Radongas – So schützt du dich und deine Liebsten

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Während man sich vor einigen Jahren noch hauptsächlich auf Asbest und ähnliche schädliche Stoffe konzentrierte, verbreitet heutzutage vor allem das Radongas Angst und Schrecken.

Wenn du dir ein Haus kaufen möchtest, bietet es sich an, einen Blick auf den Radonwert zu werfen. Dieser gibt an, wie viel Radon in der Raumluft vorhanden ist. Auch Hausbesitzer sollten sich mit dem Edelgas auseinandersetzen und von Zeit zu Zeit Messungen vornehmen.

Im folgenden Artikel erklären wir dir, welche Konsequenzen mit einem hohen Radonwert verbunden sind, wie das Edelgas ins Haus gelangt und wie du dich und deine Liebsten vor dem Edelgas schützen kannst.

Was ist Radon?

Unsichtbar und geruchslos – Radon ist ein Stoff, der natürlich im Erdreich vorkommt. Es handelt sich um ein Edelgas, dessen chemisches Element mit dem Symbol Rn und der Ordnungszahl 86 wiedergegeben wird. Es sammelt sich in Gestein und Granit an und kann durch den Boden ins Innere der Häuser gelangen.

Obwohl Radon ein natürlicher Stoff ist, gilt das Edelgas als eine unterschätzte Gefahr. Denn Radon ist Bestandteil einer Zerfallskette, die radioaktive Elemente wie Uran und Radium beinhaltet. Dementsprechend wird Radon ebenfalls als Zerfallsprodukt bezeichnet, dessen ionisierende Strahlung Auswirkungen auf das biologische System hat. Wird der menschliche Körper über einen längeren Zeitraum hinweg einer hohen Radonkonzentration ausgesetzt, können Zellen beschädigt und abgetötet werden. Auch DNA-Moleküle werden in Mitleidenschaft gezogen. Sie mutieren und führen somit zu Krebs.

Radon in Deutschland

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat sich in den letzten Jahren ausgiebig mit Radon beschäftigt und die Verteilung des radioaktiven Edelgases in Deutschland untersucht. Es wurde festgestellt, dass die Radonkonzentration in der norddeutschen Tiefebene sehr niedrig ist. Im Gegensatz dazu sind die Mittelgebirge und das Alpenvorland häufiger betroffen. Anhand einer vom BfS zur Verfügung gestellten Karte kannst du das Vorkommen des Edelgases in deiner Region ermitteln.

Wie dringt das Radongas in die Häuser ein?

Da sich das Edelgas im Erdreich anlagert, bahnt es sich schnell seinen Weg in die Häuser. Durch undichte Fundamente, Risse im Mauerwerk oder schadhafte Rohrleitungen gelangt Radon ins Gebäude und setzt sich in der Raumluft ab. So sind es häufig die Kellerräume, die über eine hohe Radonkonzentration verfügen. Doch auch in den anderen Etagen kann sich die Raumluft mit dem Edelgas vermischen.

Schutzmaßnahmen

Zunächst solltest du dich versichern, dass sich Radon in deiner Raumluft angereichert hat. Dies gelingt dir durch einen Exposimeter. Das Messgerät analysiert die Konzentration des Edelgases in der Raumluft und gibt dir einen Wert in Becquerel pro Kubikmeter an. Ab 100 Bq/m³ ist mit gesundheitlichen Folgen zu rechnen.

Konntest du Radon in deinem Haus nachweisen, solltest du schnell zur Tat schreiten. Es zeigt sich, dass bereits regelmäßiges Lüften die Gefahr reduzieren kann. Das Radongas wird effektiv nach außen geleitet und die Konzentration in der Raumluft lässt nach. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Abdichtung von Ritzen und Löchern. Überprüfe deine Bodenplatte, Anschlüsse und Rohre genau und kümmere dich sorgfältig um sämtliche undichte Stellen. Es bietet sich an, diese Aufgabe in erfahrene Hände zu übergeben.

Auch eine Lüftungsanlage kann sich als hilfreich erweisen. Sie bringt die Luft in Bewegung und leitet die verbrauchte Luft in den Außenbereich. Es sollte allerdings vermieden werden, dass ein Unterdruck im Gebäude entsteht. Die Sogwirkung kann nämlich dafür sorgen, dass noch mehr Edelgas ins Haus gelangt.

Zu guter Letzt kann auch das Absaugen des Gases Abhilfe schaffen. In Hohlräumen wie dem Kriechkeller wird ein Radonbrunnen installiert, der dafür sorgt, dass die Bodenluft abgesaugt wird. Ebenso können Flächendrainagen dazu beitragen, dass das Edelgas aus dem Haus verschwindet.

Fazit

Eine Überprüfung auf Radongas ist in jedem Fall lohnend. Sollte tatsächlich Radon nachgewiesen werden, und sollten diese Werte über 100 Bq/m³ liegen, so sollte man Maßnahmen ergreifen, um langwirkende gesundheitliche Folgen zu vermeiden.

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