Häkeln mit Kindern

Foto:  Häkeln mit Kindern
Auch mit fünf oder sechs Jahren können Kinder schon lernen mit der Häkelnadel umzugehen.

Wolle und Garn

Für das Häkeln kann jede Wolle genommen werden, die auch zum Stricken verwendet wird. Auf der Banderole finden sich Hinweise, welche Nadelstärken zu verwenden sind. Wird eher fester gehäkelt, ist sich nach dem höheren Wert zu richten und wird eher lockerer gehäkelt, dann nach dem niedrigeren Wert.. Bei der Wahl der Wolle oder des Garns, ist darauf zu achten, dass das Material nicht so leicht Fäden zieht. Sonst ist es schwer, beim Häkeln direkt den ganzen Faden mit der Nadel zu erfassen. Für Kinder bietet sich am Anfang Wolle zum Häkeln an: Je dicker der Faden, desto schneller ist das Häkelwerk angefertigt und so mehr Motivation besteht, sich ans nächste Werk zu begeben. Um optimale Erfolge zu erzielen, wird am besten eine möglichst glatte Wolle verwendet, die gut über die Nadel gleitet.

Die richtige Häkelnadel

Für Anfänger ist es schwierig zu erkennen, welche Häkelnadel für das eigene Vorhaben die beste ist. Grundsätzlich sind auf die Eigenheiten von Griff, Schaft und Hakenform zu achten.

Der Griff der Häkelnadel sollte fest und stabil sein, damit er sich nicht während des Häkelns von der Nadel löst. Da der Griff während des Häkelns die ganze Zeit in der Hand gehalten wird, muss darauf geachtet werden, dass die Beschaffenheit zur eigenen Handhaltung passt. Andernfalls liegt die Häkelnadel später schnell unbequem in der Hand. Ein grober Anhaltspunkt für die eigene Handhaltung zeigt die Vorliebe, welche Stifte zum Schreiben und Zeichnen verwendet werden. Werden dickere Stifte bevorzugt, sollte auf Nadeln mit einem breiteren Griff zurückgegriffen werden.

Ein weiterer Punkt auf den geachtet werden sollte, ist die Länge des Schafts, also dem Bereich zwischen Griff und Haken. Je nachdem wie weit der Faden beim Häkeln hinter dem Häkelstück gehalten wird, ist ein kürzerer oder längerer Schaft zu bevorzugen. Da Kinder nicht so lange Finger haben wie Erwachsene, ist hier oftmals eine Häkelnadel mit einem kürzeren Schaft angebracht.

Der Haken der Häkelnadel wird zum „Holen“ des Fadens benutzt. Daher muss der Faden leicht über den Haken gleiten und gleichzeitig vom Haken festgehalten werden können. Haken mit einer zu breiten oder zu flachen Kerbe lassen den Faden schnell abrutschen, Haken mit einer zu tiefen oder zu schmalen Kerbe geben den Faden hingegen nur schwer wieder her.

Für verschiedene Woll- und Garndicken sind unterschiedliche Materialien für Häkelnadeln zu empfehlen. Bei dünnen Garnen sind Metall-Häkelnadeln aus einem Stück sinnvoll, da diese sehr stabil sind und nicht so schnell durchbrechen. Bei mittleren Woll- und Garnstärken sind Häkelnadeln aus Metall mit Kunststoffgriff ratsam. Diese liegen durch den passenden Griff angenehmer in der Hand, als reine Metall-Häkelnadeln. Für dickere Wolle, bei der Nadelstärken zwischen 6 und 10  Millimetern verwendet werden, werden Häkelnadeln komplett aus Kunststoff eingesetzt.


Das passende Muster finden

Das Häkelmuster ist so etwas wie der Bauplan für das Produkt. Hier gibt es sowohl Einsteiger-Varianten als auch komplexere Anleitungen. Eine sehr große Auswahl an Häkelmustern und Häkelanleitungen finden sich unter folgender Übersicht auf Crazypatterns. Dort gibt es viele Anregungen und Ideen, wie z.B. selbstgehäkelte Glücksbringer, Topflappen, Körbchen und Eierwärmer in allen Formen und Farben. Für Kinder, die schon etwas Erfahrung im Häkeln haben, finden sich dort auch richtige Specials, wie zum Beispiel Häkelanleitungen für Hello-Kitty oder die Minions.

Erste Schritte

Als Erstes werden Luftmaschen geübt. Dazu wird eine Schlaufe geknotet und die Häkelnadel hindurchgesteckt. Die lange Fadenseite wird dann um den linken Zeigefinger gewickelt. Ist dies noch zu kompliziert, können die Kinder den Faden alternativ auch zwischen Daumen und Mittelfinger festhalten. Dann wird mit der Häkelnadel der Faden geholt und durch die Schlaufe gezogen. Die Häkelnadel wird dabei leicht nach unten gedreht, um zu verhindern, dass der Faden direkt wieder aus dem Haken rutscht. Einen guten Überblick über die richtige Handhaltung bietet diese Abbildung eines Webmagazins für Kinder. Der beschriebene Vorgang wird so oft wiederholt, bis eine längere Luftmaschenkette entstanden ist. Diese kann dann zu einem Ring oder Armband zusammengeknotet werden. Und schon ist das erste selbstgehäkelte Werk fertig!

Häkel-Grundlagen

Jetzt beginnt das eigentliche Häkeln. Neben den Luftmaschen sind noch andere Maschenarten nötig, um flächige Häkelarbeiten durchzuführen. Am wichtigsten sind hier die festen Maschen:

Für feste Maschen wird als erstes eine Grundlage benötigt, auf die die Maschen gehäkelt werden können. Dazu bietet sich die bereits gelernte Luftmaschenkette an. Dann wird die Nadel in die nächste Masche im Häkelstück eingeführt und eine zweite Schlaufe geholt. Als nächstes wird der Faden mit der Nadel geholt und durch beide Schlaufen geführt.

Als Demonstrationszweck dient folgendes Video. Dieses zeigt ebenfalls wie halbe und ganze Stäbchen gehäkelt werden. Bei diesen Maschenarten handelt es sich um eine Variante der festen Maschen.


Damit das Häkelwerk an seinen Seiten nicht schief wird, sind jeweils am Ende einer Reihe eine oder mehrere Hebe-Luftmaschen zu häkeln. Diese werden wie normale Luftmaschen gehäkelt. Um einen Rand um sein Häkelwerk zu erhalten, werden Kettmaschen verwendet. Dazu wird mit der Nadel von vorne in eine Masche der vorherigen Reihe gestochen, der Faden nach vorne geholt und durch die Schlaufe gezogen. Eine kurze Anleitung dazu findet sich in diesem Video:


Mit diesen Maschen lässt sich schon fast alles Häkeln. Als geeignete Häkelobjekte für Kinder bieten sich erstmal kleinere Häkelarbeiten an. Der Klassiker sind hier typischerweise Topflappen. Aber auch selbstgehäkelte Bücherwürmer als Lesezeichen oder kleine Mini-Körbchen sind leicht umzusetzen.

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