Bewegungsförderung für Kinder

Foto von  Bewegungsförderung für Kinder
Die Energie von Kindern scheint schier endlos zu sein ─ selbst nach stundenlangem Spiel- und Bewegungsspaß scheinen die Kleinen noch immer Power und Lust auf mehr zu haben.

Wie wichtig ist Bewegung?

Kinder brauchen Bewegung, um sich wohlzufühlen und sich und ihre Umgebung kennenzulernen. Bewegungsaktivitäten schulen alle Sinne des Kindes, in denen sie Kraft spüren und die Geschicklichkeit auf die Proben stellen. Mal kurz über eine Mauer klettern und springen, über Pfützen hüpfen, über jeden Treppeneingang turnen, all das ist draußen wunderbar bei jedem Spaziergang möglich. Klettern, springen, balancieren, rutschen, sich verstecken, laufen und gefangen werden, der Drang nach Bewegung ist grenzenlos und das ist gut und wichtig für die gesunde Entwicklung.

Bewegung trägt erheblich zu einer gesunden körperlichen, geistigen und psychosozialen Gesamtentwicklungder Kinder bei ─ das ist ausreichend durch Studien belegt. Kinder müssen sich bewegen und sie brauchen Möglichkeiten, um ihr Bewegungsbedürfnis ausleben zu dürfen. Erfolgserlebnisse, aber auch Misserfolge, trainieren die Bewegungssicherheiten der Kinder, die ein gesundes Selbstbewusstsein durch das Einschätzen der eigenen Fähigkeiten entwickeln können. Am besten geschieht dies durch eine anregende Umgebung, in der sie selbst Bewegungen ausprobieren und Spiele erfinden können.

Bewegungsförderung zu Hause

Schon von klein auf ist Bewegung ein zentraler Teil des Lebens. Babys zeigen dies durch ihr ständiges Strampeln und die ersten Versuche, die Welt robbend zu erkunden. Sobald die Kleinen laufen lernen, ist ihr Drang nach Bewegung kaum noch zu bremsen. Diesen natürlichen Bewegungsdrang zu unterstützen, ist wichtig und es gibt zahlreiche Wege, dies gemeinsam als Familie zu tun. Neben den klassischen Spaziergängen und dem Toben auf Spielplätzen, bietet die Natur mit ihren Feldern, Wiesen und Wäldern unendlich viele Möglichkeiten für Bewegung. Doch nicht immer spielt das Wetter mit und ein Laufband, Crosstrainer oder Rudergerät sind für Kinder ungeeignete Sportgeräte. Für solche Tage lohnt es sich, auch daheim kreative Ideen parat zu haben:

  • Gymnastikübungen: Rollt die Yogamatten aus und taucht gemeinsam in die Welt der Gymnastik ein. Ob wilde Spiele oder ruhiges Yoga, es gibt für jedes Alter und jeden Geschmack passende Übungen. Diese stärken nicht nur die Muskulatur, sondern verbessern auch Konzentration und Motorik.

  • Tanzen: Schaltet die Musik an und lasst die Hüften schwingen. Tanzen befreit, macht Spaß und ist eine großartige Möglichkeit für die ganze Familie, sich zu bewegen und gleichzeitig das Gleichgewicht zu schulen. Ob Freestyle oder geplante Choreografie, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

  • Jonglieren: Anfangs mag es schwierig erscheinen, doch Jonglieren ist eine faszinierende Fertigkeit, die besonders die jüngeren Familienmitglieder herausfordert. Startet mit leichten Objekten wie Tüchern und arbeitet euch langsam vor. Eine spielerische Art, die Koordination zu schärfen.

  • Hula-Hoop-Reifen: Hula-Hoop ist nicht nur ein Rückkehrer aus vergangenen Zeiten, sondern auch ein hervorragendes Training für Körperspannung und Koordination. Mit verschiedenen Größen und Farben wird es nie langweilig und ein kleiner Wettbewerb, wer den Reifen am längsten in der Schwebe hält, sorgt für Motivation und Spaß.

Bewegung ist vielfältig und sollte Spaß machen. Indem ihr als Familie zusammenbleibt und gemeinsam neue Aktivitäten ausprobiert, stärkt ihr nicht nur eure Gesundheit, sondern auch euren Zusammenhalt.

Gestaltung des Kinderzimmers durch Möbel

Falls in der Wohnung ein Kinder- oder Spielzimmer eingerichtet werden kann, sollte dieses möglichst viele Gelegenheiten zur Bewegung aufweisen. Dabei muss unbedingt ein Freiraum zum vorübergehenden Spielen und Toben bleiben. Besonders dann, wenn das Schlafzimmer auch das Spielzimmer ist. Eine gute Möglichkeit, um mehr Platz zu schaffen, ist ein Hochbett. An den Seiten sind Seile oder Strickleitern zum Hinaufklettern schnell befestigt und nehmen nicht viel Raum ein. Viele Modelle haben bereits eine Rutsche integriert, die zum Spielen animiert und auch dabei unterstützt, am Morgen aufzustehen. Schließlich macht es Spaß, den Tag gleich mit einer Rutscheinheit zu beginnen! Der untere Teil des Bettes bietet zudem zahlreiche Möglichkeiten, mit Decken eine Höhle zu bauen. Doch hier muss dringend auf das richtige Alter geachtet werden. Suche das Bett am besten gemeinsam mit deinem Kind aus und achte auf die Hinweise des Herstellers und Personals. Ältere Kinder können sich beispielsweise für eine Variante des Hochbettes entscheiden, in dessen unteren Teil ein Schreibtisch integriert ist.

Weitere tolle Ideen für die Gestaltung des Kinderzimmers, die zum Spielen und Bewegen einladen, sind:

  • Modulare Möbel: Investiere in Möbelstücke, die sich leicht umstellen und anpassen lassen. Modulare Regale, Schränke und sogar Sitzmöbel können so arrangiert werden, dass sie Spielbereiche definieren, die sich mit den Bedürfnissen und dem Alter deines Kindes verändern.

  • Kletterwand: Eine kleine Kletterwand an einer sicheren Stelle im Zimmer sorgt für Abenteuer und Bewegung. Achte darauf, dass der Bodenbereich mit weichen Matten ausgelegt ist, um für Sicherheit beim Klettern zu sorgen.

  • Schwingen oder Hängematten: Eine Ecke des Zimmers kann mit einer sicheren Befestigung für eine Schaukel oder eine Hängematte ausgestattet werden. Das schwingende Element bringt nicht nur Spaß, sondern fördert auch das Gleichgewicht und die Koordination.

  • Turnmatten: Eine faltbare Turnmatte bietet eine weiche Unterlage für Bodenübungen, Purzelbäume oder einfach zum Entspannen beim Lesen oder Spielen. Wenn sie nicht gebraucht wird, lässt sie sich einfach zusammenklappen und verstauen.

  • Spielteppiche: Teppiche mit Straßen-, Stadt- oder Landschaftsmotiven laden zum Spielen auf dem Boden ein und regen die Fantasie an. Sie bieten eine weiche Unterlage und definieren gleichzeitig einen Spielbereich.

Die Einrichtung eines Kinderzimmers sollte stets Flexibilität und Sicherheit bieten, um die Entfaltung und Kreativität deines Kindes zu fördern. Dabei ist es wichtig, dass das Zimmer mitwachsen kann und sich den wechselnden Interessen anpasst. Indem du dein Kind in die Gestaltung einbeziehst, schaffst du nicht nur einen Raum, der zum Spielen und Lernen einlädt, sondern förderst auch dessen Selbständigkeit und Entscheidungsfähigkeit.

Vielseitigkeit regt die Fantasie an

Es ist ganz einfach die sowieso schon farbenfrohe Fantasie eines Kindes weiter anzuregen. Normale Stühle können durch Sitzbälle oder Schaumstoffwürfel ersetzt werden, die im Spiel vielseitig verwendet werden dürfen. Mit mehreren Schaumstoffwürfeln lassen sich Türme bauen und später platzsparend übereinanderstapeln. Schaumstoff- oder Matratzenelemente sind zum Springen und Kullern, zum Bauen von Höhlen und als Sitzgelegenheit oder Liegefläche geeignet. Auch bieten diese Elemente eine weiche Unterlage, falls mal ein Sprung daneben geht.

Aber auch mit Stoff überzogene Bretter ermöglichen zwischen kleinen Hockern oder auf einer Rolle Möglichkeiten, beim Balancieren ein Körpergefühl zu entwickeln. Es ermöglicht viele Gelegenheiten für Spiel und Training und nimmt, an die Wand gestellt, kaum Platz weg. Balancier-Teller und viele weitere kindgerechte Sportgeräte sind im Fachhandel erhältlich.

Straßenspiele, die mit Kreide draußen aufgemalt werden, sind übrigens auch im Kinderzimmer mit bunten Teppichfliesen möglich. Du siehst: es gibt viele vielversprechende Möglichkeiten, im Kinderzimmer den Bewegungsdrang zu fördern!

Von Möbelstück zu Möbelstück lassen sich mit Gummibändern ganze Spinnennetze durch das Zimmer weben und einen Geschicklichkeitsparcours bauen. Die Bänder werden auf unterschiedlichen Höhen zum drüber steigen, Springen und Kriechen gespannt. Wenn zusätzlich Glöckchen an den Bändern hängen, erhöht sich die Spannung, ohne Kontakt durch den Parcours zu kommen. Aus einem Ball, der in eine Stofftasche gesteckt und zugebunden wird, entsteht ein prima Pendel- oder Boxsack, dem es auszuweichen gilt. Das Ziel könnte ein Kriechtunnel sein, der wieder viele andere Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Nach dem Spielen und Toben kann man alles wieder zurückbauen und bis zum nächsten Einsatz verstauen.

Auch hier gilt natürlich: Niemals sollten die Kinder bei diesen Aktivitäten unbeaufsichtigt sein.

Sport im Freien - es muss nicht immer joggen sein

Joggen ist zwar weit verbreitet, aber nicht jedes Kind springt sofort auf den Laufbandwagon auf. Zum Glück gibt es zahlreiche Alternativen, die ebenso viel Spaß machen und die ganze Familie in Bewegung bringen.

  • Inlineskaten: Schon für die Kleinsten gibt es passende Rollschuhe, die ihnen den Einstieg in die Welt des Rollensports erleichtern. Wichtig ist hierbei, ein ebenes Gelände ohne Hindernisse zu wählen und nicht auf die nötige Schutzausrüstung zu vergessen: Helm, Knie-, Ellenbogen- und Handschützer sind ein Muss. Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, wie schnell Kinder das Fahren auf Rollen meistern – oft sogar schneller als so mancher Erwachsener!

  • Badminton: Wer es lieber etwas ruhiger angeht, findet im Badminton eine wunderbare Alternative. Ein Netz ist nicht zwingend notwendig, denn der Spaß liegt im Spiel selbst – im Versuch, den Federball so lange wie möglich in der Luft zu halten. Dies schult nicht nur die Koordination von Armen und Augen, sondern bringt auch eine Menge Spaß, vor allem wenn man gemeinsam dem Ball hinterherjagt.

  • Bouldern: Klettern begeistert Kinder in jedem Alter und Bouldern ist eine tolle Möglichkeit, dieses Vergnügen sicher auszuleben. Viele Städte bieten inzwischen spezielle Kletterwände für Kinder an. Aber auch der heimische Spielplatz oder ein geeigneter Baum können schon genügen, um die ersten Kletterversuche zu wagen. Es erfordert Geschick, Kraft und Ausdauer, sich nach oben zu arbeiten, und der Stolz bei der erreichten "Gipfel" ist bei den Kleinen riesig.

Zusätzlich zu diesen Aktivitäten gibt es unzählige andere Möglichkeiten, wie Schwimmen, Wandern, Radfahren oder Fußballspielen, um als Familie aktiv zu bleiben. Die WHO empfiehlt für Kinder zwischen 5 und 17 Jahren täglich etwa eine Stunde Bewegung. Dies hält nicht nur fit, sondern macht in der richtigen Gesellschaft auch viel Spaß. Wichtig ist, dass die ganze Familie zusammen entscheidet, welche Aktivitäten Freude bereiten, um so gemeinsam gesund und aktiv zu bleiben.

Das könnte dich auch interessieren