der weibliche Zyklus. Gerechnet ab diesem Zeitpunkt bleibt sie etwa 30 Jahre lang in einem regelmäßigen monatlichen Zyklus, der jeweils vom Eisprung bis zur Regelblutung zählt.

Zum ersten Mal kommt die Periode normalerweise zwischen dem 10. und 14. Lebensjahr. Du musst davor keine Angst haben, denn es handelt sich dabei um einen ganz normalen Vorgang. Sechs bis zwölf Monate vor der ersten Periode bemerken viele Mädchen einen Ausfluss, der ein glasiges und weißliches Aussehen hat. Er kann also als erstes Anzeichen gewertet werden. Für diesen Ausfluss kannst du Slipeinlagen verwenden, die ihn aufsaugen.

Du kannst dich jetzt auf diese Zeit vorbereiten, in der deine Periode das erste Mal auftritt. Am besten besorgst du dir schon frühzeitig Monatsbinden. Steck dir am besten eine Binde in die Schultasche, damit du sie immer dabei hast, auch wenn deine erste Periode in der Schule kommt. Natürlich kannst du stattdessen auch einen Tampon verwenden. Allerdings solltest du dann besser vorher einmal üben, wie du diesen schnell und sicher einführen kannst.

Leider kannst du nicht ausschließen, dass dich die Periode unvorbereitet trifft und etwas Blut durch deine Hose dringt. Deine Mitschüler werden sich leider in den meisten Fällen nicht sehr einfühlsam verhalten, wenn sie das bemerken. Pack deshalb am besten zu deiner Binde in die Schultasche ein Tuch, das du dir in diesem Fall umbinden kannst. Alternativ kannst du dir im Notfall auch einen Pullover oder eine Jacke umbinden.

Ist die Regel endlich da, musst du dich darauf einstellen, dass das Wort Regel nicht immer wörtlich zu nehmen ist. Die meisten Mädchen haben nicht von Anfang an einen regelmäßigen Zyklus, sodass der zeitliche Abstand zwischen den Monatsblutungen variieren kann. Auch die Länge der eigentlichen Blutung schwankt zwischen drei und sechs Tagen. Deshalb solltest du auch nach der ersten Periode immer einen Tampon oder eine Binde dabei haben, damit du schnell reagieren kannst, wenn dich ihr Einsetzen mal wieder überrascht.

Meine Frau hat ihre Tage

Dann wären da noch die Stimmungsschwankungen zu erwähnen, denen manche Frau ausgeliefert ist. Da der komplette Zyklus von Hormonen eingeleitet und gesteuert wird, gehen natürlich gehen viele hormonelle Veränderungen im Körper einer Frau vor sich. Die hormonellen Änderungen führen manchmal auch Stimmungsschwankungen mit sich - meist werden diese jedoch kaum wahrgenommen. Eine gesteigerte Östrogenproduktion kann in der ersten Zyklusphase sogar eine Stimmungsanhebung hervorrufen! Die gesteigerte Produktion von Progesteron während der zweiten Phase wirkt dann wieder eher beruhigend auf Körper und Psyche einer Frau.

Die Männerwelt macht sich vielerlei über die Tage der Frau lustig und beschreibt sie in dieser Zeit als unpässlich oder zickig. Jede Nörgelei oder jede Maßregelung werden in dieser Zeit auf "DIE TAGE" geschoben. Natürlich ist das Wohlbefinden der Frau teilweise gestört und körperliche und psychische Symptome sind manchmal mehr als unangenehm. Nichtsdestotrotz muss die Frau ja trotzdem ihren gewohnten Tätigkeiten nachgehen, denn die Regel ist ja keine Krankheit. Trotzdem fühlt sich manche Frau aber so und Rücksichtnahme oder Unterstützung von Seiten der Familie bleiben meist aus.

So manch eine Frau ist während ihrer Periode schon mal näher am Wasser gebaut als sonst. Geplagt von Kopf-und Bauchschmerz und den Witzeleien der eigenen Familie ausgesetzt, wurde die Menstruation schon oft als Fluch gesehen. Doch sie kommt und geht und gehört nun mal zu den Frauen, wie die Brüste oder ein feinerer Körperbau. Es wird geflucht, wenn die Menstruation kommt, und sich gefreut, wenn sie wieder geht, und oft jubeln zwei Menschen, wenn sie irgendwann einfach mal ausbleibt, denn dann werden aus zwei ganz schnell drei. :)

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