Kinder im Lebenslauf erwähnen

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Egal, ob Wiedereinstieg nach der Babypause oder neuer Job - die Arbeitssuche stellt Eltern vor gewisse Herausforderungen - vor allem, wenn die Kinder noch klein sind und betreut werden müssen und (leider) auch öfters mal krank sind.

Kinder im Lebenslauf erwähnen - ja oder nein?

Du möchtest nach der Babypause wieder in den Beruf einsteigen oder bist auf der Suche nach einem neuen Job, der sich mit deinem Familienleben unter einen Hut bringen lässt? Dann wirst du aus erster Hand wissen, dass die viel diskutierte Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht nur ein heißes Thema, sondern auch eine reelle Herausforderung ist. Es geht darum, einen Arbeitgeber zu finden, der flexible Arbeitszeiten bietet und es dir ermöglicht, den Alltag zwischen Kindern und Beruf geregelt zu bekommen.

Damit es aber überhaupt erst dazu kommen kann, sich für oder gegen eine neue Stelle bzw. einen Arbeitgeber zu entscheiden, gilt es, sich zu bewerben. Keine einfache Sache, vor allem dann, wenn die letzte Stelle zum Beispiel aufgrund einer Kinderpause bereits eine Zeitlang zurückliegt. Es macht Sinn, die aktuell geltenden Anforderungen an Lebensläufe und Bewerbungsunterlagen im Allgemeinen zu kennen, denn handgeschriebene Lebensläufe sind längst passé und wer weiß, was ein Personalverantwortlicher heute alles wissen möchte?

Wie ist das zum Beispiel mit den Angaben zu Familienstand und Kindern? Sind diese erforderlich oder gar gesetzlich vorgeschrieben? Müssen Kinder im Lebenslauf genannt werden? Erwarten Arbeitgeber Informationen dazu, ob ich alleinerziehend bin? Das alles sind durchaus berechtigte Fragen und zum Glück gibt es mittlerweile einfach verfügbare digitale Hilfsmittel, die bei der Klärung dieser Fragen helfen.

Verschiedene Plattformen im Internet geben Tipps und Informationen zu aktuellen Trends in Sachen Bewerbung sowie zum erfolgreichen Vorstellungsgespräch. Darüber hinaus bieten sie Vorlagen für einen gelungenen Lebenslauf und das Bewerbungsschreiben an. Es gibt sogar eigene Rubriken, die sich mit den Angaben zu Familienstand und Kindern befassen - besonders hilfreich für alle, die sich nicht sicher sind, ob sie ihre Kinder und ihren familiären Status im Lebenslauf erwähnen sollen oder nicht.

Familienstand und Kinder im Lebenslauf - Trends und Gepflogenheiten

Rein rechtlich gesehen ist die Angabe der Kinder im Lebenslauf ebenso wenig verpflichtend wie die Nennung des Familienstands. Deine familiären Umstände sollten weder auf deine Ausbildung noch auf deine bisherigen beruflichen Erfahrungen Einfluss haben. Solange du dich nicht für einen Job in der Kinderbetreuung bewirbst, tut es nichts zur Sache, ob du Kinder hast oder nicht (und selbst dann sollte deine fachliche Qualifikation mehr zählen als dein familiärer Stand).

Trotzdem muss ehrlicherweise gesagt werden, dass die Angabe zum Familienstand im deutschsprachigen Raum durchaus weit verbreitet ist und häufig auch erwartet wird. Ganz anders sieht das beispielsweise im englischsprachigen Raum, wo Informationen persönlicher Natur (also auch zum Familienstand) beinahe schon tabu sind.

Kurz gesagt: Erforderlich oder gesetzlich vorgeschrieben ist die Angabe zu Kindern und jeglichen weiteren Informationen zum familiären Status in Deutschland nicht, erwartet wird sie aber schon. Und auch wenn pauschale Empfehlung eigentlich nicht möglich ist, gibt es doch eine Empfehlung. Mach die Angabe deiner Kinder von der Stelle abhängig, auf die du dich bewirbst.

Angabe der Kinder im Lebenslauf - Vor- und Nachteile

Kein Personalverantwortlicher würde es je zugeben, doch nicht wenige Arbeitgeber haben Vorurteile gegenüber Bewerbern - oder um es zu präzisieren: Bewerberinnen - mit (kleinen) Kindern. Vor allem bei Eltern jüngerer Kinder sowie bei alleinerziehenden Müttern oder Vätern kann die Angabe der Kinder im Lebenslauf eine Hürde bei der Jobsuche darstellen. Warum ist das so? Generell wird angenommen, dass Eltern von Kindern im betreuungspflichtigen Alter weniger flexibel als kinderlose Arbeitnehmer sind. Sie könnten ausfallen, wenn ein Kind krank wird oder sonstige Termine wahrgenommen werden müssen. Außerdem haben Eltern einen triftigen Grund, nach Hause zu gehen, sie sind also nicht unbedingt Kandidaten für Überstunden oder Geschäftsreisen.

Und auch wenn es sich bei all diesen Annahmen um subjektive Interpretationen handelt, die in einer idealen Welt nicht von Belang sein sollten, sieht die Realität meist anders aus. Daher ist es absolut nachvollziehbar, wenn sich Bewerber dazu entscheiden, ihre Kinder nicht anzugeben. Es liegt im Endeffekt in deinem eigenen Ermessen, ob du Angaben zu deinem Familienstand machen und deine Kinder nennen möchtest oder nicht. Für den Fall, dass du Informationen zu deinem familiären Stand in den Lebenslauf integrieren möchtest, sollten wir noch klären, wo diese Informationen hingehören.

Familienstand und Kinder in den Bewerbungsunterlagen - die richtige Stelle finden

Angaben zu deinem Nachwuchs gehören ganz klar in den Lebenslauf, und nicht in das Bewerbungsschreiben, denn hier gehst du auf deine Motivation und Qualifikation ein. Ein gut strukturierter Lebenslauf unterteilt sich in verschiedene Bereiche, wie persönliche Daten, Ausbildung und beruflicher Werdegang. Kinder und Familienstand werden unter den persönlichen Angaben genannt. Hier gehören außerdem dein Name, deine Adresse mit Telefonnummer und E-Mail-Adresse sowie Geburtsdatum und -ort hin. Erst dann folgt der Familienstand.

Wenn du deine Kinder anführst, solltest du auch ihr jeweiliges Alter nennen, denn es macht einen Unterschied, ob sie im Kindergartenalter oder schon aus dem Gröbsten heraus sind. Das Risiko, dass du wegen deiner Familie im Job ausfallen könntest oder frei nehmen musst, ist bei jüngeren Kindern einfach größer als bei Teenagern.

Fazit: Die Angabe der Kinder individuell abwägen

Generell kann gesagt werden, dass die Bedeutung des Familienstands bei der Jobsuche an Gewicht verloren hat. Andererseits wird die Angabe der familiären Situation gerade im deutschsprachigen Raum nach wie vor fast erwartet. Das führt mitunter leider dazu, dass Bewerber aufgrund ihres Familienstands diskriminiert werden.

Daher solltest du dir gut überlegen, ob es Sinn macht und zielführend ist, deinen Familienstand im Lebenslauf anzugeben. In erster Linie hängt das von der Stelle und auch vom Unternehmen ab, für das bzw. bei dem du dich bewirbst. Wie bereits erwähnt, hat die Tatsache, dass du Kinder hast, durchaus realistische Auswirkungen und du bist vielleicht nicht bereit oder in der Lage, zu verreisen oder Überstunden zu machen. Sollte dies erwartet werden, stellt sich generell die Frage, wie sinnvoll eine Bewerbung in einem solchen Fall ist.

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