
Kinderwunsch vs. Unfruchtbarkeit
Was hilft, wenn das Wunschkind auf sich warten lässt
Was hilft, wenn das Wunschkind auf sich warten lässt
Die natürliche Empfängnis

Wie du den richtigen Zeitpunkt in deinem Zyklus für eine natürliche Empfängnis bestimmen kannst erklärt dieser Artikel. Gerade die fruchtbaren Tage und damit den richtigen Zeitpunkt zu finden ist gar nicht so leicht - aber mit unseren Tipps wirst du deinen Körper bald sehr genau auf bestimmte Zeichen und Signale beobachten können.
In den meisten Fällen brauchen Paare keine medizinische Unterstützung, um schwanger werden zu können. Aber es gibt viele Gründe, die gegen eine Schwangerschaft sprechen könnten - wie z. B. die Sorge um den Arbeitsplatz, die zu kleine Wohnung, der "falsche" Partner und einiges mehr - und so wird noch ein wenig gewartet mit der Schwangerschaft, bis der "richtige" Zeitpunkt gekommen ist. Aber: dieser Zeitpunkt wird nie kommen, denn es wird immer Gründe geben, die mehr oder weniger gewichtig gegen ein Kind sprechen. Was man dabei nicht vergessen darf: je älter man wird, desto schwieriger wird es, schwanger zu werden!
Hat man sich für ein Kind entschieden, besteht der erste Schritt meist darin, das Verhütungsmittel (Pille, Kondom) abzusetzen und der Natur ihren Lauf zu lassen.
Geduld
Beim Absetzen der Pille kann es dann aber durchaus noch einige Monate dauern, bis der Hormonhaushalt im Körper einer Frau sich wieder so eingespielt hat, das eine Schwangerschaft möglich ist. Jede Menstruation kann für die Frau und den Partner eine kleine Katastrophe bedeuten: schon wieder nicht schwanger! Jetzt darf man sich aber dem Druck nicht beugen und den Streß an sich ranlassen - denn umso unwahrscheinlicher wird eine Schwangerschaft im nächsten Zyklus. Also am besten in Geduld wappnen und alles einfach auf sich zukommen lassen - auch wenn das leicht gesagt ist, ist das doch der beste Tipp für Paare, die schwanger werden wollen.
Der richtige Zeitpunkt
In jedem Zyklus bereitet sich dein Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Etwa in der Mitte deines Zyklus – also meist zwischen dem 12. und 16. Tag nach dem Einsetzen der Periode – springt eine Eizelle aus dem Eierstock. Jetzt bist du besonders fruchtbar!
Die gute Nachricht: Spermien können bis zu 5 Tage im Körper überleben. Die fruchtbarsten Tage sind also der Tag des Eisprungs und die zwei bis drei Tage davor und es gibt einige kleine Anzeichen, auf die du achten kannst - je besser du deinen Körper beobachtest, desto genauer lernst du deinen Zyklus kennen.
Beginne damit, deinen Zyklus regelmäßig zu dokumentieren – zum Beispiel mit einer App oder einem einfachen Kalender. Zähle die Tage vom ersten Tag der Periode bis zum nächsten Zyklusbeginn. So erkennst du bald dein eigenes Zyklusmuster.
Der Zervixschleim ist ein Sekret, das im Gebärmutterhals gebildet wird. Er schützt die Gebärmutter vor Keimen – und hilft den Spermien an den fruchtbaren Tagen, schneller zur Eizelle zu gelangen. Der Schleim verändert sich im Lauf des Zyklus deutlich:
- Anfangs: kaum oder zäh und weißlich
- Kurz vor dem Eisprung: klar, spinnbar, wie rohes Eiweiß – jetzt bist du fruchtbar!
- Nach dem Eisprung: wieder zäher und weniger
Tipp: Nimm eine kleine Probe am Scheideneingang oder mit dem Finger vom Muttermund. Zieh ihn zwischen Daumen und Zeigefinger auseinander – je länger der Schleim fädelt, desto fruchtbarer bist du.
Messe jeden Morgen direkt nach dem Aufwachen deine Temperatur – am besten immer zur gleichen Zeit und an derselben Stelle (z. B. unter der Zunge). Ein kleiner Temperaturanstieg (etwa 0,2°C) deutet auf den Eisprung hin. Wenn die Temperatur mehrere Tage erhöht bleibt, war der Eisprung wahrscheinlich.
Tipp: Es gibt auch spezielle Temperatur-Apps oder Zyklusblätter aus der Apotheke.
Einige Frauen spüren den Eisprung als leichtes Ziehen im Unterbauch – das nennt man „Mittelschmerz“. Nicht jede Frau merkt ihn, aber wenn du ihn kennst, ist er ein gutes zusätzliches Zeichen.
Wenn du es ganz genau wissen willst, kannst du auf Technik zurückgreifen:
- Ovulationstests messen den Anstieg des LH-Hormons im Urin
- Zykluscomputer werten Temperatur, Hormonwerte oder Schleim aus
Aber: Diese Geräte brauchen oft ein paar Monate, bis sie deinen Körper kennengelernt haben. Sie sind zwar eigentlich zur Verhütung gedacht, lassen sich aber genauso gut umgekehrt nutzen.
Mythen rund ums Schwangerwerden – was stimmt wirklich?
Es gibt viele Gerüchte, die sich hartnäckig halten – wir räumen auf mit den häufigsten:
- Man wird sofort nach dem Absetzen der Pille schwanger
Das kann passieren – muss aber nicht. Nach dem Absetzen kann es Wochen oder Monate dauern, bis sich dein Hormonhaushalt eingependelt hat. Das ist völlig normal.
- „Nach dem Sex mit dem Po in die Luft – dann klappt’s besser.“
Das und ähnlichen Quatsch sieht man oft in Foren – bringt aber wissenschaftlich keinen echten Vorteil. Wenn ihr entspannt bleibt und Spaß habt, ist das hilfreicher als akrobatische Turnübungen.
- „Jede Frau hat am 14. Zyklustag ihren Eisprung.“
Das stimmt nur für einen Bilderbuch-Zyklus von exakt 28 Tagen – und selbst da kann der Eisprung früher oder später kommen. Deshalb ist es so wichtig, den eigenen Körper zu beobachten.
- „Ananas oder XY-Tee erhöht die Fruchtbarkeit.“
Natürlich hat die Ernährung einen kleinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit – aber kein Lebensmittel allein macht schwanger. Eine ausgewogene Ernährung ist der beste Weg, deinem Körper zu helfen.
- „Du musst dich nur entspannen – dann klappt es schon.“
Das ist natürlich einer der belastendsten Sätze überhaupt! Klar: Stress kann den Zyklus beeinflussen. Aber Fruchtbarkeit ist kein Schalter, den man durch Entspannung einfach umlegt. Wenn’s nicht gleich klappt: Bitte hol dir Unterstützung – du bist nicht allein!
Wenn es nicht klappt – was bedeutet Unfruchtbarkeit?

Viele Paare stellen sich früher oder später diese Frage: Warum klappt es einfach nicht? Man gibt sein Bestes, achtet auf die fruchtbaren Tage, hofft, bangt – und doch bleibt der Schwangerschaftstest negativ. Wenn sich nach etwa einem Jahr mit regelmäßigem, ungeschütztem Geschlechtsverkehr keine Schwangerschaft einstellt, sprechen Ärzt:innen von einem unerfüllten Kinderwunsch. Das Wort „Unfruchtbarkeit“ klingt hart – deshalb sprechen wir lieber von einem Weg, der manchmal länger dauert.
Mögliche Ursachen bei Frauen
Wenn sich keine Schwangerschaft einstellt, fragen sich viele Frauen: „Liegt es an mir?“ Diese Gedanken sind ganz normal – und wichtig zu wissen ist: Es gibt viele Gründe, warum es nicht sofort klappt. Und in den meisten Fällen lässt sich etwas tun.
Hier sind einige mögliche Ursachen:
- Hormonelles Ungleichgewicht Damit eine Eizelle heranreift, springen kann und sich einnistet, muss dein Körper eine feine Abfolge von Hormonen freisetzen. Manchmal ist dieses Zusammenspiel gestört – zum Beispiel durch Stress, Schilddrüsenerkrankungen, Über- oder Untergewicht oder das sogenannte PCOS (Polyzystisches Ovarsyndrom). Die Folge: Es findet kein regelmäßiger Eisprung statt.
- Genetische oder körperliche Besonderheiten In manchen Fällen ist der Aufbau der Gebärmutter oder der Eileiter verändert – z. B. durch Verwachsungen, Endometriose oder nach früheren Infektionen. Das kann dazu führen, dass die Eizelle nicht dort ankommt, wo sie hin soll, oder sich nicht richtig einnisten kann.
- Infektionen oder frühere Erkrankungen Manche Infektionen (z. B. Chlamydien, auch wenn sie unbemerkt verlaufen sind) können die Eileiter schädigen. Auch frühere Operationen im Unterleib oder ein starker Eisenmangel können eine Rolle spielen.
- Der Einfluss von Medikamenten oder Lebensstil Bestimmte Medikamente, starkes Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum oder ein dauerhaft sehr unregelmäßiger Lebensstil können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Auch ein zu intensives Sportprogramm oder dauerhaftes Untergewicht kann dem Körper signalisieren: „Jetzt ist kein guter Moment für eine Schwangerschaft.“
- Die Psyche spielt mit Großer Druck, Angst oder belastende Situationen (z. B. Trauer, Streit, Jobstress) beeinflussen auch deinen Hormonhaushalt – und damit den Zyklus. Dein Körper merkt, wenn du dich dauerhaft überfordert fühlst, und schaltet dann oft auf „Sparflamme“. Das ist ein Schutzmechanismus – aber er macht es dem Kinderwunsch manchmal schwerer.
Du bist mit deinen Fragen und Sorgen aber nicht alleine! Sprich mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt. Oft beginnen die ersten Untersuchungen ganz sanft: mit einem Gespräch, einer Blutuntersuchung, einem Ultraschall. Gemeinsam lässt sich dann klären, ob weitere Schritte sinnvoll sind – und wie man deinem Körper helfen kann, ins Gleichgewicht zu kommen.
Mögliche Ursachen bei Männern
Wenn ein Paar nicht schwanger wird, denken viele zuerst an die Frau. Dabei ist es genauso wahrscheinlich, dass der Grund beim Mann liegt – oder bei beiden. Und das ist nichts, wofür man sich schämen muss! Auch beim Mann gibt es verschiedene Faktoren, die eine Zeugung erschweren können – und viele davon lassen sich gut behandeln. Hier findest du die häufigsten Gründe:
- Spermienqualität
Die Fruchtbarkeit eines Mannes hängt vor allem von der Qualität der Spermien ab: Wie viele Spermien sind im Ejakulat, we gut bewegen sie sich und wie sind sie geformt?
Manchmal sind es zu wenige oder zu langsame Spermien – oder sie erreichen die Eizelle nicht rechtzeitig. Ein sogenanntes Spermiogramm, das einfach beim Urologen gemacht wird, gibt schnell Aufschluss. Es ist schmerzfrei, unkompliziert und ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Wunschkind. - Organische Ursachen In einigen Fällen liegt ein körperliches Hindernis vor – etwa ein verschlossener Samenleiter, Hodenprobleme oder eine Varikozele (Krampfadern am Hoden). Auch frühere Infektionen oder Operationen können eine Rolle spielen. Solche Ursachen lassen sich heute oft gut behandeln – manchmal sogar mit einem kleinen Eingriff.
- Äußere Einflüsse auf die Hoden Die Hoden brauchen es eher kühl – daher können regelmäßige Saunagänge, heiße Bäder oder ein ständig heißer Laptop auf dem Schoß die Spermienbildung beeinflussen. Auch Umweltgifte (z. B. Pestizide), Rauchen oder Drogenkonsum können die Qualität verschlechtern.
- Psyche und Stress Auch bei Männern spielt die Psyche eine große Rolle. Wenn der Druck zu groß wird – z. B. „es muss jetzt klappen!“ – kann das Lust, Erektion und Selbstvertrauen beeinträchtigen. Das ist völlig normal, aber oft schwer einzugestehen. Gespräche mit Ärzt:innen oder auch mit einer psychologischen Beratung können hier entlastend wirken.
- Der Weg zum Urologen Viele Männer scheuen sich vor dem Arztbesuch – aber: Es geht dabei nicht um Schuld, sondern um Klarheit. Ein einziger Termin kann schon wichtige Antworten geben – und zeigt auch deiner Partnerin: Ich bin mit dir in diesem Wunsch gemeinsam unterwegs.
… und es klappt trotzdem nicht!
Manchmal zeigen alle Untersuchungen: Alles sieht gut aus. Keine Blockaden, keine Hormonstörung, keine auffälligen Werte. Und trotzdem bleibt der Schwangerschaftstest Monat für Monat negativ.
Das ist frustrierend – und kann sehr verunsichern. Vielleicht fragst du dich: „Was stimmt nicht mit uns?“ Die Antwort: in den meisten Fällen stimmt alles mit euch!
Aber: unsere Körper sind keine Maschine - und kein Mensch ist wie der andere. Emotionen, Stress, Druck oder Angst können sich auf den Hormonhaushalt auswirken – ganz ohne dass man es bewusst merkt. Wenn der Kinderwunsch zu einem ständigen Gedanken wird, wenn Sex zum Pflichtprogramm wird und jede Periode wie ein kleiner Rückschlag, leidet die innere Balance.
Typische Einflussfaktoren sind die bekannten Übeltäter: Anhaltender Stress im Alltag oder im Job, zu hohe Erwartungen, körperliche Erschöpfung, Sorgen.
Das Wichtigste ist: Gib dir selbst Raum. Niemand muss „funktionieren“. Du darfst traurig sein. Du darfst frustriert sein. Aber du darfst auch loslassen – wenigstens für einen Moment.
Manchen Paaren hilft es, über ihren Wunsch zu sprechen – mit einer vertrauten Person, mit der Frauenärztin, einem Coach oder einer psychologischen Beratung. Auch kleine Auszeiten, bewusste Paarzeit oder einfach mal Abstand vom Zyklusdenken können Wunder wirken.
Vertrauen fassen – und bewusst positiv bleiben
Wenn der Wunsch nach einem Kind so stark ist, dass er fast alles im Leben überlagert, ist es nicht leicht, gelassen zu bleiben. Und doch ist genau das oft ein Schlüssel: Vertrauen in deinen Körper, Vertrauen in euch als Paar – und Vertrauen darauf, dass sich der richtige Weg finden wird.
Es mag Tage geben, an denen du zweifelst, traurig bist oder dich allein fühlst. Das gehört dazu – und ist völlig in Ordnung. Aber es gibt auch die anderen Tage: Die, an denen ihr gemeinsam lacht. Euch bewusst Zeit für euch nehmt. Euch daran erinnert, warum ihr überhaupt diesen Weg geht: Weil ihr einander liebt. Weil ihr gemeinsam eine Familie werden möchtet.
Bewusst positiv zu bleiben heißt nicht, alles schönzureden. Es heißt, die Hoffnung nicht aufzugeben. Es heißt, nach vorne zu schauen – mit offenem Herzen. Vielleicht hilft euch ein neues Hobby, ein Tapetenwechsel, ein Gespräch mit einem Coach oder einfach ein Wochenende ohne Kalenderdenken. Ihr müsst euch nicht täglich mit dem Thema beschäftigen – ihr dürft auch mal loslassen.
Vergesst nicht: Ihr seid mehr als euer Kinderwunsch. Ihr seid ein Team. Und viele Wege führen zum Ziel – nicht immer sofort, nicht immer wie geplant, aber oft mit einem glücklichen Ende.
Auf der nächsten Seite zeigen wir euch, welche Möglichkeiten es gibt, wenn ihr euch Unterstützung wünscht – von sanften Hilfen bis zur Kinderwunschklinik.
Ein unerfüllter Kinderwunsch bedeutet nicht das Ende. Es ist ein Prozess. Und egal, ob du noch ganz am Anfang stehst oder schon vieles versucht hast – du bist nicht allein. Auf der nächsten Seite erfährst du, welche unterstützenden Möglichkeiten es gibt: sanfte Hilfen, medizinische Behandlungen oder Wege in einer Kinderwunschklinik.Hilfen bei unerfülltem Kinderwunsch

Wenn die ersehnte Schwangerschaft auf sich warten lässt, ist das für viele Paare emotional sehr belastend. Doch die moderne Medizin kennt heute viele Möglichkeiten, euch auf dem Weg zum Wunschkind zu unterstützen – sanft, individuell und oft mit guten Erfolgschancen. Hier erfährst du, welche Behandlungen es gibt, wann sie sinnvoll sind und was du sonst noch wissen solltest.
Endometriose und Kinderwunsch
Etwa jede zehnte Frau leidet an Endometriose – einer chronischen, oft schmerzhaften Erkrankung, bei der sich gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter ansiedelt. Das kann die Fruchtbarkeit beeinflussen, bedeutet aber nicht automatisch, dass du nicht schwanger werden kannst!
Eine genaue Diagnose und ein auf dich abgestimmter Behandlungsplan können dir helfen, deine Chancen auf eine Schwangerschaft zu verbessern. Sprich unbedingt mit deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen. Auch spezielle Apps oder Endometriose-Zentren können dich unterstützen.
Künstliche Befruchtung – welche Möglichkeiten gibt es?
Wenn Hormone oder kleine Eingriffe nicht ausreichen, kann eine künstliche Befruchtung helfen. Dabei wird entweder das Sperma direkt in die Gebärmutter eingebracht oder die Befruchtung außerhalb des Körpers durchgeführt. Welche Methode für euch passt, entscheidet ihr gemeinsam mit einer Fachärztin oder einem Facharzt – am besten in einer Kinderwunschklinik. Hier ein Überblick über die gängigen Verfahren:
- Insemination (IUI) Erfolgsquote pro Versuch: ca. 10–20 % Hierbei wird das Sperma des Partners (oder eines Spenders) zum optimalen Zeitpunkt direkt in die Gebärmutter eingebracht. Oft kombiniert man das mit einer sanften Hormonbehandlung, um den Eisprung besser zu steuern.
- IVF (In-vitro-Fertilisation) Erfolgsquote: ca. 20–40 % (abhängig vom Alter) Mehrere Eizellen werden durch Hormonbehandlung heranreifen gelassen, entnommen und im Labor mit den Spermien zusammengebracht. Nach der Befruchtung werden eine oder zwei befruchtete Eizellen in die Gebärmutter eingesetzt.
- ICSI (Intracytoplasmatische Spermieninjektion) Erfolgsquote: ähnlich wie bei IVF Dieses Verfahren kommt zum Einsatz, wenn die Spermienqualität stark eingeschränkt ist. Dabei wird ein einzelnes Spermium direkt in die Eizelle injiziert.
- IVM (In-vitro-Maturation) Diese Methode ist besonders bei Frauen mit Risiko für hormonelle Überstimulation interessant – z. B. bei PCOS oder nach einer Krebserkrankung. Unreife Eizellen werden entnommen und im Labor zur Reife gebracht, bevor sie befruchtet werden.
Manche Behandlungen sind in Deutschland möglich, andere – wie z. B. die Eizellspende – derzeit nur im Ausland erlaubt (z. B. in Spanien oder Tschechien). Wenn du diesen Weg in Erwägung ziehst, solltest du dich ausführlich beraten lassen und auf eine seriöse Klinik achten. Sprachbarrieren können ein Thema sein – ideal ist eine deutschsprachige Betreuung vor Ort.
Samen- oder Eizellspende – eine Chance für viele Paare
Wenn keine eigenen Spermien oder Eizellen zur Verfügung stehen, kann eine Spende helfen. In Deutschland ist die Samenspende erlaubt – die Spender bleiben anonym, aber das Kind hat später das Recht zu erfahren, von wem es abstammt. Die Eizellspende ist in Deutschland derzeit nicht erlaubt, wird aber in vielen EU-Ländern medizinisch sicher und professionell angeboten.
Was kostet eine künstliche Befruchtung?
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen in Deutschland einen Teil der Kosten – aber nur bei verheirateten Paaren. Meist werden 50 % der ersten drei Behandlungszyklen gezahlt, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind (z. B. Alter zwischen 25 und 40 Jahren, gemeinsame medizinische Indikation). Unverheiratete oder gleichgeschlechtliche Paare müssen die Kosten aktuell noch oft selbst tragen. Die Preise variieren je nach Methode und Medikamentenbedarf – eine IVF kann z. B. 3.000–5.000 € pro Zyklus kosten.
Deine Krankenkasse oder die Klinik informieren dich über mögliche Zuschüsse oder Förderprogramme.
Mehrlingsschwangerschaften – gewollt oder Risiko?
Um die Erfolgschancen zu erhöhen, setzen viele Kliniken zwei befruchtete Eizellen ein – so entstehen häufiger Zwillinge oder Mehrlinge. Das kann ein Glück sein, aber auch eine körperliche und medizinische Herausforderung für Mutter und Kind. In Deutschland wird deshalb oft nur eine Eizelle eingesetzt („Single Embryo Transfer“), besonders bei jüngeren Patientinnen.
Fazit
Ein unerfüllter Kinderwunsch ist kein Schlussstrich, sondern der Anfang einer anderen Reise. Es gibt viele Wege – medizinisch, emotional, zwischenmenschlich. Ob mit Unterstützung der modernen Reproduktionsmedizin, über eine Spende oder durch Adoption: Der Weg zur Familie ist vielfältig.
Bleibt offen, informiert euch gut – und entscheidet gemeinsam, was zu euch passt.




