Spielzeug Restaurieren

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Nichts macht Kindern so viel Spaß wie das Spielen mit Spielzeug.

Plastikspielzeug reparieren

Plastik ist bunt, leicht, praktisch und überall im Alltag vorzufinden. Heutzutage ist auch ein Großteil des Kinderspielzeugs aus Plastik, jedoch geht dieses beim Spielen auch mal zu Bruch - besonders dünnes und billiges Plastik ist bei weitem nicht so widerstandsfähig wie hochqualitatives Material. Was sollte man also tun, wenn mal ein Plastikspielzeug kaputt geht?

Zuerst sollte man sich über den Schaden bewusst werden - kann man das Spielzeug noch retten, oder ist es endgültig kaputt? Sind beispielsweise essentielle Teile, wie etwa Achsen, Zahnräder oder andere kleine und schwer erreichbare Teilchen zerbrochen? Dann wird das Reparieren oftmals schwierig. Wenn man der Meinung ist, dass das Spielzeug reparabel ist, dann kann man zum Sekundenkleber greifen (das sollte auf jeden, jeden Fall ein Erwachsener machen) und sich ans Reparieren machen:

Stelle zuerst sicher, dass das abgebrochene Teil nahtlos an die Bruchstelle passt. Beide Bruchstellen, also die am Spielzeug selbst und die am abgebrochenen Teil, sollten komplett sauber und trocken sein. Nun einen kleinen Tropfen Sekundenkleber auf eine der Bruchstellen geben (meistens ist es einfacher, die Bruchstelle am Spielzeug mit dem Kleber zu bedecken) und die beiden Teile sofort aneinander drücken. Nach einigem Andrücken den Kleber für mindestens 2-3 Stunden, wenn möglich besser über Nacht trocknen lassen. Überschüssigen Kleber kann man mit einer Feile oder einem Messer wegkratzen. Vor dem Kleben Unterlage nicht vergessen!

Auch wenn das Spielzeug geklebt ist, sollte man die geklebte Stelle so wenig wie möglich belasten, da diese trotz des Klebers sensibler ist als andere Stellen, und so verschluckbare Kleinteile beim Spielen abbrechen könnten. Vorsicht: keinesfalls die Kleberdämpfe einatmen, immer gut lüften!

Wer sein aufblasbares Badespielzeug reparieren möchte, findet hier eine umweltfreundliche und auch kostengünstige Video-Anleitung:


Früher wurden viele Spielzeuge nicht aus Plastik, sondern aus Blech gemacht. Heutzutage sind diese Objekte oft Sammlerstücke. Wenn du ein Blechspielzeug restaurieren möchtest, kannst du hier eine Anleitung dazu finden.

Holzspielzeug restaurieren

Holzspielzeug war früher weitaus verbreiteter als heutzutage. Dennoch findet man in den meisten Kinderzimmern immer mal wieder Spielsachen aus Holz, besonders im jungen Alter empfiehlt es sich, dem Kind Holzspielzeuge zu geben, da es diese nicht so schnell kaputt macht und auch weniger verschluckbare Kleinteile auftreten als beispielsweise beim Plastikspielzeug. Nach einer Weile kann es aber sein, dass das Spielzeug oll wird oder auch mal etwas kaputt geht.

Sollte mal ein Holzspielzeug zu Bruch gehen, kann man ähnlich wie beim Plastikspielzeug mit Sekundenkleber vorgehen. Bevor man den Kleber aufträgt, sollte man jedoch die Bruchstellen mit Sandpapier anrauhen (für besseren Halt) und die Stellen dann von jeglichen Holzkrümeln und anderen Unreinheiten bereinigen. Nachdem man festgestellt hat, dass die beiden Teile aneinander passen, Kleber auftragen, eine Minute (oder länger) andrücken, und einige Stunden trocknen lassen. Fertig!

Bei kleineren Kindern muss man aufpassen, dass diese nicht die betreffenden Teile abbrechen oder die geklebten Stellen in den Mund nehmen. Auch hier sollte man vor dem Kleben eine Unterlage benutzen.

Wenn ein altes Holzspielzeug nicht mehr wie einst das Interesse des Kindes weckt, kann man es auch verschönern, indem man es zum Beispiel gemeinsam mit dem Kind anmalt.

Sollte es sich um sehr altes Spielzeug halten, das etwa 40+ Jahre auf dem Buckel hat und das bereits eine Farbschicht trägt, so könnte es sich um giftige Bleifarbe handeln und sollte deshalb auf gar keinen Fall den Kindern zum spielen gegeben, selbst, wenn man die Farbe entfernt oder überdeckt.

Zum Bemalen des Spielzeugs benötigt man geeignete, schadstofffreie Holzfarbe, einen für diese Farbe geeigneten Pinsel sowie bestenfalls ein wenig Geschick und Erfahrung im Bemalen von Holz. Zuerst bereitet man den Arbeitsplatz vor (aufräumen, mit Zeitung auslegen), sonst gibt es am Ende eine "Sauerei". Auch hier das Spielzeug leicht mit Sandpapier anrauen, damit die Farbe besser hält. Jegliche Holzkrümel mit einem feuchten Lappen entfernen und das Spielzeug trocknen lassen (notfalls über Nacht).

Nun trägt man eine dünne, aber nicht zu sparsame Schicht Farbe auf das Spielzeug auf. Nachdem diese getrocknet ist, trägt man eine zweite Schicht auf die erste auf. Diese muss dann je nach Marke der Farbe einige Tage trocknen, am besten mehr als eine Woche lang, wenn möglich länger. Geduld ist hier essentiell, man sollte das Kind nicht zu früh mit dem Spielzeug spielen lassen. Je nachdem, wie man den Look des Spielzeugs gerne hätte - hier darf das Kind natürlich mitentscheiden - kann man die Farbe ein wenig mit Wasser verdünnen, damit das ursprüngliche Holz durchscheint, oder einen speziellen glänzenden Finisher auftragen. So kann man jedem alten Holzspielzeug wieder Leben einhauchen!

Besonders ärgerlich ist es, wenn die Verbindungsstücke von Holzschienen für kleine Holzeisenbahnen abbrechen. Eine mögliche Lösung dafür findest du in diesem (leider nur englischsprachigen) Video:


Puppen restaurieren

Puppen sind etwas tolles: sie regen die Fantasie des Kindes an, sie denken sich eigene Geschichten und Persönlichkeiten für sie aus und können wochenlang immer neue und spannende Spiele mit ihnen spielen und erfinden. Aber gerade bei so exzessiver Benutzung kann es passieren, dass Puppen zu Bruch gehen, sich abnutzen oder einfach langweilig werden. Sollten Plastikpuppen zerbrechen oder nur neu aufgepeppt werden, kann man in den meisten Fällen wie unter “Plastikspielzeug reparieren” vorgehen, bei Holzpuppen wie unter “Holzspielzeug restaurieren”.

Bei Porzellanpuppen ist die Sache etwas komplizierter. Diese meist wunderschön anzusehenden Puppen gibt es schon seit mehr als hundert Jahren. Sie sind zumeist leider ebenso fragil wie schön anzusehen und eignen sich daher nicht für turbulentes Spielen. Sollte dennoch mal eine zu Bruch gehen, lässt sie sich zumeist reparieren.

Wenn man den Kopf oder die Gliedmaßen austauscht, sollte man die Puppe zuerst so weit es geht ausziehen. Die meisten Porzellanpuppen haben starke Haltefäden, mit denen die Gliedmaßen und der Kopf mit dem Körper verbunden sind. Diese Haftfäden schneidet man durch und entfernt die auszutauschende Komponente. Dann nimmt man einen starken Faden, zieht diesen durch eine Nadel und die Nadel wiederum durch die Halteöse an der Gliedmaße/dem Kopf. Wenn man das Teil nun am Puppenkörper befestigen möchte, so sollte man versuchen, das Originalloch zu finden, in dem vorher der Faden gesteckt hat, und dieses benutzen.

Möchte man das Porzellan an sich reparieren, kann man mit einem Pinsel eine Schicht Bastelkleber auf die gebrochenen Stellen auftragen und diese sanft (aber nicht zu locker) aneinander drücken. Vierundzwanzig Stunden trocknen lassen, und voilá! Jedoch ist oft noch eine Bruchstelle zu sehen, selbst, wenn sorgfältig geklebt wurde.

Will man der Puppe neue Haare geben, kann man siche eine geeignete Puppenperücke zulegen, die alten Haare der Puppe so kurz wie möglich abschneiden/rasieren und mit etwas Bastelkleber die neuen Haare am Kopf andrücken - einfach den Kopf komplett mit Kleber beschichten (auch hier mit einem Pinsel), dann an der Stirn beginnen, die Perücke anzusetzen, und sorgfältig bis in den Nacken anlegen und andrücken.

Wenn man die Kleidung der Puppe austauschen möchte, so kann man eigene Kleidung nähen, oder aber im Internet passende Puppenkleidung bestellen. Man sollte nur auf die richtige Größe achten (manchen Puppen passen übrigens auch reguläre Babysachen, so dass man ihnen die zu klein gewordenen Anziehsachen des Kindes anziehen kann). Das funktioniert natürlich nicht nur für Porzellanpuppen sondern auch für Plastik- und Holzpuppen sowie manche Kuscheltiere. Bevor man sich also eine neue Barbie oder eine anderweitige Puppe zulegt, kann man mit Puppenkleidung gleich ein ganz neues Spielerlebnis erschaffen - immerhin macht nichts so viel Spaß, wie eine Puppen-Modenschau mit neuen Klamotten!

Tipp: Professionelle Spielzeugreparatur

In einigen Orten gibt es Anbieter, die Spielzeugreparaturen anbieten - manchmal können sogar die Kinder bei der Reparatur mithelfen und etwas lernen. Einfach "Spielzeug reparieren" in Kombination mit deinem Standort in eine Suchmaschine deiner Wahl eingeben und du solltest passende Ergebnisse für nahegelegene Werkstätten finden. Wer sich mit 3D-Druckern auskennt, kann sich natürlich darin versuchen, je nach Bedarf Ersatzteile zu drucken (zu lassen) und dann selbst an den Spielzeugen zu werkeln.

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