Illustration Die Erstkommunion

Die Erstkommunion

Worauf muss ich bei der Kommunion achten?

Worauf muss ich bei der Kommunion achten?

Die Erstkommunion ist der erste und festlichste Kommunionempfang der katholischen Kirche und ein einzigartiges Erlebnis für dein Kind. Bei der Erstkommunion erhält dein Kind zum ersten Mal die heilige Kommunion (Spendung von Brot und Wein als Symbol für den Leib und das Blut Christi) und wird fester in die Kirche eingebunden. Auf dieser Seite möchten wir dir die religiösen Grundlagen der Erstkommunion vorstellen, dir die notwendigen Voraussetzungen und Richtlinen erläutern und dir einige Tipps und Infos für eine gelungene Kommunionsfeier geben.

    Einführung in die Kommunion

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    Die Erstkommunion ist für viele Kinder ein ganz besonderer Tag – ähnlich bedeutsam wie eine Taufe oder eine Einschulung. Für katholische Familien markiert sie einen wichtigen Schritt im Glaubensleben: Dein Kind darf zum ersten Mal das heilige Brot – die Hostie – empfangen. Dabei geht es um mehr als ein kirchliches Ritual: Die Kommunion ist ein Fest des Glaubens, der Gemeinschaft und der Liebe Gottes.

    In der Regel sind Kinder zur Erstkommunion etwa 8 oder 9 Jahre alt, meist besuchen sie zu diesem Zeitpunkt die 3. Klasse. In dieser Lebensphase sind sie alt genug, um die grundlegenden Symbole und Bedeutungen zu verstehen – und gleichzeitig noch jung genug, um die Glaubensreise mit kindlicher Offenheit und Neugier anzugehen.

    Was bedeutet eigentlich „Kommunion“?

    Das Wort kommt aus dem Lateinischen und heißt „Gemeinschaft“. Gemeint ist die enge Verbindung mit Jesus Christus – und mit allen Menschen, die gemeinsam an ihn glauben. Die Kommunion ist also nicht nur ein persönlicher Moment, sondern auch ein starkes Zeichen des Zusammenhalts innerhalb der Familie und der Kirchengemeinde.

    Die Geschichte der Erstkommunion

    Die Erstkommunion, wie wir sie heute kennen, hat eine lange und spannende Geschichte. Schon in den ersten Jahrhunderten nach Jesus' Tod kamen Christen regelmäßig zusammen, um gemeinsam das „Brot zu brechen“ – ein einfaches Zeichen, das aber eine große Bedeutung hatte: Es erinnerte sie an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Freunden.

    Damals gab es noch keine großen Kirchen oder feierlichen Messen. Die Menschen trafen sich zu Hause oder in versteckten Räumen, weil es gefährlich war, offen Christ zu sein. Und trotzdem war die Mahlgemeinschaft – also die frühe Form der Kommunion – schon damals ein starkes Zeichen für den Zusammenhalt unter den Gläubigen.

    Über die Jahrhunderte wurde aus dieser einfachen Erinnerung ein richtiges Sakrament: Die Eucharistie – so nennt die Kirche das gemeinsame Mahl – wurde zentraler Bestandteil der Messe. Doch wer daran teilnehmen durfte, änderte sich immer wieder.

    Im Mittelalter bekamen sogar schon Säuglinge die Kommunion, oft kurz nach der Taufe. Die Eltern hatten große Angst, dass ihr Kind früh sterben könnte – und wollten es „für den Himmel vorbereiten“. Doch mit der Zeit wurde klar: Ein Kind sollte verstehen können, was es da eigentlich empfängt.

    Deshalb legte die Kirche später fest, dass ein Kind „vernünftig“ genug sein muss, um zwischen normalem und geweihtem Brot unterscheiden zu können. Seit dem 20. Jahrhundert ist das Kommunionsalter bei etwa sieben Jahren angesetzt – also in dem Alter, in dem Kinder langsam ein eigenes Gefühl für Schuld, Vergebung und Glauben entwickeln.

    Das richtige Alter für die Erstkommunion

    Im frühen Mittelalter war es also üblich, das Kinder so schnell wie möglich nach der Geburt die Erstkommunion erhalten, um im Falle eines (damals nicht unüblichen) frühen Todes "gerettet" zu sein. Da den Säuglingen aber der Wein nicht unbedingt schmeckte und auch aus theologischer Sicht Zweifel an dieser Praxis aufkam, verlagerte sich das Alter der Kinder im Laufe der Zeit immer weiter nach hinten. Ende des 18. Jahrhunderts waren die Kinder beim Empfang der Erstkommunion ca. 12 bis 14 Jahre alt. Oft wurde damals die Erstkommunion im Zuge des Schulabschlusses durchgeführt.

    Im 19. Jahrhundert wurde von der Kirche das Alter von sieben Jahren "gewünscht", in dem Kinder die Erstkommunion empfangen konnten. Da allerdings manche Kinder in diesem Alter noch nicht reif genug sind, um das Konzept von Sünde und Buße zu verstehen, kamen Zweifel an dieser Grenze auf und man wünschte sich eine flexiblere Lösung nach folgenden Kriterien:

    • Das Kind kann normales Brot vom eucharistischen Brot unterscheiden
    • Das Kind ist intelligent genug, die Vorgänge und Erklärungen rund um die Kommunion/Eucharistie zu verstehen
    • Das Kind wurde von den Eltern oder Kirchenmitgliedern vorbereitet und geschult

    Heutzutage sind die Kinder zwischen sechs und zwölf Jahre alt, wenn sie die Erstkommunion empfangen. In Deutschland besuchen Kommunionskinder meist die dritte Klasse.

    Formalitäten und Regeln zur Erstkommunion

    Ähnlich wie bei einer Hochzeit geht es auch mit den Vorbereitungen zur Erstkommunion sehr früh los. Rund ein Jahr vor der Kommunion schickt die katholische Gemeinde die Anmeldung zur Kommunion per Post ins Haus. In der Regel steht die Feier im Frühjahr des dritten Schuljahrs an - also ist mit der wichtigen Post kurz vor Ende des zweiten Schuljahres oder gleich nach den Sommerferien zu Beginn des dritten Jahres zu rechnen. Wenn du selbst aus der Kirche ausgetreten und deshalb im Gemeinderegister nicht mehr vertreten bist, kann die anstehende Kommunion unter Umständen übersehen werden. Falls das Informationsschreiben also auf sich warten lässt, solltest du die Verantwortlichen anrufen. Eigeninitiative empfiehlt sich auch dann, wenn du für die Feier nicht die Wohngemeinde im Visier hast. Zum Beispiel ergibt dies Sinn, wenn du in einer anderen Pfarrgemeinschaft aktiv bist und dort regelmäßig den Gottesdienst mit deinen Kindern besuchst.

    Wichtig ist auch, das du eine Taufbescheinigung vorlegen kannst – ohne diese kann die Kommunion nicht durchgeführt werden!

    Die katholische Kirche hat außerdem folgende Richtlinien aufgestellt, deren Einhaltung Voraussetzung für den Erhalt der Kommunion ist:

    • Man ist getauft und lebt in Taufgnade
    • Man glaubt an die katholische Kirche
    • Man hat, falls man gesündigt hat, das Bußsakrament erhalten
    • Man hat in der letzten Stunde vor dem Empfang der Kommunion nur Wasser getrunken und nichts gegessen.

    Traditionell wird die Erstkommunion am sogenannten Weißen Sonntag gefeiert, das ist der erste Sonntag nach Ostern. Da heutzutage aber viele Priester mehrere Pfarrgemeinden betreuen und der Termin am Weißen Sonntag kirchenrechtlich nicht vorgeschrieben ist, kann man die Erstkommunion auch an einem späteren Sonntag nach Ostern feiern.

    Übrigens: Der Ausdruck Weißer Sonntag stammt aus der Frühzeit des Christentums. Damals trugen frischgetaufte Menschen weiße Gewänder, die ihre neu erlangte Unschuld symbolisieren sollten. Im frühen Mittelalter wurden die weißen Kleider dann von den erwachsenen Täuflingen vom Ostersonntag bis zum nächsten Sonntag getragen - die sogenannte Weiße Woche. Um die beiden Sakramente Taufe und Kommunion zu verbinden, legte man den Termin der Erstkommunion meist auf den Sonntag nach Ostern, dem Abschluß der Weißen Woche.

    Ein Wort zu den Paten: Bei der Erstkommunion gibt es den Brauch der Patenschaft nicht. Aber natürlich sind die Taufpaten des Kindes aufgerufen und eingeladen, sich sowohl an der christlichen Erziehung wie auch an der Durchführung der Erstkommunion zu beteiligen.

    Der Kommunionunterricht: Eltern-/Kind-Katechese

    Bei der Erstkommunion geht es nicht nur um die andächtige Zeremonie in der Kirche. Vor dem feierlichen Akt sollen sich alle Beteiligten nochmal darüber klar werden, worum es bei der Erstkommunion geht. Im Mittelpunkt stehen der Glauben und ein bedeutendes Sakrament. Deshalb legt die katholische Kirche Wert darauf, das religiöse Wissen der Eltern nochmals "aufzufrischen". Im Kirchenrecht steht dazu:

      "Pflicht vor allem der Eltern und derer, die an Stelle der Eltern stehen, sowie des Pfarrers ist es, dafür zu sorgen, daß die Kinder, die zum Vernunftgebrauch gelangt sind, gehörig vorbereitet werden und möglichst bald, nach vorheriger sakramentaler Beichte, mit dieser göttlichen Speise gestärkt werden. Der Pfarrer hat auch darüber zu wachen, daß nicht Kinder zur heiligen Kommunion hinzutreten, die den Vernunftgebrauch noch nicht erlangt haben oder die nach seinem Urteil nicht ausreichend darauf vorbereitet sind."

    Die Kinder werden im Kommunionsunterricht auf die Erstkommunion vorbereitet, meist handelt es sich dabei um kleine Gruppen die gemeinsam unterrichtet werden. So lernen die Kinder hier unter anderem die beiden wichtigsten Gebete, das Vaterunser und das Glaubensbekenntnis Schritt für Schritt kennen, aber es wird auch gespielt und gebastelt. Die wöchentlich stattfindenden Termine erstrecken sich über mehrere Monate und werden oft von Vätern oder Müttern geleitet, den sogenannten Tischvätern und Tischmüttern. In dieser Zeit solltest du auf neugierige Fragen oder spannende Diskussionen rund um den katholischen Glauben vorbereitet sein - schließlich regt das neu Gelernte dein Kind zum Nachdenken und Nachfragen an. Diese geistigen Prozesse solltest du nicht nur ernst nehmen, sondern auch aktiv unterstützen. Dazu gehört auch ein regelmäßiger Besuch der Gottesdienste und zusätzlichen Veranstaltungen der lokalen Gemeinde. Es geht also nicht um die Vorbereitung eines eintägigen Events, sondern um die intensive Auseinandersetzung mit der aktiven Religionszugehörigkeit. Die Kommunionsfeier ist lediglich der krönende, feierliche Abschluß des Prozesses.

    Die Kommunionsfeier

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    Nach dem feierlichen Gottesdienst ist noch lange nicht Schluss – jetzt beginnt der zweite, ganz persönliche Teil: die Kommunionsfeier! Sie ist der Rahmen, in dem dein Kind, eure Familie und eure Gäste diesen besonderen Tag gemeinsam genießen, feiern und erinnern können. Hier findest du viele Ideen und Tipps für ein gelungenes Fest – ganz ohne Stress.

    Die richtige Kleidung

    Natürlich wollen viele Kinder an diesem Tag besonders feierlich aussehen – schließlich stehen sie im Mittelpunkt und möchten sich wohlfühlen.

    Für Mädchen sind weiße Kleider traditionell – sie symbolisieren Reinheit und Verbundenheit mit der Taufe. Ob schlicht oder mit kleinen Spitzen- oder Schleifendetails: Das Kleid sollte dem Charakter deines Kindes entsprechen. Auch weiße Schuhe, ein Blumenkranz oder Haarschmuck machen das Outfit rund. Wichtig: Brautkleid-Optik ist wirklich nicht nötig – weniger ist hier oft mehr.

    Für Jungen eignen sich ein schlichter Anzug oder eine Kombination aus Hose, Hemd und Sakko – gerne in gedeckten Farben wie Blau, Grau oder Dunkelbraun. Krawatte oder Fliege machen das Outfit festlich, ohne steif zu wirken.

    Tipp: In manchen Gemeinden bekommen alle Kinder ein einheitliches weißes Gewand gestellt – dann ist teure Kleidung nicht notwendig.

    Die richtigen Gäste & Einladungen

    Großeltern, Paten, Tanten und Onkel sind meist gesetzt – aber auch Freunde und Nachbarn dürfen dabei sein, wenn es zu euch passt. Wichtig ist, dass dein Kind sich auf die Menschen freut, die da sind.

    Verschickt die Einladungen frühzeitig – ein persönlicher Gruß zur Weihnachtszeit oder zum Jahreswechsel sind geeignete Möglichkeiten. Besonders süß: Wenn dein Kind die Einladungen selbst verfasst oder verziert!

    Die richtige Location: entspannt und kindgerecht

    Nach der Kirche geht’s ans Feiern – zu Hause, im Garten oder im Restaurant. Wichtig ist vor allem: Dein Kind soll sich wohlfühlen!

    Ein Gasthaus oder Café mit kindgerechtem Menü und Platz zum Spielen ist oft eine gute Wahl. Draußen feiern (z. B. im Garten oder Ausflugslokal) klappt besonders gut bei schönem Wetter – und bietet Raum für Spiel, Spaß und Gespräche in lockerer Runde.

    Reserviere aber unbedingt frühzeitig – gerade beliebte Orte sind schon Monate im Voraus ausgebucht!

    Die richtige Atmosphäre

    Ob zuhause oder im Gasthaus – mit ein paar liebevollen Details wird das Fest besonders:

    Das Menü darf festlich sein – aber kindertauglich. Keine überlangen Gänge, sondern leckere Lieblingsgerichte, vielleicht mit einem Nachtischbuffet oder einem selbst gebackenen Kuchen als Highlight.

    Die richtigen Geschenke zur Kommunion

    Die besten Geschenke sind die, die wirklich Freude machen – und zum Kind passen. Manche Eltern sprechen sich mit den Gästen ab und wünschen sich lieber ein Geldgeschenk für einen größeren Wunsch statt vieler kleiner Dinge.

    Beliebte Präsente neben Gold als Geschenk zur Kommunion sind:

    • Schmuck mit christlichem Symbol (z. B. Kreuz oder Fisch)
    • Armbänder oder Ketten mit Gravur
    • Erinnerungsalben oder Kinderbibeln
    • Erlebnisgutscheine (z. B. Reitstunde, Kletterpark, Ausflug)
    • ein schönes Gebetbuch oder Tagebuch

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