Weihnachtsgedichte - Besinnliche Zeilen

Weihnachtsgedichte sind der Klassiker zu den heiligen Tagen.

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Weihnachtslied

Brich an du schönes Morgenlicht!
Das ist der alte Morgen nicht,
Der täglich wiederkehret.
Es ist ein Leuchten aus der Fern',
Es ist ein Schimmer, ist ein Stern,
Von dem ich längst gehöret.

Nun wird ein König aller Welt,
Von Ewigkeit zum Heil bestellt,
Ein zartes Kind geboren.
Der Teufel hat sein altes Recht
Am ganzen menschlichen Geschlecht
Verspielt schon und verloren.

Der Himmel ist jetzt nimmer weit,
Es naht die sel'ge Gotteszeit,
Der Freiheit und der Liebe.
Wohlauf, du frohe Christenheit!
Dass Jeder sich nach langem Streit
In Friedenswerken übe.

Ein ewig festes Liebesband
Hält jedes Haus und jedes Land
Und alle Welt umfangen,
Wir alle sind ein heil'ger Stamm,
Der Löwe spielet mit dem Lamm,
Das Kind am Nest der Schlangen.

Wer ist noch, welcher sorgt und sinnt?
Hier in der Krippe liegt ein Kind
Mit lächelnder Geberde.
Wir grüßen dich du Sternenheld!
Willkommen Heiland aller Welt!
Willkommen auf der Erde!


   — Max von Schenkendorf
Die heiligen drei Könige

Sie zogen auf verschiednen Bahnen
Und wollen doch zum gleichen Ziel;
Es waren hier entrollte Fahnen
Und dort und dort des Windes Spiel,
Und hier und dorten ging beladen
Der Troß mit Gaben für den Herrn:
Sie zogen auf verschiednen Pfaden
Und folgten doch demselben Stern.

Bis endlich auf ein Dach von Halmen
Der Stern sein letztes Licht ergoss,
Bei Hirtenliedern, Engelpsalmen
Sein treulich winkend Auge schloss.
Da war, da war das Ziel gefunden,
Da fanden auch die Pilger sich
Und dienten nun, in eins verbunden,
Dem gleichen Herrn demütiglich.

Und bittre Myrrhen hat der eine,
Der andre Weihrauch ihm gezollt,
Der dritte bracht' ihm Edelsteine
Und Perlen dar und rotes Gold!
Und jedes Opfer nahm in Gnaden
Und jeden Priester sah er gern:
Sie kamen auf verschiednen Pfaden
Und dienten doch demselben Herrn.

   — Wilhelm Wackernagel
Die heilige Nacht

Dies ist die Nacht, da mir erschienen
Des großen Gottes Freundlichkeit;
Das Kind, dem alle Engel dienen,
Bringt Licht in meine Dunkelheit;
Und dieses Welt- und Himmelslicht
Weicht hunderttausend Sonnen nicht.

Lass dich erleuchten, meine Seele,
Versäume nicht den Gandenschein!
Der Glanz in dieser kleinen Höhle
Streckt sich in aller Welt hinein;
Es treibet weg der Höllen Macht,
Die Sünden -, Kreuz- und Todesnacht.

In diesem Lichte kannst du sehen
Das Licht der klaren Seligkeit:
Wenn Sterne, Sonn' und Mond vergehen,
Vielleicht noch in gar kurzer Zeit,
Wird dieses Licht mit seinem Schein
Dein Himmel und dein alles sein.

Lass nur indessen helle scheinen
Dein Glaubens- und dein Liebeslicht;
Mit Gott musst du es treulich meinen,
Sonst hilft dir diese Sonne nicht:
Willst du genießen diesen Schein,
So darfst du nicht mehr dunkel sein.

Drum, Jesu, schöne Weihnachtssonne,
Bestrahle mich mit deiner Gunst!
Dein Licht sei meine Weihnachtswonne
Und lehre mich die Weihnachtskunst,
Wie ich im Lichte wandeln soll
Und sei des Weihnachtsglanzes voll.

   — Kaspar Friedrich Nachtenhöfer

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