Fertige Babynahrung

Foto:  Fertige Babynahrung
Schon seit längerer Zeit hat die Lebensmittelindustrie die Kleinen und Kleinsten zusammen mit ihren Eltern als zahlungskräftige Kundschaft ins Visier genommen und eine breite Produktpalette an Babynahrung bereitgestellt - meist begleitet von entsprechendem Marketing in Elternzeitschriften etc..

Was man bei Babynahrung beachten sollte

Mit fünf bis sieben Monaten hat ein Baby langsam das Alter erreicht, in dem eine Portion Babybrei am Mittag eine Stillmahlzeit ersetzen sollte. Der Umstieg auf die Beikost sollte langsam und behutsam vonstatten gehen, das Kind muss sich schließlich erst an die neue Nahrung und die Fütterung gewöhnen. Inzwischen erinnern jedoch die vielen Babybreiarten in Supermärkten eher an die Speisekarte eines Restaurants. Verleitet durch die große Produktauswahl nehmen nun viele Eltern an, dass ein Baby viel Abwechslung braucht oder wünscht - aber das ist falsch! Säuglinge benötigen im ersten Lebensjahr zwar nur sehr wenige, dafür aber nährstoffreiche Lebensmittel. Grundsätzlich sollte man also nicht das komplette Angebot der Nahrungsmittelindustrie nutzen, sondern sich auf möglichst wenige Produkte zurückgreifen.

Bis zum Ende des ersten Lebensjahres sollte ein Kind etwa nur fünf Gemüsesorten kennen. Auf diese Weise lassen sich Allergien leichter feststellen. Außerdem entsprechen viele Produkte nicht den aktuellen wissenschaftlichen Empfehlungen. Dabei gibt es nur wenige Kriterien, die man beachten sollte, um die richtige Ernährung für Babys zu finden.

Das richtige Wasser für Babynahrung

In Deutschland ist in den meisten Fällen Leitungswasser für die Zubereitung von Babynahrung sehr gut geeignet. Wenn du ein Fläschen für dein Baby vorbereitest, solltest du das Leitungswasser einen Moment laufen lassen, um den Anteil evtl. Metalle zu verringern. Insbesondere bei Häusern mit alten Rohren oder wenn gerade Kupferrohre neu verlegt wurden, kann der Metallanteil im Wasser sonst zu hoch sein. Bitte verwende auch immer frisches, kaltes Wasser und kein warmes Wasser. Bei Neugeborenen solltest du in den ersten Lebensmonaten Leitungswasser vor der Zubereitung immer abkochen, unabhängig von der Qualität.

Wenn du dir nicht sicher bist, ob dein Leitungswasser aufgrund der Installationen in eurem Haus wirklich geeignet ist oder weil euer Wasser aus einem Einzelbrunnen kommt, kannst du mit einer Wasserprobe das Wasser für Babynahrung testen lassen oder ein Institut mit der Prüfung beauftragen - Adressen dafür erhältst du von deinem Wasserversorger oder den Verbraucherzentralen oder du beauftragst das Fraunhofer Institut mit der Prüfung.

Wenn du Mineralwasser für die Babynahrung verwenden möchtest, achte unbedingt auf den Hinweis "Für Säuglingsnahrung geeignet" auf der Flasche. Nur dann ist das Wasser wirklich bekömmlich für dein Kind, da es weniger Nitrat und Kohlensäure enthält.

Die richtige Ernährung für Babys

Die folgende Auflistung soll dir einen Überblick geben, welche Stoffe in der Babynahrung wichtig sind und worin sie enthalten sind.

Fett

Fett ist wichtig für den Energiehaushalt. Es wird benötigt, damit die Kleinen schnell wachsen können. Außerdem ist es wichtig für das Gehirn und das Sehvermögen. Falls ein herzhafter Babybrei nicht genügend Kalorien liefert, wird das Baby stattdessen mehr vom süßen Brei verspeisen. Das könnte leicht zu einer gesundheitsschädlichen Gewohnheit werden. Deshalb muss der Babybrei ausreichend ungesättigte Fettsäuren enthalten. Allerdings ist in den Fertigmischungen oft weniger Fett als empfohlen enthalten, weshalb Eltern einen Teelöffel Rapsöl in den Brei geben können, um die Fettsäuremenge und somit auch den niedrigen Energiegehalt der Fertigmahlzeit zu erhöhen.

Gemüse

Als "Beikost" zur Muttermilch sollten die ersten Mahlzeiten des Babys einfach zusammengesetzt sein. Oft werden bei Fertiggerichten Karotten, Kürbisse oder Mais als Grundsubstanz verwendet. Außerdem beinhalten die vorgefertigten Produkte trotz Empfehlungen weder Fruchtpüree noch Saft, das für viel Vitamin C sorgen könnte.

Fleisch

Fleisch ist für Babys wichtig, um einen Eisenmangel zu verhindern. Dieser könnte nämlich unter Umständen die Leistungsfähigkeit des Gehirns langfristig beeinträchtigen. Der im Mutterleib angelegte Eisenspeicher ist zum zweiten Lebenshalbjahr meist aufgebraucht. Somit braucht das Kind spätestens ab diesem Zeitpunkt Fleisch. Insbesondere rote Fleischsorten wie Rind enthalten viel Eisen. Jedoch beinhalten Fertiggerichte für Babys weniger Fleisch als nötig. Deswegen sollten Eltern durch etwas Orangensaft nachhelfen. Dieser enthält viel Vitamin C und steigert somit die Aufnahme von Eisen. Sahne und Milch verhindern jedoch die Aufnahme von Eisen.

Zusätze

Zwar beinhalten Babybreie aufgrund von strengen Kontrollen keine Schadstoffe, jedoch oft zu viele Gewürze, Salz oder Zucker. Diese intensivieren das Aroma, damit es den Eltern besser schmeckt. Diese Zutaten sind aber für Kleinkinder völlig unnötig, da bereits der Eigengeschmack der Lebensmittel ein Erlebnis für die Kleinen ist.

HA-Nahrung

Manche Babies haben ein erhöhtes Allergierisiko, d. h. bei mindestens einem Elternteil oder Geschwisterkind liegen oder lagen Allergien vor. Zum Schutz für allergiegefährdete Babies wurde die sogenannte HA-Nahrung entwickelt - die Hypoallergene Nahrung. Durch die besondere Verarbeitung des Molkeneiweißes (aufgespalten) wird das Entstehungsrisiko von Allergien reduziert. Dies wirkt sich nachweislich bis ins 15. Lebensjahr positiv aus. Im folgenden haben wir dir eine Tabelle mit den verschiedenen HA-Nahrungen zur Übersicht zusammengestellt:

Produkt Proteinquelle Proteingehalt per 100 kcal Fettqualität Probiotika Bemerkung
Aptamil HA Pre
Melupa
Molkenprotein, partiell hydrolysiert 2,3 g k.A. Prebiotika (GOS/FOS) Enthält wenig Selen
BEBA HA Pre
Nestlé Nutrition
Molkenprotein, partiell hydrolysiert 1,9 g mit LCP Probiotika (Bifidobacterium lactis) Besonders niedrig im Proteingehalt, Hoher Magnesiumgehalt, hoher Fe-Gehalt, höchster Zinkgehalt
Babydream HA Pre
Rossmann
Molkenprotein 2,4 g k.A. Prebiotika Keine Angaben zum Gehalt an Linolsäure und Alpha-Linolensäure
Bebivita HA Pre
Hipp
Molkenprotein, extensiv hydrolysiert 2,4 g k.A. Ohne Zusatz Hoher Fettgehalt, niedrigster Magnesiumgehalt, höchster Fe-Gehalt, enthält sehr wenig Selen, niedrigster B12 Gehalt
HIPP HA Pre
Hipp
Molkenprotein, extensiv hydrolysiert 2,4 g mit LCP Probiotika (L. fermentum) + Prebiotika (GOS) Hoher Fettgehalt, niedrigster Fe-Gehalt, Prebiotika (G0S)
Humana HA Pre
Humana
Molkenprotein, extensiv hydrolysiert 2,5 g mit LCP Prebiotika (GOS) Niedriger Fettgehalt, niedrigster Kaliumgehalt, niedrigster Magnesiumgehalt
Lactana HA Pre
Töpfer
Molkenprotein, k.A. zum Hydrolysegrad 2, g mit LCP Probiotics (Bifidokulturen: B.breve, B. bifidum, B.infantis, B.lomgum) Höchster Kaliumgehalt, höchster Magnesiumgehalt, niedrigster Fe-Gehalt, niedrigster Zink Gehalt
Milumil HA Pre
Milupa
Molkenprotein, partiell hydrolysiert 2,3 g mit LCP Prebiotika (GOS/FOS) Enthält wenig Selen

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