Ernährungsfehler in der Schwangerschaft

Bild von  Ernährungsfehler in der Schwangerschaft
Neben einer vertrauensvollen, ärztlichen Begleitung mit Frühsorgeuntersuchungen ist auch eine ausgewogene Ernährung ein wichtiger Bestandteil in der Schwangerschaft.

Was darf man in der Schwangerschaft nicht essen?

Neben Vorsorgeuntersuchungen stellen abwechslungsreiche Lebensmittel sicher, dass es deinem Baby an nichts fehlt. Allerdings ist es ganz schön schwierig, den Überblick über erlaubte und verbotene Lebensmittel zu behalten. Mahnende Worte prasseln von überall auf dich ein: „Sei vorsichtig mit Salami“ und „Camembert darfst du jetzt nicht mehr“ sind nur zwei von vielen möglichen Beispielen.

Tatsächlich gibt es einige Lebensmittel, die ein gewisses Risiko für Krankheiten bergen. Bei einer Infektion könnte auch dein Baby Schaden nehmen. Wir verraten, was nun tabu auf deinem Teller ist.

Lebensmittel können dein Baby krank machen

Lebensmittel werden hierzulande streng kontrolliert. Aber trotz hoher Hygienestandards können einige Risiken nicht ganz ausgeschlossen werden. Das gilt zum Beispiel mit Blick auf die Listeriose.

Dabei handelt es sich um eine Infektionskrankheit mit Bakterien. Wenn du dich mit den Bakterien infizierst, kann das auch gefährlich für dein Baby sein. Die Krankheit kann im schlimmsten Fall zu Fehl-, Früh- oder Totgeburten führen. Diese und andere Infektionserkrankungen kannst du weitgehendst vermeiden, indem du bestimmten Lebensmitteln den Rücken kehrst. Zudem solltest du darauf achten, frisches Obst und Gemüse gründlich zu waschen, um krankmachende Keime zu entfernen.

Fisch - Vorsicht vor Schadstoffbelastungen

Fisch ist in der Schwangerschaft eine gute Empfehlung. Schließlich enthält er wichtige Omega-3-Fettsäuren. Immer wieder wird jedoch, insbesondere in Seefischen, eine erhöhte Schwermetall- oder Quecksilberbelastung nachgewiesen.

Auf Nummer sicher gehst du, wenn du auf den Verzehr von Raubfischen aus dem Meer verzichtest. Dazu gehören Thunfisch, Steinbeißer und Schwertfisch. Alle anderen Fische, sofern sie nicht roh verspeist werden, sind erlaubt. Du solltest allerdings darauf achten, den Fisch immer gut durchzugaren, um krankmachenden Bakterien den Garaus zu machen.

Bei Lachs, Sardine, Makrele und Hering darfst du zugreifen. Auch Konserven, zum Beispiel mit Brathering, sind erlaubt. Du magst keinen Fisch? Dann bist du mit einer veganen Omega-3-Nahrungsergänzung gut beraten.

Überblick - dieser Fisch ist tabu:

  • Thunfisch (frisch oder in der Dose)
  • andere Raubfischarten wie Steinbeißer oder Schwertfisch
  • Sushi, Sashimi
  • Muscheln
  • geräucherter und eingelegter (marinierter) Fisch

Milch und Milchprodukte - was darf ich in der Schwangerschaft essen?

In Rohmilchprodukten lauern kleine stäbchenförmige Bakterien. Experten nennen sie Listerien. Sie können die angesprochene Listeriose verursachen. Wenn du über eine gute Immunabwehr verfügst, verläuft die Erkrankung in der Regel harmlos. Lediglich Erkältungssymptome können bei dir auftreten.

In der Schwangerschaft ist deine körpereigene Abwehr allerdings herabgesetzt. Dadurch kannst du dich leichter anstecken. Eine Infektion kann für dein Baby lebensbedrohlich werden. Wenn du dich mit den Bakterien angesteckt hast, wird dein Arzt ein Antibiotikum verordnen.

Besser ist jedoch, einer Infektion mit Listerien aus dem Weg zu gehen. Das klappt, indem du auf Rohmilch und daraus hergestellten Käse verzichtest. Parmesan und Hartkäse ist allerdings erlaubt, wenn er eine lange Reifung durchlaufen hat.

Wenn du unsicher bist, ob der Käse aus Rohmilch hergestellt wurde, findest du auf dem Etikett entsprechende Informationen.

Von Weichkäse-Sorten wie Brie und Camembert solltest du dich ebenfalls fernhalten. Greife stattdessen zu Schnittkäse in den beliebten Varianten Butterkäse, Edamer und Gouda. Wichtig: entferne die Rinde unbedingt, bevor du den Käse verzehrst, denn sie stellt einen optimalen Nährboden für Bakterien dar.

Bakterien können ebenfalls im vorgefertigten Reibekäse lauern. Deshalb solltest du sicherheitshalber darauf verzichten, auch wenn er mithilfe von Hartkäse hergestellt wurde.

Überblick - dieser Käse ist tabu:

  • Weichkäse wie Camembert, Brie und Gorgonzola
  • vorgefertigter Reibekäse
  • die Rinde von Hartkäse
  • Käse aus Rohmilch

Fleisch und Wurstwaren: hier können Toxoplasmose-Erreger lauern

Rohes Fleisch kann Toxoplasmose-Erreger enthalten. Für dich ist eine Infektion harmlos aber für dein Baby nicht. Die Keime können die Entwicklung des winzigen Gehirns schädigen.

Im Rahmen deiner Schwangerschaftsvorsorge wird ein Toxoplasmose-Test durchgeführt, um herauszufinden, ob du immun bist. Wenn du in der Vergangenheit keinen Kontakt zu den Erregern hattest und nun erkrankst, verordnet dir dein Gynäkologe ein Antibiotikum. Rechtzeitig eingenommen kann es die Infektion deines Babys verhindern.

Neben Toxoplasmose-Erregern tummeln sich auch Listerien oder andere Keime in rohen Fleisch- und Wurstwaren. Deshalb solltest du generell auf entsprechende Produkte verzichten.

Mett, Tatar, Salami, Teewurst und Mettwurst sollten zukünftig von deinem Speiseplan gestrichen werden. Zudem solltest du rohe Pökelfleischerzeugnisse meiden. Dazu gehören geräucherter Speck und Parmaschinken. Auch Leber erhält die Rote Karte. Sie weist Vitamin A auf. In großen Mengen kann der Nährstoff deinem Baby ebenfalls gefährlich werden.

Bei der frischen Variante von Fleischwurst und gekochtem Schinken darfst du zugreifen.

Überblick - Diese Fleisch- und Wurstwaren sind tabu:

  • Rosa oder blutig gebratenes/gegrilltes Fleisch
  • Mett und Tatar
  • Rohwurst
  • rohe Pökelfleischvarianten wie geräucherter Schinken und Salami
  • Leber

Eier: darauf solltest du bei dem Verzehr achten

Rohe Eier stellen eine besondere Gefahrenquelle dar. Sie können Salmonellen enthalten. Bei einer Salmonellenvergiftung kommt es zu starker Übelkeit und Erbrechen. Neben dem ausgeprägten Unwohlsein kann es passieren, dass dein Baby nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird!

Sicherheitshalber solltest du daher einen Bogen um rohe Eier und damit Süßspeisen wie Tiramisu und Mousse au Chocolat machen. Auch auf Softeis solltest du schweren Herzens verzichten.

Überblick - diese Eierspeisen sind tabu:

  • Softeis
  • Tiramisu
  • Mousse au Chocolat
  • Mayonnaise
  • andere Speisen, die rohe Eier enthalten

Alkoholhaltige Lebensmittel und Gewürze

Alkohol, auch wenn es nur bei einem Gläschen Sekt bleibt, ist in der Schwangerschaft tabu. Schließlich gibt es keine verlässlichen Studien darüber, wie viel Alkohol deinem Baby wirklich schadet.

Fakt ist aber, dass Alkohol zu einer Unterentwicklung deines Bauchbewohners führen kann. Wie wäre es stattdessen mit einem alkoholfreien Bier (0,0 % Alkohol) beim Grillen? Auch bei alkoholhaltigen Pralinen und Torten solltest du vorsichtig sein.

Frische Kräuter sind gesund, denn sie enthalten viele sekundäre Pflanzenstoffe. Zwar können Kräuter und Gewürze wie Liebstöckel, Petersilie und Zimt die Gebärmutter anregen, allerdings gilt das nur für sehr große Mengen. Du darfst also weiterhin deine Speisen mit ein wenig Grün verzieren.

Auch bei Kräutertees darfst du weiterhin zugreifen. Süßholzwurzel-Tee solltest du allerdings nicht in rauen Mengen konsumieren. Das gleiche gilt für Lakritz. Höchstens 50 g täglich dürfen es sein.

Fazit zur Ernährung in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft musst du auf einiges achten. Sehe es positiv: Damit bekommst du die einzigartige Gelegenheit, deinen Speiseplan zu erweitern und deine Geschmacksknospen mit anderen Lebensmitteln zu verwöhnen. Am Ende deiner Schwangerschaft freust du dich vielleicht umso mehr auf dein Mettbrötchen.

Teile diese Seite

Das könnte dich auch interessieren