Windeln: Discounter oder Premium - lohnt sich der Preisunterschied?

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Frischgebackene Eltern können ein Lied davon singen: Windeln, Windeln, Windeln.

Windelmarken in Deutschland

Die wohl bekannteste Windel ist die Pampers. Und zu Recht - immerhin eroberte sie in den 1960er Jahren auch als erste Einmalwindel den Markt und wurde seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Außerdem trägt fast jedes Baby in Deutschland als erste Windel eine Pampers. Die gut durchdachte Marketingstrategie vom Hersteller Procter & Gamble sorgte nämlich dafür, dass fast alle deutschen Krankenhäuser mit Pampers Windeln ausgestattet werden. So machen junge Eltern ihre erste Wickelerfahrung mit diesem Produkt und bleiben zum großen Teil der Marke auch weiterhin treu.

Doch in Deutschland gibt es insgesamt über 20 mehr oder weniger gängige Windelmarken, welche über ähnliche Eigenschaften und Vorzüge verfügen. Zum Beispiel hat fast jeder Drogeriemarkt eine eigene Windelmarke, ebenso wie größere Discounter.

Was macht den Unterschied?

Um es gleich vorweg zu nehmen: es ist nicht in erster Linie der Preis. Denn ein großer Preisunterschied besteht lediglich zwischen NoName-Produkten und einer Pampers. Discounter-Windeln hingegen liegen untereinander auf etwa demselben Preisniveau. Erfahrene Eltern wissen, wie man bei Windeln sparen kann – selbiges gilt natürlich auch für andere Baby-Produkte, wo die Sachlage eine Ähnliche ist.

Große Unterschiede gibt es in den angebotenen Größen. Während man die Marken babydream von Rossmann, babylove von DM, Beauty Baby von Müller und die Bella Baby Happy bereits für Neugeborene verwenden kann, bieten die meisten Discounter Windeln erst ab Größe 3 an. Und auch nach oben ist das Angebot dort begrenzt - bei Größe 5 hört es auf.

Die Passform ist ein weiteres, wichtiges Kriterium und auch hier bestehen große Unterschiede. Denn leider sind die Windelgrößen nicht genormt. Das heißt, dass eine Größe 3 von Rossmann super sitzen kann und eine Größe 3 von Netto viel zu klein ist. Aber gerade der richtige Sitz einer Windel sorgt dafür, dass nichts herauslaufen kann und Baby trocken bleibt. Deshalb ist es ratsam, beim Kauf nicht nur auf die Größe sondern unbedingt auch auf die Alters- und Gewichtsangaben des jeweiligen Herstellers zu achten.

Das Wichtigste im täglichen Gebrauch ist und bleibt die Saugfähigkeit einer Windel. Denn insgesamt hält jede Windel trocken - die Frage ist wie lange. Hier schneiden die Premiumwindeln tatsächlich besser ab, als die Preisgünstigeren vom Discounter. Besonders in der Nacht ist das natürlich ein großer Vorteil, vor allem wenn das Baby schon viele Stunden durchschläft.

Im Kleinkindalter, wenn eine Entwöhnung von der Windel stattfinden soll, macht die Pampers für die Nacht und eine Discounter-Windel für den Tag Sinn. Die immer kürzer werdenden Tragezeiten durch häufiges Töpfchentraining rechtfertigen den hohen Preis der Premiumwindel dann wirklich nicht mehr.

Unterschiedliche Produkte für unterschiedliche Ansprüche

In den ersten Monaten ist es noch nicht so relevant, später jedoch schon. Jedes Baby entwickelt seinen eigenen Bewegungsdrang, und diesem muss eine Windel gerecht werden. Sie darf weder einengen, noch darf sie zu locker sitzen oder gar rutschen. Dicht abschließende, elastische Bündchen, gut haltende Klettverschlüsse und eine genaue Passform sind dann entscheidend. Denn die Windel muss sich an Babys Ansprüche anpassen und nicht umgedreht.

Auch Höschenwindeln kommen später immer mehr in Frage. Sie haben den Vorteil, dass sie sich leicht anziehen und ebenso leicht wieder abnehmen lassen und bequem in den Windeleimer fallengelassen werden können. Am zuverlässigsten sind hier laut Stiftung Ökotest übrigens die Höschenwindeln von DM, gefolgt von Pampers. Einige andere verfügen nicht über die nötige Passform, manche verursachen sogar kleine Druckstellen.

Nach allen Recherchen und eigenen Erfahrungen kann man festhalten: DIE Windel für alle Fälle gibt es nicht. Und so bleibt es jungen Eltern kaum erspart, verschiedene Produkte selbst zu testen. Je nach Alter, Bewegungsdrang und sonstigen Ansprüchen kann es dabei im Laufe der Entwicklung durchaus auch zum Wechsel zwischen verschiedenen Herstellern kommen.

Kaufe am besten immer zuerst die kleinstmögliche Packung oder nutze die Möglichkeit, eine Windel direkt vor Ort zu testen. DM geht hier mit gutem Beispiel voran. Die Wickeltische in den Geschäften sind mit Windeln in unterschiedlichen Größen der Eigenmarke ausgestattet.

Eines noch zum Schluss: Wenn du dein Baby lieber mit Stoffwindeln wickeln möchtest, solltest du das nur wegen der Schadstofffreiheit und damit Babys Haut zuliebe tun. Der positive Effekt für die Umwelt ist nämlich mittlerweile umstritten, bedenkt man, wie viel Wasser, Waschmittel und Energie zum täglichen Windelwaschen benötigt wird.

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