Wiedereinstieg nach der Babypause: Der Lebenslauf

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Ein Lebenslauf für den Wiedereinstieg nach einer Babypause erfordert eine andere Herangehensweise als ein traditioneller Lebenslauf.

So können Mütter mit ihrem Lebenslauf punkten

Der Wiedereinstieg in den Beruf nach der Babypause kann vielfältig gestaltet sein. Einige Mütter kehren in ihre bisherige Tätigkeit zurück und gestalten diese gemeinsam mit dem Arbeitgeber zum Beispiel durch ein Teilzeitmodell oder die Anpassung des Tätigkeitsbereiches so, dass sich Familie und Beruf gut miteinander vereinbaren lassen.

Immer häufiger nutzen Frauen aber auch die Babypause, um sich beruflich noch einmal neu zu orientieren, um den Arbeitgeber zu wechseln oder um über eine Umschulung noch einmal einen ganz anderen beruflichen Weg einzuschlagen. Wenn der Weg nach der Elternzeit nicht wieder an den alten Arbeitsplatz zurückführen soll, steht wahrscheinlich eine Bewerbung an. Überzeugende Bewerbungsunterlagen ebnen meist den Weg zum persönlichen Gespräch und in die berufliche Perspektive.

Der Lebenslauf ist die Visitenkarte im Bewerbungsverfahren und soll auf wenigen Seiten bereits ein möglichst detailliertes und positives Bild zeichnen. Für Mütter, die nach der Babypause beruflich noch einmal neu durchstarten möchten, sollte deshalb der erste Schritt die Überarbeitung der Bewerbungsunterlagen, insbesondere des Lebenslaufes sein. Mit einem gut durchdachten Facelift kann die Vita zum Türöffner werden und den Weg in den Traumberuf erleichtern. Mit diesen Tipps kann sich der Lebenslauf als Mutter sehen lassen.

Den Lebenslauf chronologisch aufbauen

Für Bewerber*innen, die gerade aktiv im Berufsleben stehen und nach einer neuen Perspektive suchen, wird der Lebenslauf in Deutschland häufig antichronologisch aufgebaut. Hier steht die aktuelle Position im Vordergrund, die als Ausgangsbasis für die berufliche Weiterentwicklung dient.

Für Mütter, die sich gerade in der Elternzeit befinden und deshalb beruflich kürzertreten, ist es vorteilhafter, den Lebenslauf chronologisch aufzubauen und damit den Fokus auf den Bildungsweg und die erworbenen Qualifikationen zu legen. So können Personalverantwortliche erkennen, welche Fähigkeiten und Kenntnisse die Bewerberin mitbringt und in welchen Bereichen sie einen Mehrwert für das Unternehmen bringen kann. Bei einem chronologisch angelegten Lebenslauf bildet die aktuelle Elternzeit die letzte Position und den Ausgangspunkt für den weiteren beruflichen Weg.

Auch bei einem chronologisch aufgebauten Lebenslauf macht es einen guten Eindruck, wenn der bisherige Werdegang möglichst lückenlos nachgezeichnet werden kann. Eventuell auftretende Pausen zwischen zwei beruflichen Stationen können gut durch Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen oder durch soziales Engagement begründet werden.

Persönliche Informationen vorteilhaft präsentieren

Die meisten Lebensläufe beginnen mit einem Abschnitt zu den persönlichen Informationen. Hier ist neben dem Alter für Personalverantwortliche vor allem die familiäre Situation interessant. Sie müssen nicht detailliert auf Ihr Privatleben eingehen, aber Sie können hier bereits im Vorhinein Fragen klären.

Besonders positiv können sich Bewerberinnen hier präsentieren, wenn sie im Zusammenhang mit den Kindern gleich an dieser Stelle erwähnen, wie die Betreuung während der Arbeitszeiten gewährleistet werden kann. Gibt es beispielsweise einen Platz in einer Kindertageseinrichtung oder eine Nachmittagsbetreuung in Kindergarten oder Schule, vermittelt das potenziellen Arbeitgebern den Eindruck, dass sie mit der neuen Mitarbeiterin rechnen können und die persönlichen Verhältnisse gut geordnet sind.

Falls eine Betreuung auch im Falle eines erkrankten Kindes gesichert ist, zum Beispiel durch einen Partner oder eine Partnerin im Homeoffice oder die Großeltern, kann diese zusätzliche Information im persönlichen Gespräch zusätzlich einen guten Eindruck machen. Hier dürfen Mütter im Interview gerne die Initiative ergreifen und so zeigen, dass sie sich ihrer Verantwortung gegenüber dem neuen Arbeitgeber bewusst sind und die Betreuungssituation deshalb bereits proaktiv sichergestellt haben.

Fachliche Kompetenzen ins rechte Licht rücken

Für Mütter, die sich aus der Babypause heraus beruflich noch einmal neu orientieren möchten, sind ihre fachlichen Kompetenzen der Schlüssel zum Erfolg. Aus- und Weiterbildungen, der Erwerb von Zusatzqualifikationen und die erworbene Berufserfahrung dürfen selbstbewusst präsentiert werden. Idealerweise liegt der Fokus dabei auf Kompetenzen, die für die zu besetzende Position einen echten Mehrwert bieten.

Erworbene Kompetenzen sind auch dann ein Vorteil, wenn die Aus- oder Weiterbildung oder die berufliche Station bereits einige Jahre zurückliegen. In diesem Fall kann es einen positiven Eindruck machen, darzustellen, dass die fachlichen Kompetenzen im Laufe des beruflichen Werdeganges immer wieder genutzt werden konnten und den beruflichen Erfolg stetig begleitet haben.

Elternzeit als persönliche Weiterentwicklung präsentieren

Personalverantwortliche bewerten es grundsätzlich sehr positiv, wenn die Elternzeit nicht als kompletter beruflicher Ausstieg dargestellt wird, sondern zeigt, dass sich die Mutter auch während der Babypause persönlich und fachlich weiterentwickelt hat. Wer auch in der Elternzeit bemüht war, mit der Arbeitswelt in Kontakt zu bleiben, neue Kompetenzen zu erwerben und eine gute Basis zu schaffen, um nach der Babypause beruflich wieder anknüpfen zu können, der zeigt nicht nur, dass er engagiert und interessiert ist, sondern auch, dass er über das nötige organisatorische Talent verfügt, um Familie und Beruf miteinander zu verbinden.

Einen besonders hohen Stellenwert haben in diesem Zusammenhang Weiterbildungen, Umschulungen oder Fernlehrgänge. Viele Mütter entscheiden sich während der Elternzeit, noch einmal einen ganz anderen beruflichen Weg einzuschlagen und nutzen die Babypause, um über Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen (GER) eine gute Orientierungshilfe. Auch Lehrgänge im IT-Bereich, zum Beispiel zum Umgang mit einer speziellen Software, können immer von Vorteil sein.

Mit persönlichen Kernkompetenzen punkten

In der heutigen Arbeitswelt sind es längst nicht mehr nur die fachlichen Qualifikationen, die bei einer Bewerbung den Ausschlag geben. Hervorragende Zeugnisse sind eine gute Basis, doch für Personalverantwortliche liegt der Fokus heute häufig auch auf den persönlichen und sozialen Kernkompetenzen. Hier dürfen Mütter aus dem Vollen schöpfen und ihre persönlichen Stärken und sozialen Kompetenzen bereits im Lebenslauf selbstbewusst präsentieren.

Moderne Arbeitgeber legen vor allem Wert auf Schlüsselkompetenzen wie Teamfähigkeit, Integrations- und Anpassungsfähigkeit, Kommunikationsstärke und gute Umgangsformen. Wer sich als kompromissbereit, anpassungsfähig und sozial flexibel zeigt, wird gerne in ein bestehendes Team aufgenommen. Hier kann sich gerade die Elternzeit bereichernd auswirken, denn die Organisation des täglichen Familienlebens und die aktive Mitgestaltung familiärer Gesellschaftsstrukturen erfordern häufig genau die Kompetenzen, die Mütter auch innerhalb eines Teams im Berufsleben zu einer Bereicherung machen.

Je nach angestrebter Position können auch Führungskompetenzen, Entscheidungsfreudigkeit und die Fähigkeit, lösungsorientiert zu denken, zu den Schlüsselkompetenzen gehören, nach denen Personalverantwortliche Ausschau halten. Hier können ebenfalls die Fähigkeiten punkten, die für das Management des Familienalltags erforderlich sind.

Der Lebenslauf als Mutter birgt viele Möglichkeiten, um sich für einen potenziellen Arbeitgeber interessant zu machen. Wer die Elternzeit als Chance für Weiterentwicklung sieht und dies auch in den Bewerbungsunterlagen darlegen kann, hat eine gute Perspektive für den beruflichen Neustart nach der Babypause.