Illustration Das Stillen

Das Stillen

Alles Wichtige rund ums Stillen auf einen Blick

Alles Wichtige rund ums Stillen auf einen Blick

Muttermilch ist die am besten geeignete, gesündeste und preiswerteste Nahrung für Säuglinge in den ersten Monaten. Durch die Zusammensetzung der Muttermilch werden gesäugte Babies seltener krank und profitieren auch später im Leben noch davon. Aber es gibt auch Gründe, die gegen das Stillen sprechen können. Auf den folgenden Seiten erfährst du mehr über die biologischen Hintergründe des Stillens, wie und wie oft man richtig stillt und was du bei Problemen tun kannst.

    Vor- und Nachteile des Stillens

    Teaserbild

    Ein Baby zu stillen, schenkt sowohl der Mutter als auch dem Kind eine ganze Reihe von Vorteilen. Und selbst nach der Stillzeit profitieren Kinder noch von der Muttermilch. Leider kann es aber auch einige Nachteile durch das Stillen geben!

    Vorteile des Stillens

    Gestillte Kinder erleben in den ersten Lebensmonaten eine ganz besondere Fürsorge. Muttermilch passt sich dynamisch an die Bedürfnisse des Babys an: Je nach Entwicklungsphase verändert sich ihre Zusammensetzung, sodass immer genau die Nährstoffe bereitstehen, die das Kind gerade benötigt. Ob es gerade einen Wachstumsschub macht oder einfach nur seinen Durst stillen möchte – die Muttermilch sorgt dafür, dass kein Baby über- oder unterversorgt wird. Durch die in der Muttermilch enthaltenen Antikörper bleibt die noch empfindliche Darmschleimhaut besser geschützt, und auch Erkältungen, Magen-Darm-Beschwerden und Allergien treten seltener auf. Gleichzeitig tragen der enge Körperkontakt und das kuschelige Stillritual dazu bei, dass sich zwischen Mutter und Kind eine vertraute Bindung entwickelt, die allen Beteiligten Sicherheit und Geborgenheit schenkt.

    Hier eine Übersicht der wichtigsten positiven Einflüsse des Stillens:

    • Geringeres Risiko für Infektionen und Erkältungen dank wertvoller Antikörper in der Muttermilch.
    • Unterstützte Entwicklung der Darmflora, wodurch Verdauungsprobleme seltener auftreten.
    • Vermindertes Risiko für Allergien (z. B. Neurodermitis oder Nahrungsmittelallergien) im Verlauf der Kindheit.
    • Optimal abgestimmte Nährstoffversorgung: Muttermilch passt sich automatisch an Wachstumsschübe an.
    • Niedrigeres Risiko für späteres Übergewicht und Stoffwechselerkrankungen im Jugend- und Erwachsenenalter.
    • Förderung der Kiefer- und Zahnentwicklung durch das natürliche Saugverhalten.
    • Positive Effekte auf die kognitive Entwicklung, die in einigen Studien mit leicht besseren Lern- und Sprachfähigkeiten verknüpft wird.

    Stillen ist aber nicht nur für Babys eine wunderbare Erfahrung, sondern bietet auch für dich als Mutter zahlreiche Vorteile. Während du dein Baby liebevoll anlegst, unterstützt das Stillen deinen Körper auf natürliche Weise: Die Produktion von Hormonen wie Oxytocin hilft dir, nach der Geburt schneller wieder zur Ruhe zu finden und die Gebärmutter zurückzubilden. Gleichzeitig sparst du Zeit und Geld, denn Muttermilch ist stets griffbereit und frei von lästigem Vorbereiten oder Sterilisieren. Das Gefühl, deinem Kind ganz nahe zu sein, stärkt außerdem eure Bindung und schenkt euch beiden Geborgenheit – ein wichtiger Beitrag, um gemeinsam diese besondere Anfangszeit zu meistern. Hier eine Übersicht der wichtigsten positiven Effekte des Stillens für Mütter:

    • Schneller Gewichtsverlust nach der Geburt, weil dein Körper beim Stillen zusätzlichen Kalorienverbrauch hat.
    • Durch das Hormon Oxytocin zieht sich die Gebärmutter rascher zurück, was die Rückbildung fördert.
    • Stressabbau und Entspannung: Oxytocin wirkt beruhigend und stärkt dein Wohlbefinden.
    • Reduziertes Brustkrebsrisiko bei längerem Stillen aufgrund hormoneller Schutzmechanismen.
    • Muttermilch ist jederzeit verfügbar und erfordert kein Vorheizen oder Sterilisieren von Flaschen.
    • Deutliche Kostenersparnis, da du keine teure Fertignahrung kaufen musst.
    • Enge Körpernähe beim Stillen fördert eine tiefe, emotionale Bindung zwischen dir und deinem Baby.

    Unbestreitbar ist, dass Muttermilch in ihrer Zusammensetzung einzigartig ist und keinem Ersatzprodukt gelingt, alle Inhaltsstoffe und Antikörper in gleicher Qualität nachzubilden.

    Nachteile des Stillens

    Trotz all dieser Vorteile möchten wir auch offen über mögliche Nachteile sprechen. Letztlich kann nur die Mutter selbst entscheiden, ob sie ihr Kind stillen möchte oder nicht. Jeder Grund – egal ob dafür oder dagegen – ist berechtigt, solange er gut überlegt ist. Entscheidet sich eine Mutter gegen das Stillen, muss das soziale Umfeld diese Entscheidung respektieren. Andernfalls entsteht unnötiger Druck, der sowohl für Mutter als auch Kind schädlich sein kann.

    • Besonders in der Anfangszeit sind Brustwarzen und Brustgewebe empfindlich. Falsches Anlegen oder Stress können schnell zu Milchstau und wunden Brustwarzen führen.
    • Während der Stillzeit müssen Mütter ihre Genuss- und Ernährungsgewohnheiten stärker einschränken. Alkohol und Nikotin sind während des Stillens tabu. Wer darauf nicht verzichten kann, sollte nicht stillen.<
    • Die enge Bindung und Verantwortung, die durch das Stillen entsteht, empfinden manche Mütter als überwältigend. Das Gefühl, allein für die Ernährung und das Wohlbefinden des Kindes zuständig zu sein, kann extrem belastend sein.
    • Eine Diät während der Stillzeit ist nicht empfehlenswert, da sie sich negativ auf Menge und Qualität der Muttermilch auswirkt. Auch exzessive körperliche Anstrengung kann die Milchproduktion hemmen.

    Vorteile der Flaschenfütterung

    Die Entscheidung gegen das Stillen bedeutet nicht, dein Kind schlechter zu versorgen. Die Flaschenfütterung bietet eigene Vorteile, die für manche Familien besser passen:

    • Du bist unabhängiger: Das Baby kann auch mal von anderen Personen (z. B. dem Partner, Verwandten) versorgt werden.
    • Dein Partner wird stärker in die Ernährung eingebunden und fühlt sich seltener ausgeschlossen.
    • Babys nehmen mit Flaschenmilch häufig schneller an Gewicht zu, und du behältst den Überblick, wie viel sie tatsächlich trinken.
    • Es gibt keine Brustentzündungen oder wunde Brustwarzen, und es gibt keine auslaufende Milch, die zu Malheurs führen kann.
    • Mütter können Alkohol trinken oder rauchen (nur bei ausschließlicher Flaschenfütterung).

    Muttermilch – Der Wunderstoff

    Teaserbild

    Der Wunderstoff Muttermilch besitzt sehr positive und hilfreiche Eigenschaften, die deinem Kind den Start ins Leben erleichtern. Auf dieser Seite stellen wir dir den Stoff Muttermilch näher vor und erklären dir auch die verschiedenen Stadien, die deine Milch im Laufe der Entwicklung deines Babys durchmacht.

    Die Muttermilch – So verändern sich deine Brüste

    Schon früh in der Schwangerschaft merkst du, dass deine Brüste größer und schwerer werden. Das liegt daran, dass dein Körper sich darauf vorbereitet, später Milch zu produzieren. Zuerst fühlt sich das Brustgewebe fester an und du spürst vielleicht ein leichtes Ziehen oder Spannen. Deine Brustwarzen und der Bereich darum herum (der Warzenhof) verändern sich ebenfalls: Sie werden größer und oft dunkler, damit dein Baby sie später leichter finden kann.

    Im Inneren der Brust entstehen viele winzige Hohlräume, in denen später die Milch sammelnd angesetzt wird. Gleichzeitig werden genau dafür kleine Gänge angelegt, durch die die Milch später bis zur Brustspitze fließen kann. Der Körper baut dafür das vorhandene Fettgewebe teilweise um – du fühlst, dass die Brust nicht mehr so weich ist wie vorher, sondern fester und praller. Alles dient dem Ziel, nach der Geburt genügend Milch bereitstellen zu können.

    Rund um die zwölfte bis sechzehnte Schwangerschaftswoche bemerken viele Frauen, dass die Brüste zunehmend an Umfang zulegen. Im zweiten Schwangerschaftsdrittel können sie spannen, empfindlicher werden oder sogar leicht schmerzen. Das ist normal und gehört dazu, weil das Brustgewebe immer weiter wächst. In dieser Zeit produziert dein Körper schon die ersten Vorstufen der Milch, die zwar noch nicht zum Stillen reichen, aber zeigen, dass alles läuft, wie es soll.

    Spätestens gegen Ende der Schwangerschaft fühlst du deutlich, wie deine Brüste praller sind. Sie sind nun bereit, nach der Geburt sofort mit der Milchproduktion zu starten. Kurz danach kannst du vielleicht schon ein wenig dickflüssige „erste Milch“ aus den Brustwarzen ausdrücken – das ist das sogenannte Kolostrum. Es ist sehr nahrhaft und schon reich an Abwehrstoffen, die deinem Baby in den ersten Stunden und Tagen nach der Geburt besonders gut helfen.

    Wenige Tage nach der Geburt, oft zwischen dem zweiten und vierten Tag, spürst du dann den „Milcheinschuss“. Die Brüste werden richtig voll, prall und manchmal auch warm. Das kann sich wie ein starkes Ziehen oder Druckgefühl anfühlen. Viele Frauen berichten, dass ihre Brust leichter wehgetan hat oder sie ein starkes Spannungsgefühl hatten. Das ist ein Zeichen, dass die Milch in größerer Menge kommt. Von nun an passt sich die Milchmenge automatisch an den Bedarf deines Babys an: Wenn es oft trinkt, läuft die Produktion hoch; wenn es seltener trinkt, wird es wieder weniger.

    Auch nach einigen Wochen oder Monaten können deine Brüste weiter unterschiedlich voll sein – je nachdem, wie oft und wie lange dein Baby gerade trinkt. Wenn du merkst, dass die Brüste sehr prall sind, kannst du sie sanft massieren oder kurz anlegen, um etwas Druck abzubauen. Mit der Zeit gewöhnt sich dein Körper ein, und das Gefühl, dass die Brüste extrem voll sind, wird weniger. Sie bleiben aber insgesamt größer und schwerer als vor der Schwangerschaft, solange du stillst.

    Muttermilch – Was steckt in der Milch?

    Muttermilch ist ein echtes Wunderwerk, weil sie genau das enthält, was dein Baby in den ersten Lebensmonaten braucht. Sie passt sich ständig an und liefert je nach Alters- und Entwicklungsphase die richtigen Bestandteile. Hier erfährst du, was in der Milch steckt und warum sie so wertvoll ist:

    • Wasser:

      Hauptsächlich besteht die Muttermilch aus Wasser. Das bedeutet, dein Baby bleibt immer gut hydriert und muss in den ersten sechs Monaten nichts anderes trinken. Gerade an heißen Tagen oder wenn dein Schatz viel schwitzt, gleicht die Milch den Flüssigkeitsbedarf optimal aus.

    • Eiweiß:

      In der Milch findest du Eiweiß, das besonders leicht verdaulich ist. Es hilft deinem Kind, schnell Muskel- und Organgewebe aufzubauen. Dieses Eiweiß ist nicht so schwer, dass der Bauch deines Babys überlastet würde – im Gegenteil: Es ist genau auf den empfindlichen Magen deines Kleinen abgestimmt.

    • Fette:

      Fette sind nicht nur Energiespender, sondern unterstützen auch das Gehirn und das Nervensystem deines Babys. Ein Teil dieser Fette ist „gut“ für die Entwicklung von Augen und Gehirn. Außerdem sorgen sie dafür, dass deine Kleine oder dein Kleiner schneller satt wird und lange zufrieden bleibt.

    • Zucker (Laktose):

      Der Zucker in der Muttermilch heißt Laktose. Er liefert schnell Energie für Bewegung und Wachstum und fördert gleichzeitig die Entstehung gesunder Bakterien im Darm. Das ist wichtig, weil eine gute Darmflora das Immunsystem deines Babys stärkt und Verdauungsprobleme mindert.

    • Vitamine und Mineralstoffe:

      Vitamine (zum Beispiel A, D und K) und Mineralstoffe (wie Kalzium und Eisen) sind ebenfalls in der Muttermilch enthalten – in der richtigen Menge, damit dein Baby gesunde Knochen, Muskeln und Organe entwickeln kann. Anders als bei künstlicher Nahrung musst du dich nicht darum sorgen, welche Menge dein Kind gerade braucht: Die Natur regelt das für dich.

    • Abwehrstoffe (Antikörper und Helferzellen):

      Neben Nährstoffen enthält die Muttermilch auch kleine „Helfer“, die das Immunsystem deines Babys unterstützen. Man kann sie am besten als natürliche Schutzstoffe bezeichnen, die Keime abwehren und Entzündungen verhindern. So haben gestillte Babys seltener Husten, Schnupfen oder Bauchweh – und die ersten Erkältungen verlaufen oft milder.

    • Lebendige Bestandteile:

      Deine Muttermilch bringt nicht nur Stoffe, sondern auch lebendige Zellen mit – man kann sich das vorstellen wie winzige Retter, die jede Mahlzeit begleiten und bei der Abwehr von Fremdstoffen helfen. Diese Zellen wandern durch den Körper deines Babys und sorgen dort für zusätzliche Sicherheit, denn das Immunsystem deines Kindes ist in den ersten Monaten noch im Aufbau.

    • Anpassung an den Bedarf:

      Ein besonderes Plus der Muttermilch ist, dass sie sich selbst reguliert. Wenn dein Baby wächst oder mal krank ist, verändert sich die Zusammensetzung: Mehr Abwehrstoffe, mehr bestimmte Nährstoffe – genau das, was jetzt gebraucht wird. Genauso wird die Milch fettreicher, wenn dein Schatz an einem Entwicklungsschub arbeitet und mehr Energie braucht.

    • Unterschied innerhalb einer Mahlzeit:

      Schon während des Stillens ändert sich die Milch: Zu Beginn ist sie etwas dünner und löscht vor allem den Durst. Später, wenn dein Baby weitertrinkt, wird sie dicker und enthält mehr Fett, sodass dein Kleines länger satt bleibt. Deshalb ist es sinnvoll, beim Stillen erst eine Seite „leer“ trinken zu lassen, bevor du die zweite anbietest, damit das Baby auch die fettreichere Milch bekommt.

    Insgesamt ist Muttermilch so zusammengesetzt, dass sie leicht verdaulich ist, allen Flüssigkeitsbedarf deckt und dein Baby optimal schützt. Sie liefert nicht nur Energie und Bausteine fürs Wachstum, sondern unterstützt auch das Immunsystem und sorgt dafür, dass sich alles im Babybauch und im Darm gut entwickelt. So hat dein Baby von Anfang an die besten Voraussetzungen für einen gesunden Start ins Leben.

    Das richtige Stillen

    Teaserbild

    Hier findest du Tipps und Hinweise zum Stillen und dem richtigen, bequemen Anlegen deines Babys an deine Brust. Du erfährst hier auch, welche Nahrung für die Mutter während der Stillzeit geeignet ist und was weniger zu empfehlen ist. Bei Problemen beim Stillen helfen dir vielleicht unsere Tipps und Hinweise am Ende der Seite.

    Die richtige Vorbereitung

    Um das Baby richtig an die Mutterbrust heranzuführen (=Anlegen), gibt es mehrere Möglichkeiten. Im Endeffekt wird jede Mutter im Laufe der Zeit ihre eigene Vorgehensweise entwickeln. Aber gerade am Anfang können die folgenden Hinweise und Tipps ganz hilfreich sein:

    • Bequem sitzen:

      Da Verspannungen im Schulter-/Brustbereich der Mutter den Milchfluss behindern können, ist auf eine entspannte Haltung zu achten. So empfiehlt sich ein Stillkissen, mittels der das Kind bequem liegt und die Mutter die Arme und Schultern entspannen kann.

    • Eine ruhige Umgebung:

      Lege dir alles bereit, was du ggf. während des Stillens brauchen könntest: etwas zu trinken und zu essen, lass vielleicht etwas ruhige Musik laufen, schalte deinen Anrufbeantworter ein. Wichtig ist, das du während des Stillens nicht unter Druck geraten kannst.

    • Der richtige BH:

      Trage einen gut und bequem sitzenden Still-BH. Ein solcher Still-BH schnürt die Brust nicht ein und drückt auch nirgends. Bei normalen BH's oder zu engen Still-BHs besteht die Gefahr, das der Milchfluss behindert wird und es so zu einem Milchstau kommt.

    • Positionen wechseln: Wechsel regelmäßig zwischen den verschiedenen Positionen - nur so wird die Brust an allen Stellen geleert und wunde Brustwarzen und Brustentzündungen werden vermieden. Wenn du dein Kind beispielsweise im Sitzen in Wiegenhaltung gestillt haben, solltest du bei der nächsten Mahlzeit z. B. die Liegeposition wählen.

    Das richtige Anlegen

    • Lege das Baby bequem in deinen Arm und wende das Kind deinem Körper so zu, dass es mit dem Bauch, den Beinen und dem Kopf an deinem Körper anliegt. Der Kopf des Babys sollte geradeaus schauen und deiner Brust zugewandt sein.
    • Das Baby sollte nun den Mund schon von selbst öffnen. Falls nicht, kannst du es zart an der Wange kitzeln. Das löst bei Kindern einen Reflex aus und der Mund wird geöffnet.
    • Hat das Baby den Mund so weit geöffnet, das deine komplette Brustwarze darin verschwinden kann, kannst du das Kind an die Brust anlegen - aber nicht vorher! Die Problem der wunden Brustwarzen ist meist darauf zurückzuführen, das das Baby nicht richtig an der Brust anliegt und den Mund nicht weit genug geöffnet hat. Der Mund des Kindes muss die Brustwarze weitgehend umschliessen - nur so kann der richtige Saugeffekt aufgebaut werden und die Milch fliesst wie sie soll.
    • Babys müssen beim Füttern zwischendurch aufstossen - das sogenannte Bäuerchen machen. Lege dir das Kind dazu über die Schulter und klopfe es sanft auf den Rücken. Nach einen kurzen Moment (manchmal auch länger :)) stösst das Baby auf und du kannst es dann, sofern es noch Hunger hat, weiterfüttern. Da beim Aufstossen auch gerne ein wenig Milch vom Baby ausgespuckt wird, solltest du dir ein Milchtuch/Lätzchen über die Schulter legen.

    Wie oft soll gestillt werden?

    Generelle Empfehlungen, wie oft ein Baby gestillt werden und wieviel Nahrung es aufnehmen soll, sind nicht möglich - dafür sind die Kinder und ihr Hunger einfach zu unterschiedlich :) Die BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) hat folgenden Rahmen aufgestellt: Nach ca. einer Woche nach der Geburt benötigen Säuglinge ca. sechs bis zwölf Stillmahlzeiten in 24 Stunden. Stillzeiten zwischen 10 und 45 Minuten sind dabei normal.

    Probleme und Lösungen beim Stillen

    Bitte nicht verzweifeln, wenn das Stillen dir anfangs Probleme macht oder du dir nicht sicher sind, ob dein Kind überhaupt satt wird! Gerade die Anfangsphase (die ersten 1-2 Wochen) fordert von der Mutter einiges an Geduld und sogar Schmerzen ab, bis sich ihre Brüste und das Kind aneinder gewöhnt haben. Resigniere daher nicht und scheue dich auch nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Insbesondere Hebammen und Stillberaterinnen sind jetzt deine erste Wahl - sie kennen sich mit allen Problemen und Sorgen stillender Mütter aus und können dir viele wertvolle Tipps und Hilfestellungen geben.

    Für einige der häufigsten Probleme haben wir dir nachfolgendend einige Infos bereitgestellt - aber ein gutes Gespräch mit deiner Hebamme kann das nicht ersetzen!

    • Wunde Brustwarzen:

      In den ersten 14 Tagen nach der Geburt leiden viele Frauen (besonders solche mit empfindlicher Haut) an wunden Brustwarzen. Mit den folgenden Tipps solltest du die ersten zwei Wochen ohne grössere Probleme überstehen können - danach haben sich deine Brüste an ihre "neue" Aufgabe gewöhnt und die restliche Stillzeit solltest du ohne weitere Probleme erleben können:

      • Lege das Baby richtig an und achte darauf, das der Mund die Brustwarze vollständig umschliesst (siehe oben).
      • Wechsel bei jedem Anlegen des Babys die Position - von Wiegegriff zur Liege- und dann zur Fußballhaltung beispielsweise.
      • Sind wunde Brustwarzen trotzdem aufgetreten, besorge dir in der Apotheke oder im Drogerie-Markt Dentinox-Gel. Dieses Gel ist eigentlich zur sanften Schmerzbetäubung bei zahnenden Babies gedacht, erfüllt aber seinen schmerzstillenden Effekt auch auf deiner Brustwarze sehr gut. Trage das Gel einfach einige Minuten vor dem Anlegen auf.
    • Wachstumsschübe:

      Eigentlich kein Problem im eigentlichen Sinne, aber viele Frauen haben manchmal das Gefühl ihr Kind sei nicht satt, obwohl die Brüste schon leergetrunken sind. Wieviel Milch eine Brust momentan produziert, basiert auf dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Je öfter einem Kind die Brust gegeben wird, desto mehr Milch wird die Brust produzieren. Das ist besonders bei den sogenannten Wachstumsschüben des Kindes wichtig, damit du immer den jeweiligen Bedarf des Kindes befriedigen kannst. In einer solchen Phase verhält sich dein Kind etwas anders als sonst und will dann auch öfter trinken. Wenn du dein Kind nun häufiger anlegst, wird die Muttermilch-Produktion angekurbelt und passt sich dem erhöhten Bedarf des Kindes an. Ist der Wachstumsschub nach einigen Tagen vorbei, passt sich auch die Milchproduktion der Brüste automatisch wieder dem geringeren Bedarf an.

    • Beißende Babies:

      Wenn dein Kind bereits die ersten Zähne bekommen hat, kann es sein, das es während des Saugens auf deiner Brustwarze kaut - denn das Kauen hilft dem Baby beim Zahnen! In den meisten Fällen wirst du auch jetzt keine Schmerzen haben - sollte das Baby dich aber einmal schmerzhaft beißen, so kannst du das Stillen für einen kurzen Moment unterbrechen und ihm so zeigen, dass sein Verhalten nicht gut war. Nach einigen Wiederholungen wird dein Kind begreifen, das das Beißen dir unangenehm ist und es zukünftig unterlassen.

    Die häufigsten Fragen rund um das Stillen

    Teaserbild

    Gerade in den ersten Wochen tauchen viele Fragen auf: Was ist normal? Was ist zu viel, was zu wenig? Solche Fragen sind ganz normal, denn jede Stillbeziehung ist individuell und auch dein Körper braucht etwas Zeit für die Umstellung.

    Stillen ist zwar ein natürlicher Vorgang, aber er ist auch ein Lernprozess – für dich und dein Baby. Jede Mutter, jedes Kind, jede Brust ist anders. Was der einen hilft, passt vielleicht nicht zur nächsten. Unsere Antworten basieren auf aktuellem Wissen und liebevoller Erfahrung – sie können dir helfen, erste Unsicherheiten zu klären und das Stillen besser zu verstehen. Aber sie ersetzen kein persönliches Gespräch. Denn manchmal ist eine echte Fachperson die beste Hilfe.

    Zögere also nicht, dir Unterstützung zu holen, wenn du sie brauchst! Folgende Ansprechpersonen stehen dir zur Seite:

    • Deine Hebamme – sie kennt dich und dein Baby oft am besten und kann dich auch nach der Geburt noch begleiten.
    • Stillberaterinnen (z. B. IBCLC-zertifiziert) – speziell ausgebildete Fachfrauen für alle Fragen rund ums Stillen.
    • Kinderärztin oder Kinderarzt – besonders, wenn du das Gefühl hast, dass mit deinem Baby etwas nicht stimmt.
    • Stillgruppen oder Familienzentren – hier findest du Austausch mit anderen Mamas, Tipps und Verständnis.

    Stillen ist nicht perfekt – aber mit Geduld, Wissen und Unterstützung kann es zu einer wunderschönen Erfahrung werden. Und wenn es mal anders läuft als geplant, findest du in unseren häufigsten Fragen vielleicht eine schnelle Antwort!

    Allgemeine Fragen

    Nimm die Einlage, mit der du dich am wohlsten fühlst. Ob Einweg oder waschbar – beide Varianten erfüllen ihren Zweck. Wichtig ist nur: Vermeide Stilleinlagen mit Plastikfolie! Sie verhindern die Luftzirkulation und fördern Feuchtigkeit, was deine Haut reizen kann.

    Weniger ist mehr: Warmes Wasser genügt zur Reinigung. Verzichte am besten auf Seife, Duschgel oder Cremes im Brustbereich, da sie die natürliche Hautbarriere stören können. Lass deine Brustwarzen nach dem Stillen ruhig an der Luft trocknen – das wirkt heilend und pflegend. Wenn du magst, gönn dir ein paar Minuten Sonne oder laufe zu Hause zwischendurch mal „oben ohne“, das tut gut.

    Mach dir keine Sorgen – dein Körper regelt die Milchmenge nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Wenn du das Gefühl hast, dass es zu viel ist, hilft es, nur so viel auszustreichen oder abzupumpen, bis der Druck nachlässt – mehr würde die Milchproduktion anregen. Salbeitee (max. 1–2 Tassen pro Tag) oder kühle Umschläge können zusätzlich helfen, die Milchbildung sanft zu reduzieren. Bei zu wenig Milch: Häufiges Anlegen und viel Hautkontakt mit deinem Baby fördern den Milchfluss auf natürliche Weise.

    Ein zufriedenes Baby, regelmäßige nasse Windeln (mindestens 5–6 pro Tag) und eine stetige Gewichtszunahme sind gute Zeichen dafür, dass dein Kind genug Milch bekommt. Wenn du unsicher bist, sprich deine Hebamme oder Kinderärztin an – sie können dich beruhigen und beraten.

    Milchstau kann sich durch Schmerzen, Verhärtungen oder Rötungen an der Brust bemerkbar machen. Wärme vor dem Stillen (z. B. ein warmes Tuch) und sanfte Massage helfen beim Lösen des Staus. Still dein Baby weiterhin regelmäßig, besonders an der betroffenen Seite. Danach kann Kühlung (z. B. Quarkwickel oder Kühlpads) beruhigen. Halten die Beschwerden länger als 24–48 Stunden an oder kommt Fieber dazu, solltest du unbedingt ärztlichen Rat einholen.

    Leichte Schmerzen sind in den ersten Tagen nicht ungewöhnlich – besonders beim Anlegen. Wenn deine Brustwarzen wund oder rissig werden, liegt das meist an einer ungünstigen Stillposition oder einem zu flachen Anlegen. Hole dir Unterstützung von einer Stillberaterin oder Hebamme – oft helfen schon kleine Veränderungen. Wichtig: Schmerzen solltest du nicht aushalten müssen!

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, in den ersten sechs Monaten ausschließlich zu stillen – und danach so lange weiterzustillen, wie es für dich und dein Baby passt. Auch ein längeres Stillen über das erste Jahr hinaus ist gesund und völlig normal – jedes Stillpaar findet seinen eigenen Weg.

    Mein Baby hat Probleme beim Stillen

    Viele Neugeborene schlafen an der Brust ein – das ist völlig normal! Wenn dein Baby dadurch aber zu wenig trinkt oder zu selten gestillt wird, achte auf folgende Zeichen: Nasse Windeln (mind. 5–6 pro Tag), regelmäßige Gewichtszunahme, lebendiger Eindruck. Wecke dein Baby sanft, z. B. durch Fußmassage, Wickeln oder leichtes Anpusten. Biete beim Stillen nur eine Brust an, damit dein Baby die sättigende Hintermilch bekommt – danach evtl. die zweite Brust, wenn es wieder wach ist.

    Wenn dein Baby bisher gut getrunken hat und plötzlich die Brust ablehnt, handelt es sich meist um einen sogenannten „Stillstreik“. Ursachen können Stress, neue Gerüche (Parfüm, Waschmittel), Medikamente oder körperliches Unwohlsein (z. B. Soor im Mund) sein. Bleib ruhig, biete deinem Baby Nähe und Geduld – und stille möglichst in ruhiger Umgebung. Du kannst auch Muttermilch abpumpen und vorübergehend mit Becher oder Löffel füttern. Wenn der Streik länger als zwei Tage dauert, hol dir bitte Hilfe bei einer Stillberaterin.

    Das ist nicht ungewöhnlich! Manche Babys bevorzugen eine Seite, z. B. wegen der Lage im Bauch oder weil das Anlegen einfacher ist. Du kannst versuchen, die Lieblingsseite zu imitieren (z. B. durch Seitenwechsel bei gleicher Halteposition). Auch ein Positionswechsel oder Stillen im Halbschlaf kann helfen. Wenn dein Baby dauerhaft nur eine Brust nimmt, ist das kein Problem – dein Körper passt sich an. Die andere Brust produziert dann einfach weniger oder stoppt die Milchbildung.

    Gerade abends oder in Schüben verarbeiten Babys viele Eindrücke. Sie suchen dann oft Trost an der Brust, ohne wirklich zu trinken. Das nennt man auch „Clusterfeeding“. Gib deinem Baby Sicherheit durch Körperkontakt, leichtes Schaukeln oder Singen. Eine ruhige Atmosphäre und ein wenig Geduld helfen, diese Phasen gut zu überstehen. Häufig reguliert sich dieses Verhalten nach einigen Wochen ganz von selbst.<

    Blähungen sind bei Neugeborenen häufig und hängen meist nicht mit deiner Ernährung zusammen. Dein Baby muss erst lernen, seine Verdauung zu regulieren. Achte beim Stillen darauf, dass es nicht zu viel Luft schluckt – ein korrektes Anlegen hilft dabei. Du kannst deinem Kind auch durch sanfte Bauchmassagen, ein warmes Körnerkissen oder das „Fahrradfahren“ mit den Beinchen Linderung verschaffen. Wenn du das Gefühl hast, dein Baby reagiert empfindlich auf bestimmte Lebensmittel, kannst du diese testweise für ein paar Tage weglassen.

    Wenn dein Baby Zähne bekommt, kann es passieren, dass es aus Neugier oder beim Zahnen mal zubeißt. Bleib ruhig, unterbrich das Stillen kurz und erkläre liebevoll, dass das weh tut. Meist lernen die Kleinen sehr schnell, was nicht erlaubt ist. Achte darauf, dass dein Baby richtig saugt – häufiges Beißen passiert eher am Ende der Mahlzeit, wenn es nicht mehr aktiv trinkt.

    Das ist sehr wahrscheinlich ein Wachstumsschub! In diesen Phasen braucht dein Baby mehr Nahrung – und meldet sich entsprechend häufiger. Gib ihm die Brust so oft es möchte. Deine Milch passt sich ganz natürlich dem steigenden Bedarf an. Nach ein paar Tagen hat sich alles meist wieder eingependelt.

    Ein Soor ist eine harmlose, aber unangenehme Pilzinfektion im Mund des Babys (weiße Beläge auf Zunge oder Wangeninnenseiten, die sich nicht abwischen lassen). Oft ist das Trinken dann schmerzhaft, das Baby schreit oder verweigert die Brust. Bitte geh zum Kinderarzt – er kann die Infektion leicht behandeln. Auch deine Brustwarzen können betroffen sein (Jucken, Brennen, Rötung) – dann brauchst du ebenfalls eine Behandlung.

    Was darf ich zu mir nehmen?

    Ja, in Maßen ist das völlig in Ordnung! Zwei bis drei Tassen koffeinhaltiger Kaffee oder schwarzer/grüner Tee pro Tag gelten als unbedenklich. Beobachte aber dein Baby – manche reagieren sensibel auf Koffein (z. B. mit Unruhe oder Einschlafproblemen). Denke daran: Auch Cola, Energydrinks und Eistee enthalten Koffein – die Gesamtmenge zählt.

    Am besten ist es, ganz auf Alkohol zu verzichten – besonders in den ersten Lebensmonaten. Wenn du doch mal ein Glas trinken möchtest, warte mindestens 2–3 Stunden pro Glas, bevor du wieder stillst. Der Alkoholspiegel im Blut entspricht dem in der Muttermilch. Direkt nach dem Trinken zu stillen ist keine gute Idee. Tipp: „Stillfreundlich trinken“ bedeutet, zu planen – zum Beispiel nach dem letzten Stillen des Tages ein kleines Glas Wein und dann längere Pause.

    Rauchen schadet deinem Baby – direkt und indirekt. Nikotin gelangt in die Muttermilch und belastet auch über Kleidung, Atemluft und Hände. Es erhöht das Risiko für plötzlichen Kindstod, Atemwegserkrankungen und Unruhe beim Baby. Wenn du nicht komplett aufhören kannst, stille trotzdem weiter (Muttermilch ist immer noch besser als keine) – aber rauche so wenig wie möglich, nie in Gegenwart deines Kindes und immer erst nach dem Stillen.

    Viele Medikamente gehen in die Muttermilch über – aber nicht alle sind gefährlich fürs Baby. Bitte nimm nichts auf eigene Faust ein! Lass dich immer von deiner Ärztin, deinem Arzt oder einer Stillberaterin beraten. Viele gängige Mittel (z. B. gegen Schmerzen, Allergien, Bluthochdruck) sind auch in der Stillzeit erlaubt – aber die Auswahl muss individuell abgestimmt sein.

    Nein – du musst nicht komplett auf Bio umsteigen. Achte lieber insgesamt auf eine ausgewogene, frische und möglichst unverarbeitete Ernährung. Bioprodukte sind oft nachhaltiger und schadstoffärmer, aber auch herkömmliche Lebensmittel sind in Deutschland gut kontrolliert. Wichtig: Iss regelmäßig, trinke ausreichend und höre auf deinen Appetit – dein Körper weiß, was er braucht.

    Nicht pauschal. Du darfst grundsätzlich alles essen, worauf du Lust hast – auch Zwiebeln, Knoblauch oder Kohl. Nur bei stark säurehaltigen, scharfen oder blähenden Speisen lohnt sich ein wachsames Auge, ob dein Baby unruhiger wird. Hast du den Verdacht, dass dein Baby auf ein bestimmtes Lebensmittel empfindlich reagiert (z. B. mit wundem Po oder Bauchweh), kannst du es testweise für ein paar Tage weglassen. Aber keine Sorge: Die allermeisten Babys kommen mit ganz normalen Familiengerichten gut klar!


      Das könnte dich auch interessieren

      Bitte gib einen Suchbegriff ein oder wähle einen Menüpunkt aus:

      Bitte gib mindestens 3 Buchstaben ein

      Keine Ergebnisse