Wie süss ist kleiner Kinder Art.
Die Haut ist lilienweiss und zart
und leuchtend strahlen im Gesicht
die Äuglein wie Vergissmeinnicht.
Wie Tulpenblätter rot und rund
so leuchtet weich der kleine Mund;
von Gott geformt, so zauberhaft,
wie keines Menschenhand es schafft.
Und von der Rose rotem Prangen,
haucht Gott den Schmelz auf zarte Wangen,
dass sie erblühen, sanft und weich,
ein Schimmer wie vom Himmelreich.
Zwei Winden nahm der Schöpfer schnell
sich zum beglückenden Modell,
um dann mit seinen Zauberhänden
die kleinen Ohren zu vollenden.
Und weiter schuf er, dass das Schöne
das süsse Köpfchen herzlich kröne,
aus gold'nem Blütenstaub das Haar;
So sonnig weich und wunderbar.
Die Tausendschönchen - man kann es sehen-
nahm er für Fingerchen und Zehen.
Und bei dem Mädchen denkt man gleich
an Schneeglöckchen so zart und weich.
Gott schuf die Welt, in der wir sind,
mit überleg'nem Schöpfergeist.
Doch was seine Kunst am meisten preist:
Das ist ein Kind!
Ein Bündel Glück ist angekommen
und hat Euch in Beschlag genommen.
Es fordert Euch bei Tag und Nacht,
es ist wie eine Zaubermacht,
die fortan Euch gefangen nimmt
und Euer Leben bestimmt.
Doch bald schon, wenn die Äuglein strahlen,
beginnt es Euch`s zurückzuzahlen!
Der Säugling schläft in ihrem Arm
ein Glücksgefühl durchströmt sie warm.
Den Atemzügen lauschend -
am Baby-Duft berauschend
verfällt sie hilflos seinem Charme.
ein Glücksgefühl durchströmt sie warm.
Den Atemzügen lauschend -
am Baby-Duft berauschend
verfällt sie hilflos seinem Charme.
Die Liebe hat dich hergerufen,
und Liebe gibt dir das Geleit.
Sie stützt dich auf den ersten Stufen
des schweren Weges durch die Lebenszeit,
bleibt später auch an deiner Seite,
stärkt dich noch mehr als Milch und Brot.
Auch in der ungeschützten Weite
hilft sie bestehen, was dich fremd umdroht.
Du bist in eine Zeit geboren,
vor deren Zeichen manchem bangt,
der seine Zuversicht verloren,
weil er im Glauben an die Liebe wankt.
Er ängstigt sich vielleicht gleich scheuen,
verfolgten Tieren in der Nacht.
Du fürchtest nichts, du darfst dich freuen,
weil deiner Eltern Liebe dich bewacht.
— Maria Müller-Gögler
