Gehörverlust kann schon in der Jugend eintreten

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Ein Hörverlust in jungen Jahren wird stark unterschätzt und wird selten rechtzeitig bemerkt.

Frühzeitiger Hörverlust – nicht nur Lärm schadet der Gesundheit

Dass laute Musik auf Dauer zu gesundheitlichen Schäden führen kann, ist hinlänglich bekannt. Tatsächlich wirken sich aber auch andere Faktoren auf den Gehörsinn aus; allen voran ist dies psychischer Stress, der ebenfalls oft belächelt und ignoriert wird. In besonders schlimmen Fällen kommt es zu einer Mehrfachreaktion: Parallel zu einem Hörsturz, hervorgerufen durch Stress, können bei generell empfindlichen Personen zeitgleich eine Mittelohrentzündung sowie eine Entzündung beider Gehörgänge (inneren und außen) auftreten; alle drei Symptome können sich auch am selben Ohr bemerkbar machen, was die dreifache Belastung bedeutet. Eine fehlende oder mangelhafte Behandlung kann dazu führen, dass Hörgeräte getragen werden müssen oder gar zur vollständigen Taubheit führen. Auch Kinderkrankheiten wie Keuchhusten können übrigens eine Mittelohrentzündung auslösen!

Wenn der schlimmste Fall eintritt

Ist dass aber noch längst kein Grund zur Panik! Selbst wenn der Arzt ein Hörgerät empfiehlt, gibt es keinen Grund, in Scham zu verhalten. Moderne Modelle, wie etwa das Phonak Marvel Hörgerät, sind derart klein und unauffällig, dass gar nicht erst der Verdacht aufkommt, du würdest eines tragen. Sollte es dennoch ein größeres Modell werden, kannst du außenliegende Elemente immer noch durch etwas längere Haare verstecken. Wieder andere Versionen sehen aus wie gewöhnliche Bluetooth Kopfhörer.

Grundsätzlich ist den Anweisungen des behandelnden Arztes Folge zu leisten. Vor allem bei einem kombinierten Auftreten mehrerer Symptome solltest du rasch reagieren. Statt fernzusehen oder Musik zu hören, lies lieber ein gutes Buch, widme deinen Kindern mehr Zeit oder mache einen entspannten Spaziergang durch einen Park oder Wald (wo es leise ist) - vermeide also möglichst alle Geräuschquellen. In der Regel werden bei einem Hörsturz Antibiotika verschrieben. Auch hier gilt es, bei der Einnahme Vorsicht walten zu lassen.

Erfahrungen bleiben

Es kann vorkommen, dass ein Arzt ein Medikament verschreibt, das in der Apotheke nicht vorhanden ist. In diesem Fall sollte man Vorsicht walten lassen, denn wenn man andere Medikamente einnimmt, können unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Der Schmerz und der Gehörverlust können einen dennoch dazu verleiten, andere Medikamente anzunehmen, in der Hoffnung, die Schmerzen sowie die anderen Symptome lindern zu können. Lies dir die Packungsbeilage sorgfältig durch und lass es bei Unsicherheit lieber bleiben - auch, wenn die Schmerzen stark sind.

Unserem Redaktionsteam kam ein Erfahrungsbericht zu, den wir hier gerne mit dir teilen:

    „Wie in meinem Fall geschehen, wurden von einem Krankenhaus Antibiotika verschrieben, welche in der Apotheke nicht verfügbar waren. Die Apotheke handelte eigenmächtig und ich - heute bin ich klüger - ließ mir stattdessen andere Medikamente geben. Hauptsache, die Schmerzen würden nachlassen und mein Gehörsinn kehrte zurück. Während der Einnahme der Medikamente bemerkte ich eines Tages, dass meine Sehkraft sich nun ebenfalls zu verschlechtern begann. Ich warf einen Blick in die Packungsbeilage, wo eine Beeinträchtigung der Sehkraft als mögliche Nebenwirkung aufgeführt war; diese würde jedoch nach Absetzung der Antibiotika ebenso von selbst wieder nachlassen. Leider ist dies in meinem Fall nicht geschehen. Anstatt eines kaputten Ohres kämpfe ich seither also mit zwei nicht mehr optimal funktionierenden Augen, deren Sehkraft sich etwa halbjährlich weiter verschlechtert. Und da dies von Medikamenten verursacht wurde, die mir gar nicht verschrieben wurden, gibt es auch keinerlei Wege, dagegen vorzugehen.“

Wenn du also deine eigene Gesundheit bisher kaum oder gar nicht beobachtet hast, sei dir angeraten, genau das von nun an zu tun. Mit ein wenig Schulung diesbezüglich vernimmst du selbst die kleinsten Signale, die deine Ohren dir geben. Ob nun ein kleines Stechen bei einer leichten Mittelohrentzündung oder Verständnisschwierigkeiten bei Gesagten - je eher du reagierst, desto eher kann dir geholfen werden. Gerade bei Problemen mit den Ohren, wie eben Hörverlust, Entzündungen oder Tinnitus, zählt jede Minute.

Die unauffälligen Symptome

Bei der Feststellung, dass du Schmerzen hast oder gar nichts mehr hörst, hast du bereits zu lange gewartet. Symptome zu haben bedeutet nicht zwingend, Schmerzen zu verspüren. Auch kleine alltägliche Verhaltensweisen können darauf hindeuten, dass dein Sinn für gesundes Hören dahinschwindet. Spricht jemand in deiner Gegenwart plötzlich und du musst immer wieder nachfragen, was er oder sie denn gesagt hat (weil es sich für dich beispielsweise leicht nuschelig angehört hat), kann dies bereits ein Alarmsignal eines drohenden Hörverlustes sein; unabhängig davon, ob du dich in einer lauten Umgebung aufhältst oder nicht.

Ebenso kann es vorkommen, dass die Aussprache anderer Leute klingt, als befändest du dich selbst mit dem Kopf unter Wasser. Bei kurzzeitiger Kreislaufschwäche ist dies ganz normal. Hält der Zustand jedoch an oder tritt über die Tage verteilt öfters unbegründet auf, dann sei dir geraten: Handle und geh zu einem Arzt!

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