Hygiene rund ums Schlafen

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Zweifelsohne ist das Schlafzimmer der Raum, in dem wir die meiste Zeit des Tages verbringen.

Warum spielt Hygiene im Schlafzimmer eine so große Rolle?

Gesunder Schlaf ist wichtig. Ist die Nacht erholsam, erwacht man am nächsten Tag frisch und energiegeladen. Auch für das psychische Wohlbefinden spielt die Qualität des Schlafs bei Klein und Groß eine entscheidende Rolle. Doch es gibt viele Einflussfaktoren, die einen erholsamen Schlaf verhindern können. Neben der oft diskutierten „Schlafhygiene“ – also bestimmten Verhaltensweisen zur Förderung eines gesunden Schlafs – sollte auch ein Blick auf die Hygiene im Schlafzimmer geworfen werden. Es kommt nämlich auf weitaus mehr an als die Etablierung einer Schlafroutine.

Während wir uns im Schlaf befinden, durchlebt unser Körper einige Schwankungen bei der Körpertemperatur. Deshalb schwitzen wir während des Schlafs. Ein Teil dieser Flüssigkeit wird durch die Bettdecke an die Raumluft abgegeben. Der Rest lagert sich in Matratze, Bettwäsche und Schlafanzug ab. Weil so die Bildung von Schimmelpilz sowie die Ausbreitung von Milben, Keimen und Bakterien gefördert wird, können gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht ausgeschlossen werden. Allergien bei Kindern, Dauerschnupfen oder Hustenanfälle können auf mangelnde Hygiene im Schlafzimmer zurückzuführen sein. Wir zeigen, was man neben der üblichen Reinigung des Raumes sonst noch für die Hygiene im Schlafzimmer tun kann.

Hygiene-Falle Schlafanzug

Wenn es um gesunden Schlaf geht, sollte ein Blick auf die eigenen Gewohnheiten geworfen werden: Wie oft man den Schlafanzug wechselt, hat durchaus Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden. Zu lange getragene Schlafwäsche kann nicht nur Blasenentzündungen sondern auch Hautinfektionen verursachen. Sicherheitshalber sollten Nachthemd und Schlafanzug ein- bis zweimal pro Woche gewechselt und bei 60°C gewaschen werden.

Bettwäsche regelmäßig wechseln

Nicht nur die Schlafwäsche sondern auch die Bettwäsche sollte regelmäßig erneuert werden. In ihr sammeln sich über Nacht Schweiß, Hautschuppen und Haare – die ideale Brutstätte für Milben, Keime und Bakterien. Zwar wechseln viele die Bettbezüge alle 3 bis 4 Wochen, doch Experten sind sich einig, dass dies zu selten ist. Empfehlenswert sei ein Wechsel alle 2 Wochen. Für alle, die mehr schwitzen oder auch bei Krankheit ist ein noch häufigerer Wechsel angesagt.

Beim Kauf von Kissen- und Bettbezügen kann es sich lohnen, sich für Qualität zu entscheiden. Denn hochwertige Bettwäsche für einen erholsamen Schlaf zeichnet sich dadurch aus, dass sie bei 60°C gewaschen werden kann. Ab dieser Temperatur können sämtliche Ablagerungen, Partikel und Hausstaubmilben sicher entfernt werden. Außerdem besteht sie aus angenehmen Materialien, die perfekt auf die Bedürfnisse der Haut abgestimmt sind. Bettwäsche aus Leinen oder Satin ist atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend und daher ideal für den Sommer. In kalten Nächten sorgen Materialien wie Biber, Flanell und Frottier für eine optimale Feuchtigkeitsregulierung und halten schön warm.

Frischluft für Bettdecken und Kissen

Die Zeit, in welcher die Bettbezüge in der Waschmaschine stecken, lässt sich sinnvoll nutzen. Währenddessen einfach Kissen und Bettdecke auf dem Fensterbrett oder dem Balkon etwas Frischluft gönnen. Das sorgt nicht nur für eine hygienische Schlafumgebung – die frische Luft verschafft der Bettwäsche auch einen angenehmen Duft.

Richtig lüften im Schlafzimmer

Ein wichtiger Hygiene-Faktor im Schlafzimmer ist das Lüften. Indem morgens und abends für jeweils eine Viertelstunde das Fenster geöffnet wird, kann die mit der Atmung in die Raumluft abgegebene Feuchtigkeit beseitigt werden und genügend Frischluft in das Zimmer gelangen. Dabei ruhig großzügig sein und mit dem Öffnen aller Fenster für einen schnellen Luftaustausch sorgen. Denn je geringer der Temperaturunterschied zwischen Außenluft und Schlafzimmer, umso langsamer vollzieht sich der Luftaustausch. Also lieber für kürzere Zeit die Fenster komplett öffnen als für längere Zeit auf Kippstellung lassen.

Übrigens: Auch dem Kleiderschrank sollte beim Lüften genügend Aufmerksamkeit zuteilwerden. Damit dieser nicht das Wachstum von Schimmelpilz begünstigt, die Schranktüren beim regelmäßigen Lüften öffnen. So kann die frische Luft auch ins Schrankinnere gelangen.

Die Matratze hygienisch rein halten

Direkt nach dem Aufstehen lässt man am besten auch gleich die Matratze auslüften. Einfach das Fenster öffnen, die Bettdecke an das Fußende legen und das Kopfkissen aufstellen. So hat die Matratze für 10 bis 15 Minuten Zeit um die nachts angesammelte Feuchtigkeit abzuführen. Stockflecken oder Schimmel durch Luftstau können so gar nicht erst entstehen. Um den Schlafkomfort über viele Jahre zu gewährleisten, sollte die Bettmatratze außerdem jeden Monat gewendet werden.

Ein weiterer Expertentipp: Einen Matratzenschoner nutzen. Dieser wird direkt auf die Matratze gelegt und schützt die Matratze vor Verunreinigung und Abnutzung. Zum Waschen einfach abziehen und in der Waschmaschine reinigen.

Wann wird es Zeit für eine neue Matratze?

Nacht für Nacht leistet unsere Matratze Schwerstarbeit. Dass sie nach etwa 8 bis 10 Jahren ausgetauscht werden sollte, liegt jedoch nicht an mechanischem Verschleiß. Vielmehr sollte die Matratze aus hygienischen Gründen in diesen Abständen erneuert werden. Reinigt und pflegt man seine Matratze regelmäßig, lässt sich der Zeitraum bis zur Neuanschaffung verlängern. Laut Stiftung Warentest sollte zum Beispiel bei jedem Bettenbeziehen die Matratze gedreht (also Kopf- und Fußende vertauscht) und gewendet (auf Vorder- bzw. Rückseite) werden. Der waschbare Bezug der Matratze gehört alle drei Monate in die Waschmaschine.

Damit ausreichend Luft an die Matratze gelangen und diese die Feuchtigkeit abtransportieren kann, sollte die Matratze tagsüber nicht abgedeckt werden. Schimmelbildung und Hausstaubmilben tun sich so schwerer. Von Unterbettkommoden und Betten mit Bettkästen sollte man der Hygiene zuliebe die Finger lassen, denn sie verhindern, dass auch von unten Luft an die Matratze gelangen kann.

Ökologische Waschmittel

Ohne Waschmittel keine saubere Bettwäsche. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe der im Handel erhältlichen Waschmittel verrät jedoch, dass haufenweise Chemie drinsteckt. Wer ohne Phosphate, Mikroplastik oder gentechnisch veränderte Enzyme waschen möchte, kann sich für Alternativen entscheiden. Eine gute Wahl sind ökologische Waschpulver oder Flüssigwaschmittel, die mit pflanzlichen oder mineralischen Tensiden, Pflanzenölseife oder Soda reinigen. Auch Waschnüsse und Waschbälle gelten als ökologisch und sind ebenso wie Bio-Waschmittel für sensible, zu Allergien neigende Haut zu empfehlen.

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