Der Familienhund - was man wissen sollte

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Der Hund wird nicht umsonst als des Menschen bester Freund bezeichnet.

Alle müssen den Hund wollen

Nicht immer sprechen sich alle Familienmitglieder für einen Hund aus. Besonders wenn ein Elternteil Zweifel hat oder bewusst gegen die Anschaffung eines Hundes ist, sollte man ausführlich über die Bedenken sprechen und versuchen, sich zu einigen. Auch wenn das im schlimmsten Fall bedeutet, dass eben kein Familienhund angeschafft wird. Ein Hund ist ein Lebewesen und wie bei den uns anvertrauten Kindern sind alle miteinander für das Wohl und Glück verantwortlich – sind im Vorfeld schon Ängste oder Befürchtungen vorhanden, müssen diese erst ausgeräumt werden. Dabei ist es wichtig, auf die Bedenken jedes Familienmitglieds einzugehen und gemeinsam eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel ist. Nur so kann gewährleistet werden, dass der Familienhund in einer harmonischen Umgebung aufwachsen und sich alle Familienmitglieder gleichermaßen an seiner Gesellschaft erfreuen können.

Gesundheitliche Aspekte

Bevor der Hund ins Haus kommt, kann ein Allergietest beim Hausarzt angeraten sein – insbesondere wenn die Kinder noch gar keinen oder wenig Kontakt mit Hunden hatten. Andererseits zeigen Studien, dass Familienhunde für ein stabileres Immunsystem der Kinder sorgen können und die Gefahr von Allergien im Allgemeinen drastisch sinkt.

Auch ist erwiesen, dass Hunde dabei helfen, Stress abzubauen bzw. gar zu vermeiden. Kinder mit sozialen Schwächen profitieren besonders von Hunden, denn hier können sie eine völlig eigene Kommunikation zu einem anderen Wesen finden. Ein Hund benötigt immer klare Anweisungen und Befehle - das Kind lernt diese zu formulieren und deutlich auszusprechen. Die Formulierung eigener Wünsche hilft den Kids auch im Umgang mit Anderen. Darüber hinaus fördert die Verantwortung für einen Hund das Selbstbewusstsein und die Empathie der Kinder, indem sie lernen, auf die Bedürfnisse eines anderen Lebewesens einzugehen und sich um dessen Wohlergehen zu kümmern. Schließlich kann ein Familienhund auch dazu beitragen, das Familienleben insgesamt harmonischer zu gestalten, indem er als verbindendes Element zwischen den Familienmitgliedern fungiert und gemeinsame Aktivitäten wie Spaziergänge oder Spielen im Freien fördert.

Die Kosten

Tatsächlich muss man sich einen Hund leisten können – und das gleich in zweifacher Hinsicht. Zum einen sollte man sich darüber klar sein, dass Hunde nicht günstig sind. Futter, Tierarztbesuche, Hundesteuer und Versicherung verursachen Kosten, die man nicht unterschätzen sollte. Zum anderen benötigt ein Hund auch viel Zeit. Es genügt auch nicht, das Gassigehen auf die Kinder zu übertragen – die Erziehung und das regelmäßige „Auspowern“ obliegt weiterhin den Eltern. Ebenso sind Besuche beim Tierarzt oder in der Hundeschule recht zeitaufwendig.

Die Anschaffungskosten für einen guten Familienhund aus Züchterhand liegen bei 500 bis 2.000 Euro. Die Kosten für das Futter eines mittelgroßen oder großen Hundes liegen monatlich bei ca. 60 bis 90 Euro, kleine Hunde sind etwas günstiger. Pflicht ist ebenfalls die Hundesteuer, die je nach Stadt/Gemeinde von 15 bis 150 Euro jährlich ausmachen kann.

Als Hundehalter haftet man für sein Tier, und wenn es einen Schaden anrichtet oder gar einen Unfall verursacht, ist man natürlich voll haftbar. Daher wäre es töricht, auf eine Hundehaftpflichtversicherung zu verzichten, die ca. 3 bis 15 Euro monatlich kostet (je nach Leistung).

Insbesondere bei jungen Hunden empfehlen wir den Abschluss einer Hundekrankenversicherung, die etwa 10 Euro monatlich kostet. So verliert der teure Tierarztbesuch seinen (finanziellen) Schrecken. Zusätzlich sollte man auch die Kosten für das Hundefutter sowie notwendiges Zubehör wie Leine, Halsband, Körbchen und Spielzeug einplanen, die gerade zu Beginn einen gewissen finanziellen Aufwand darstellen. Es ist wichtig, sich im Vorfeld einen Überblick über alle anfallenden Kosten zu verschaffen, um sicherzustellen, dass die Anschaffung eines Familienhundes für alle Beteiligten eine Bereicherung darstellt und nicht zur finanziellen Belastung wird.

Verantwortung

Man legt sich nicht einfach einen Hund zu und wartet dann ab, wie sich die Sache entwickelt. Es muss bereits im Vorfeld klar geregelt sein, welches Familienmitglied welche Aufgaben übernimmt. Vor allem die Eltern sollten sich ihrer Verantwortung bewusst sein – und nur die Eltern können den Aufwand, den ein Hund mit sich bringt, halbwegs realistisch einschätzen.

Tipp: Vielleicht habt ihr einen Hundehalter in der Verwandtschaft oder im näheren Freundeskreis? Wenn ja, könnt ihr mal nachfragen, ob es möglich wäre, den Hund für einige Tage auszuleihen. So kann man das Zusammenleben „unverbindlich“ ausprobieren!

Kinder müssen Verantwortung erst erlernen und sollten nicht gleich mit einem Großteil der Pflichten beauftragt werden. Kinder lernen nur durch gute Vorbilder, die Eltern müssen also immer mit gutem Beispiel vorangehen. Nur so werden aus den Kindern verantwortungsvolle Menschen und damit auch gute Hundehalter. Es ist wichtig, Aufgaben und Pflichten altersgerecht aufzuteilen, um den Kindern ein Gefühl von Verantwortung zu vermitteln, ohne sie zu überfordern. Eltern sollten die Fortschritte ihrer Kinder im Umgang mit dem Hund kontinuierlich beobachten und bei Bedarf eingreifen, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse des Hundes erfüllt werden und eine harmonische Beziehung zwischen Hund und Kind entsteht.

Der richtige Hund

Die Wahl des Hundes ist ein ungemein wichtiges Thema. Nur weil ein Hund niedlich aussieht, ist er nicht automatisch familientauglich. Man sollte sich daher Gedanken über die Rasse machen bzw. sich am besten mit den favorisierten Rassen genau auseinandersetzen. Auch die Größe des Hundes sollte gut bedacht sein, ebenso wie die vorhandenen Räumlichkeiten. Treppensteigen ist zum Beispiel für keinen Hund auf Dauer gesund. Auch ob es ein Rassehund sein soll oder auch ein Mischling sein kann, ist eine wichtige Frage. Hier eine Auflistung der 10 bekanntesten Familienhund-Rassen:

  • Golden Retriever: Diese freundliche und geduldige Rasse ist bekannt für ihre Liebe zu Kindern und ihre Lernbereitschaft.
  • Labrador Retriever: Labradore sind intelligent, anhänglich und gutmütig, weshalb sie sich hervorragend als Familienhunde eignen.
  • Beagle: Beagles sind fröhlich, verspielt und haben ein sanftes Wesen, das sie zu idealen Begleitern für Kinder macht.
  • Pudel: Pudel sind intelligent, leicht zu trainieren und hypoallergen, was sie für Familien mit Allergien besonders geeignet macht.
  • Collie: Diese sanftmütige Rasse ist bekannt für ihre Loyalität, Intelligenz und den ausgeprägten Schutzinstinkt gegenüber ihrer Familie.
  • Boxer: Boxer sind energiegeladen, verspielt und sehr liebevoll, was sie zu guten Spielkameraden und Beschützern für Kinder macht.
  • Mischlinge: Mischlingshunde können ebenso gute Familienhunde sein und bringen oft das Beste aus verschiedenen Rassen zusammen.
  • Cavalier King Charles Spaniel: Diese kleine Rasse ist freundlich, liebevoll und sehr geduldig, wodurch sie gut mit Kindern auskommen.
  • Bernhardiner: Trotz ihrer Größe sind Bernhardiner sanft, geduldig und sehr anhänglich, was sie zu großartigen Familienbegleitern macht.
  • Mops: Möpse sind freundlich, verspielt und anpassungsfähig, wodurch sie gut in unterschiedliche Familienstrukturen passen.

Man fährt übrigens auch nicht einfach zu einem Züchter oder Hundebesitzer und wählt kurzerhand ein Tier aus. Es bedarf eines geschulten Blickes, damit man sich am Ende für den richtigen Vierbeiner entscheidet. Wer noch nie zuvor einen eigenen Hund hatte, lässt sich am besten von einem Hundekenner begleiten. Dessen Unterstützung kann ungemein hilfreich sein.

Jungspund oder Erwachsen?

Leider ziehen Familien viel zu selten die Möglichkeit in Betracht, ältere Hunde von privaten Anbietern oder auch aus Tierheimen aufzunehmen. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass man immer wieder zu hören bekommt, alte Hunde könne man nicht mehr erziehen. Dies trifft jedoch nicht zu. Tatsächlich haben ältere Hunde oft schon grundlegende Erziehung genossen und können sich gut in eine Familie einfügen. Vor allem wenn man solch einen Hund mit ruhigem Wesen findet, kann er der ideale Kandidat sein.

Ältere Hunde haben den Vorteil, dass ihr Charakter und ihre Verhaltensweisen bereits gut eingeschätzt werden können, was bei einem Welpen schwieriger ist. Zudem sind sie meistens bereits stubenrein und haben gelernt, an der Leine zu gehen. Eine weitere positive Seite ist, dass man mit der Adoption eines älteren Hundes aus dem Tierheim einem Tier ein neues Zuhause und eine zweite Chance schenkt.

Das bedeutet nicht, dass Welpen keine gute Wahl für Familien sind. Junge Hunde sind verspielt, neugierig und können von Anfang an mit der Familie zusammenwachsen. Allerdings erfordern sie auch viel Zeit, Geduld und Training, um sie richtig zu erziehen und an das Familienleben zu gewöhnen. Es ist wichtig, die Vor- und Nachteile beider Optionen abzuwägen und die richtige Entscheidung für die eigene Familie zu treffen.

Ab in die Hundeschule

Mit der Hundeausbildung sollte umgehend begonnen werden, sobald der Hund ins Haus gekommen ist. Viele Familien warten leider zunächst ab, um nach etwa einem halben Jahr festzustellen, dass sie ihren Hund doch nicht unter Kontrolle haben. Gerade wenn man noch nie einen Hund hatte, ist der Gang zur Hundeschule oder zu einem Hundetrainer unerlässlich.

Hundetrainer bilden übrigens letztlich nicht nur das Tier, sondern vor allem dessen Halter aus. Am besten ist es, die ganze Familie in die Ausbildung einzubinden. Es nützt beispielsweise nichts, wenn Mutter und Sohn zu echten Experten werden, die anderen Familienmitglieder aber später nicht die Vorgaben und Regeln einhalten. Alle Mitglieder müssen zu Hundeexperten werden, um ein harmonisches Zusammenleben mit dem Vierbeiner zu gewährleisten und mögliche Probleme zu vermeiden. Eine gemeinsame und konsequente Erziehung ist der Schlüssel zu einem gut erzogenen, glücklichen Familienhund.

Die Preise für Hundeschulen und Hundetrainer variieren je nach Region, Erfahrung und Angebot. Gruppenkurse kosten in der Regel zwischen 10 und 25 Euro pro Stunde, während Einzelstunden zwischen 40 und 100 Euro liegen können. Einige Trainer bieten auch spezielle Kurse oder Paketpreise an, die auf die Bedürfnisse von Familien und ihren Hunden zugeschnitten sind.

Um einen guten Hundetrainer zu finden, kann man sich an Empfehlungen von Freunden, Bekannten oder dem Tierarzt orientieren. Auch das Internet bietet eine gute Plattform, um Bewertungen und Erfahrungen anderer Hundebesitzer zu recherchieren. Wichtig ist, dass man sich bei dem Trainer und dessen Methoden wohl und sicher fühlt. Ein persönliches Gespräch oder eine Schnupperstunde können dabei helfen, den richtigen Trainer für die Familie und den Hund zu finden.

Das richtige Haus, die richtige Umgebung

Wer einen Hund in die Familie aufnehmen möchte, muss auch dafür sorgen, dass der Hund in einer für ihn angemessenen Umgebung lebt. Dazu zählt sowohl das Haus oder die Wohnung, in der der Hund wohnen wird, als auch die allgemeine Umgebung rund um den Wohnort herum.

In der Regel gilt: Hunde brauchen Platz. Je größer der Hund, desto mehr Platz benötigt er. Aber auch kleine Hunde benötigen bereits genügend Platz zum Toben, Rennen und Spielen innerhalb der eigenen vier Wände. Eine kleine, vollgestellte Wohnung ist daher eher ungeeignet, selbst wenn man mit dem Hund oft Gassi geht.

Der Hund sollte also genügend Raum zum Spielen, zum Fressen und natürlich auch zum Schlafen haben. Der Fußboden sollte zudem nicht zu glatt sein, da es nicht gut für die Gelenke des Tieres ist, wenn er beim Rennen ständig hin und her rutscht. Und selbstverständlich muss die Haltung von Hunden auch in der Wohnung oder dem Haus, in dem er wohnen wird, erlaubt sein.

Besonders schön ist es für den Hund, wenn die Wohnung oder das Haus einen eigenen Garten hat. Dort kann er rennen und spielen, an der frischen Luft sein und auch ab und an das kleine Geschäft verrichten. Hier ist es jedoch sehr wichtig, dass der Hund nicht etwa durch eine Hecke oder über das Gartentor verschwinden kann und beispielsweise auf die Straße läuft.

Generell eignet sich ein Haus in der Stadt weniger als ein Haus in einer ländlicheren Gegend, da der Hund auf den Spaziergängen durch Wiesen, Wälder und Felder laufen kann. Die Gefahr, dass der Hund vor ein Auto oder eine Straßenbahn läuft, ist dort einfach geringer. Zudem ist weicher Gras- oder Erdboden besser für die Pfoten des Vierbeiners. Sollte man jedoch in der Stadt wohnen, so ist es wichtig, dass sich in der Nähe größere Parks oder Waldstückchen befinden, die man während des Gassigehens mit dem Hund besuchen kann. Auch Hundeauslaufzonen oder Hundewiesen, die in einigen Städten angeboten werden, bieten gute Möglichkeiten für den Hund, sich auszutoben und mit anderen Hunden zu interagieren.

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