Ratgeber Babyschwimmen

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Babyschwimmen liegt absolut im Trend, es gibt immer mehr Kurse in jeder Stadt und viele Mütter schätzen die Möglichkeit, mit ihrem Baby einen Schwimmkurs zu belegen.

Was passiert beim Babyschwimmen eigentlich genau?

Immer wieder sieht man spektakuläre Bilder von Babys unter Wasser, die dort wie selbstverständlich tauchen, als wären sie noch im Fruchtwasser. Das ist in einem Babyschwimmkurs nicht Inhalt oder Thema, und es wäre gefährlich, ein Kind einfach so tauchen zu lassen. Es gibt zwar den sogenannten Tauchreflex, doch wann dieser genau abgestellt wird, kann niemand mit Sicherheit sagen.

Also, liebe Eltern, lasst euer Kind nicht einfach tauchen. Im Schwimmkurs geht es um das gemeinsame Erleben des Wassers, das Planschen und Spielen und die emotionalen gemeinsamen Erfahrungen. Das Schwimmen lernen die Kinder hier ebenfalls noch nicht – dafür sind sie noch viel zu jung.

Was sind die Vorteile beim Babyschwimmen?

Gemeinsame Erlebnisse schweißen zusammen. Auch wenn das Kind sich später nicht an das Schwimmen erinnern wird, so stärkt es doch sein Urvertrauen. Dieses Vertrauen wird in den ersten Lebensmonaten aufgebaut und hat einen starken Einfluss auf den Verlauf des späteren Lebens.

Viele Baby lieben das warme Wasser im Schwimmbad, weil es sie unterbewusst an den Mutterleib erinnert. Sie können sich wunderbar entspannen, was gestressten oder häufig weinenden Kindern besonders guttut. Manches Elternteil entdeckt im Schwimmen einen Weg, dem Kind die vermisste Ruhe zu vermitteln.

Für Eltern hat das Schwimmen auch einen weiteren Vorteil. Gerade wenn man die ersten Wochen und Monate zu Hause bleibt, während der Partner arbeitet, kann man sich schnell isoliert fühlen. Im Bekanntenkreis gibt es vielleicht noch keine Kinder und die Familie wohnt weit weg. Da ist das gemeinsame Babyschwimmen eine tolle Methode, um andere Eltern mit Kindern in einem ähnlichen Alter kennenzulernen.

Ab welchem Alter ist das Babyschwimmen zu empfehlen?


Teilweise werden Schwimmkurse schon für kleine Babys ab 12 Wochen angeboten. Dies ist für die Eltern deutlich anstrengender, denn Körper und Kopf des Kindes müssen noch mehr gestützt werden. Sobald das Kind seinen Kopf allein halten kann, wird das Planschen zu einem viel entspannteren Erlebnis.

Was braucht man für das Schwimmen?

  • Auf jeden Fall braucht man richtige Schwimmwindeln. Sie halten die Ausscheidungen vom Wasser fern und lösen sich nicht auf, wenn sie nass werden. Normale Windeln eignen sich nicht, denn sie würden sich komplett mit Wasser vollsaugen.

  • Bademode benötigen die Kleinen noch nicht unbedingt, doch eine Badehose bietet sich an, denn sie gibt der Windel zusätzlichen Halt.

  • Ein Bademantel oder Handtuch mit Kopfbedeckung ist hingegen unverzichtbar. Es liegt griffbereit am Beckenrand, sodass man das Kind gleich darin einhüllen kann, wenn man aus dem Wasser kommt.
  • Mama oder Papa brauchen ebenfalls Badekleidung, einen Bademantel und Schlappen. Es empfiehlt sich nicht, in einem Schwimmbad mit nackten Füßen zu laufen, da die Gefahr besteht, sich mit Fußpilz zu infizieren.

Was sollte man beachten, wenn man mit dem Baby schwimmen geht?

  • Sind Kind oder Eltern krank, bleibt man besser daheim. Zu groß ist das Risiko, dass man sich einen ernsten Infekt zulegt. Die Temperaturunterschiede und das gechlorte Wasser sind eine kleine Strapaze für den Körper. Also bei einem Schnupfen oder Unwohlsein lieber einmal aussetzen und das nächste Mal teilnehmen.

  • Geht man allein mit dem Baby ins Schwimmbad, sollte man sich an die Zeiten halten, die auch in den Kursen gelten. Das bedeutet, dass man nicht mehr als zwanzig bis dreißig Minuten mit dem Kind ins Wasser geht.

  • Das Wasser in einem Bad ist in der Regel gechlort. Das Baby sollte danach gründlich mit reinem Wasser abgewaschen werden.

Warum ist das Babyschwimmen noch zu empfehlen?

Durch das Babyschwimmen können sich Kinder bereits früh an den Umgang mit dem Wasser gewöhnen. Erschreckenderweise sinkt die Anzahl der Kinder, die sicher schwimmen können, von Jahr zu Jahr. Die DLRG hat ermittelt, dass nur noch 40 Prozent aller Kinder bis zum Abschluss der vierten Klasse das Deutsche Jugendschwimmabzeichen in Bronze erreichen. Ende der 1980er-Jahre waren es noch mehr als 90 Prozent. Der sogenannte Freischwimmer gilt als Mindestvoraussetzung für sicheres Schwimmen.

Der Grund ist einerseits, dass immer mehr Bäder geschlossen werden und andererseits, dass Eltern weniger Zeit haben, ihren Kindern das Schwimmen beizubringen. Doch nicht nur der Sommerurlaub wird entspannter, wenn der Nachwuchs im Wasser sicher ist. Kinder können immer wieder mit Wasser in Kontakt kommen, zu tief in den See gehen, in einen Pool fallen etc. Sie sind nur dann einigermaßen sicher vor dem möglichen Ertrinken, wenn sie schwimmen können! Diese Fähigkeit zu erwerben gehört zur Kindheit unbedingt dazu. Und wer als Baby bereits beginnt, hat diesbezüglich den besten Start – vorausgesetzt, die Eltern gehen auch danach weiterhin mit dem Kind ins Wasser.

Wer sich nicht zutraut, seinem Kind selbst das Schwimmen beizubringen, kann es zu einem entsprechenden Kurs schicken. Diese beginnen dann etwa im Kindergartenalter. Und wer als Elternteil nicht richtig schwimmen kann, kann direkt auch einen Kurs belegen. Es ist dafür nie zu früh und auch nie zu spät!

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