Keuchhusten

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Keuchhusten ist eine gefährliche Erkrankung, die von Bakterien verursacht und per Tröpcheninfektion verbreitet wird.

Keuchhusten: Übersicht

Der Keuchhusten ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, ausgelöst durch das Bakterium Bordetella pertussis und seltener Bordetella parapertussis. Meist beginnt die Krankheit mit einem erkältungsartigen Husten, der im Laufe der Zeit seine Form ändert und zu stakkatoartigen Hustenattacken mutiert. Im Säuglingsalter können sich die Hustenanfälle als Atemstillstände zwischen den Hustenattacken äußern und nehmen somit lebensbedrohliche Ausmaße an. Es existiert ein allgemein empfohlener, wirksamer Impfstoff zur Prophylaxe. Falls eine Erkrankung an Keuchhusten tödlich endet, muss in Deutschland einer Meldepflicht nachgekommen werden.


Keuchhusten: Geschichte

In der Geschichte erscheinen Aufzeichnungen über den Keuchhusten bereits vor dem 16. Jahrhundert und werden dem Arzt Guillaume de Baillou zugeschrieben. Er unterschied bereits zu jener Zeit verschiedene Arten dieses Hustens und grenzte dabei den Krupphusten vom Keuchhusten ab. Später befasste sich der Mediziner Thomas Sydenham aus England mit der Krankheit. Allerdings wurde der Keuchhusten erst nach einer Epidemie im 18. Jahrhundert als eigenständiges Krankheitsbild gedeutet.

Erst 1906 konnte der belgische Bakteriologe Jules Bordet mit seinem Kollegen Octave Gengou den Keuchhustenerreger isolieren. Mit diesem Schritt wurde der Weg zur Entwicklung eins Impfserums geebnet, das 1933 erstmals zur Anwendung kam.
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Keuchhusten: Ursachen

Keuchhusten wird hauptsächlich durch das Bakterium Bordetella pertussis hervorgerufen. Es wird beim Husten einer infizierten Person durch Tröpfcheninfektion weitergegeben. Die Bakterien führen zur Entzündung des gesamten Atemwegs. Keuchhusten ist auf der ganzen Welt verbreitet und trifft hauptsächlich Säuglinge, wobei Neugeborene besonders gefährdet sind. Selten können Erwachse betroffen sein, in der Regel tritt er aber bei Kindern bis zum dritten Lebensjahr auf.

Keuchhusten: Symptome

Nach einer Inkubationszeit von ein bis zwei Wochen beginnt die Krankheit mit leichtem Husten, Nasensekretion, Fieber und entzündlichen Augen, gefolgt von Würgen und Erbrechen sowie Auswurf von glasigem Schleim. Während dieser Phase ist die Ansteckungsgefahr am größten. Nach wenigen Tagen wird der Husten, besonders nachts, sehr hartnäckig und heftig. Die Atmung erfolgt ruckartig und der Patient beginnt zu keuchen. In dieser Phase kann es bei Säuglingen zum zeitweiligen Atemstillstand kommen und in wenigen Fällen auch zum Tod führen. Nur 20 Prozent aller Erkrankten, die mit dem Bordetella parapertussis infiziert sind, erzeugen das klinische Bild eines Keuchhustens. 40 Prozent der Ansteckungen verlaufen als einfache, akute Bronchitis und weitere 40 Prozent verlaufen stumm. Ein schwerer Infekt kann bis zu zehn Wochen andauern.

In besonders schweren Fällen kann es zu einer Lungenentzündung, einer Mittelohrentzündung, Krampfanfällen sowie Hirnschädigungen kommen. Durch das hartnäckige, krampfartige Husten kommt es gelegentlich zu Einblutungen in der Bindehaut der Augen, sowie zu Nabel- und Leistenbrüchen.

Wichtig ist bei den ersten Anzeichen eines Infektes, besonders wenn hohes Fieber auftritt, sofort den Arzt zu benachrichtigen. Durch rechtzeitige Gabe von Antibiotika, kann der Keuchhusten eingeschränkt werden. Bei einer zu späten Diagnostik sind Antibiotika nicht mehr wirksam.

Gegen den Keuchhusten selbst kann nichts unternommen werden, außer der Gabe von Antibiotika im Anfangsstadium. Im späteren Verlauf werden andere Antibiotika aus der chemischen Gruppe der Makrolide in hoher Dosis verabreicht, um die Ansteckungskette zu unterbrechen. Des Weiteren können Medikamente zur Erweiterung der Atemwege verabreicht werden, um die Hustenanfälle zu lindern. Im Allgemeinen wird aus ärztlicher Sicht eine reizarme Umgebung (keine Zugluft oder Rauch), reichlich Flüssigkeitszufuhr und viele kleine Mahlzeiten am Tag verordnet. In besonders schweren Fällen ist ein Krankenhausaufenthalt notwendig.

Keuchhusten: Vorbeugung

Es wird im Allgemeinen eine dreimalige Impfung im ersten Lebensjahr empfohlen, beginnend in der 9. Lebenswoche und zur Auffrischung weitere zweimal bis zum 15. Lebensmonat. Der Impfstoff ist im Allgemeinen gut verträglich und schützt in 80 bis 90 Prozent der Fälle. Kinder im Alter zwischen 5 und 6 Jahren und Jugendliche zwischen 9 und 18 Jahren sollten sich routinemäßig einer Auffrischungsimpfung unterziehen. Generell wird auch bei Erwachsenen, besonders bei Frauen mit Kinderwunsch vor der Schwangerschaft eine Erneuerung angeregt, was alle Haushaltsmitglieder einschließen sollte.

Innerhalb der ersten ein bis drei Tagen können schmerzhafte Schwellungen und Rötungen an der Einstichstelle auftreten. Eine erhöhte Körpertemperatur ist die normale Reaktion auf den Impfstoff und zeigt die Auseinandersetzung mit dem Serum. Gelegentlich können grippeähnliche Symptome auftreten und leichte Magen-Darm-Beschwerden.

Keuchhusten: Risikogruppen

Besonders betroffen sind vom Keuchhusten Kinder bis zum dritten Lebensjahr. Allerdings können auch ältere Kinder und Erwachsene davon betroffen sein.

Keuchhusten: Homöopathie

Aufgrund der Schwere des Verlaufs dieser Krankheit, können homöopathische Mittel nur als begleitende Unterstützung empfohlen werden. Zur Linderung der Symptome der Hustenanfälle können Steroide aus pflanzlichen Substraten eingesetzt werden, die die Atemwege erweitern, ebenso wie fiebersenkende Mittel.


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