Mit Kindern Lesen lernen

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In der heutigen Welt ist es kaum vorstellbar, nicht lesen zu können.

Warum ist Lesen wichtig?

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil - diese Volksweisheit hat einen wahren Kern, denn die Fähigkeit des Lesens ist nicht nur im Alltag hilfreich, sondern hilft auch bei der geistigen Entwicklung. Dies ist gerade bei Kindern der Fall, da sie sich noch in der Lernphase ihres Lebens befinden und das Lesenlernen sich positiv auf ihre Entwicklung ausübt.

Wie und wann fange ich an, mit meinem Kind Lesen zu lernen?

Es stellt sich natürlich die Frage, ab welchem Alter das Kind bereit ist, das Lesen zu erlernen. Je vertrauter das Kind mit der Sprache ist, desto einfacher wird es ihm auch fallen, das Lesen zu lernen. Am Besten beginnt man schon im frühkindlichen Alter des Kindes, wenn es sich noch mit dem Sprechen seiner Muttersprache vertraut macht, ihm Geschichten vorzulesen. Hierfür gibt es eigens Kinderbücher, die mit kurzen, einfachen Sätzen und bunten Bildern auf die Kleinen zugeschnitten sind. Ist das Kind schon etwas älter und kann schon gut sprechen, kann man ihm leicht vertraute Geschichten vorlesen, und dabei langsam mit dem Finger das Gesprochene nachfahren, so dass das Kind dies sehen kann. Hier musst du auf eine deutliche Aussprache achten. Das Kind gewöhnt sich so an die Buchstaben, und kann diese auch besser aufnehmen, da es die Geschichte schon kennt.

Man kann dem Kind auch getrost seine Lieblingsbücher geben, damit es sich selbst damit beschäftigt. Gerade bei den Lieblingsgeschichten der Kleinen können sie den Text oftmals schon auswendig.

Das Vorlesen ist wichtiger, als viele Eltern meinen. Eine Vernachlässigung desselben führt dazu, dass es die Kinder später schwerer haben, richtig Lesen zu lernen.

Viele Kinder können bereits früh mit dem Lesenlernen beginnen. Auf jeden Fall sollte man bereits vor der Grundschule die Grundlagen des Lesens vermittelt haben.

Techniken zum Lesenlernen

Für Kinder ist das Lesenlernen gerade am Anfang sehr schwer; der Zusammenhang zwischen Buchstaben und Lauten ist für sie noch abstrakt. Deshalb sollte man dem Kind klar machen, dass Wörter aus verschiedenen Buchstaben bestehen, die die “Laute” des Wortes wiedergeben. Man kann hier einfache Beispielwörter wie “BALL”, “HAUS” oder “HUND” groß auf ein Blatt Papier schreiben und die einzelnen Buchstaben laut vorlesen. Das Kind muss es dann nachmachen und jeden Buchstaben einzeln betonen. Das Alphabet muss auch unbedingt gelernt werden. Dazu einfach langsam das Alphabetlied zusammen mit dem Kind singen, mit der Zeit wird es sich einprägen. Je weiter das Kind ist, desto komplexer können die Worte sein, die es vorlesen muss. Wichtig: Das Kind im Alltag immer mal wieder Schilder, Plakate und ähnliches vorlesen lassen. Wenn es gut klappt, kann das auch gerne mit Lob oder Süßigkeiten belohnt werden.

Ist das Kind schon relativ sicher mit den Buchstaben, kann es erste Schreibversuche tun. Dies wird zwar in den Grundschulen beigebracht, es ist aber ein effektives Mittel, um sich Buchstaben besser einprägen zu können. Aber Vorsicht: Fange erst damit an, wenn das Kind wirklich bereit dazu ist. Eine Überforderung führt nur zu Frustration und hindert den Lernfortschritt.

Fortgeschrittenes Lesenlernen

Nachdem das Kind eingeschult wurde und sich immer besser Lesen lernt, muss man als Elternteil immer noch aktiv mithelfen. Viele Eltern machen den Fehler, den Lehrern die ganze Arbeit zu überlassen, dies ist jedoch hinderlich in der weiteren Entwicklung des Kindes. Am besten richtet man sich nach der Methode der Lehrer und verwendet auch die Schulbücher des Kindes.

Mit der Zeit kann das Kind immer komplexere Bücher lesen. Sehr wichtig ist es hierbei, den Geschmack des Kindes zu treffen. Mag es Fantasybücher, Pferdegeschichten oder vielleicht doch lieber Abenteuergeschichten? Am Besten geht man mit dem Kind in ein Büchergeschäft und schaut sich um und lässt sich bestenfalls noch von einer Fachkraft beraten.

Sollte einem Kind ein Buch ausdrücklich nicht gefallen, so sollte man es nicht zum Lesen zwingen, sondern lieber ein anderes Buch beschaffen.

Wo Bücher kaufen?

Hat man erst einmal die Leidenschaft des Kindes für das Lesen geweckt, wird man mit der Zeit viele, viele Bücher besorgen müssen. Das kann auf Dauer sehr teuer werden. Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten, beim Einkauf der Bücher Geld zu sparen.

Eine Möglichkeit sind E-Reader oder E-Reader-Apps auf Tablets. Auf Skoobe oder in der Online-Bücherei kann man sich beispielsweise gegen eine verhältnismäßig geringe monatliche Pauschale bis zu drei Bücher gleichzeitig “ausleihen” und diese auf einem elektronischen Gerät lesen. Auch viele auf Amazon erhältliche Bücher sind als E-Book billiger.

Wer lieber Papier in den Händen hält, muss nicht unbedingt immer neue Bücher (teuer) kaufen. Gebrauchtes Lesefutter findet man auf Flohmärkten oder bei Garagenverkäufen - wer aber eine größere Auswahl möchte, kann im Internet unzählige gebrauchte Bücher finden. Diese sind natürlich deutlich günstiger als frisch gedruckte Bücher, aber machen genauso viel Spaß zu lesen!

Auch wenn man selbst als Kind ein bestimmtes Lieblingsbuch hatte, das nicht mehr im Handel erhältlich ist, stehen die Chancen gut, das Buch online zu finden. Denn dasselbe Buch vorzulesen, das man selbst als Kind bekam und dabei zu beobachten, wie der eigene Nachwuchs die Geschichte entdeckt, schafft tolle Momente und verfestigt das Band zwischen euch. Viele der Bücher, die ihr als Eltern oder vielleicht sogar Großeltern aus eurer Kindheit kanntet, werden nicht mehr bei Amazon & Co verfügbar sein. Da hilft eine Online-Suchmaschine für gebrauchte Bücher wie Eurobuch. In dessen Bücher-Such-Maschine sind über 250 Millionen Bücher auffindbar, darunter auch viele bereits vergriffene oder nicht mehr verfügbare Titel. Neben "echten" gebrauchten Büchern sind viele Werke hier auch als eBook günstig zu haben. Und wenn das gesuchte Buch auch dort nicht erhältlich sein sollte, bietet Eurobuch ein "Schwarzes Brett", das Bücherliebhabern eine tolle Kommunikationsplattform bietet und dafür sorgt, das auch ausgefallene Kinderbücher ein neues Zuhause finden können! Aber auch für die Eltern lohnt sich ein Blick in die Suchmaschine, um beim Kauf aktueller Top-Titel oder Sachbücher ein paar Euros sparen zu können.

Lesen lernen mithilfe von Apps

Es gibt zahlreiche Apps für Android und Apple, die Kinder beim Lernen spielerisch unterstützen, so zum Beispiel die App “Lesestart zum Lesenlernen” von The Good Evil GmbH. Das Schöne an solchen Apps ist, dass das Kind einerseits andere Einflüsse als nur die Unterstützung von Eltern und Lehrern erhält, und andererseits, dass das Kind auch auf eigene Initiative entdecken und lernen kann. Am Besten im App Store / Play Store Bewertungen zu verschiedenen Apps durchlesen, die aussuchen, die deinem Kind gefallen, und bei den ersten Malen dabei sein. So kannst du sicherstellen, dass die App dein Kind nicht überfordert und dass dein Kind sie auch richtig verwendet.

Wer möchte, kann auch ein Brettspiel zum Thema Lesen lernen anschaffen. So lassen sich Lerneinheiten ganz schnell in spaßige Familienabende verwandeln!

Legasthenie/LRS

Eine Legasthenie bzw. eine Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) kann in verschiedenen Schweregraden auftreten. Ist dein Kind betroffen, kann es Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben haben und nicht mit dem Schulstoff hinterher kommen.

Wenn dein Kind also langsamer ist oder sich schwer tut, dann nicht sofort schimpfen - es kann ganz andere Gründe haben als nur fehlende Motivation.

Die Hauptmerkmale einer LRS sind:

  • Langsames, stockendes Vorlesen
  • Lesen von einzelnen Buchstaben anstelle von Wörtern
  • Hinzufügen von syntaktisch korrekten, aber im Text gar nicht enthaltenen Wörtern
  • Enorme Probleme, einen Text bzw. dessen angeführte Themen zu verstehen.
  • Meiden von Situationen, in denen gelesen werden muss, sowie schnelle Ermüdung beim Lesen
  • Aggressives oder sehr passives Verhalten (aus Frust) in der Schule

Wer bei seinem Kind eine LRS vermutet, sollte einen Termin bei einem Förderpädagogen ausmachen. Dieser stellt fest, ob dein Kind besonderer Förderung bedarf und unterstützt es in einem solchen Falle. Denn das ist die einzige Hilfe gegen eine LRS - intensive Förderung.

Fazit

Das Lesenlernen sollte bereits früh durch Vorlesen von Kindergeschichten in Angriff genommen werden - das ist wichtiger, als viele meinen. Das Kind sollte sich auch selbst mit den Büchern beschäftigen können. Später werden dann Buchstaben und Laute beigebracht. Sobald das Kind eingeschult wurde, sollte man als Elternteil zu Hause die Lernmethoden der Lehrer weiterführen. Das allerwichtigste ist aber, die Faszination und die Leidenschaft des Kindes für das Lesen zu wecken - das geht nicht durch Zwang oder stundenlanges Pauken, sondern nur dann, wenn man die Interessen und Wünsche des Kindes berücksichtigt.