Weihnachtsgedicht Nr. 1415: Versenden, Drucken und Liken

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Weihnachtsgedichte: Spruch No. 1415

Weihnachtsgesang
Der Herr des Himmels sprach vom Sternenthrone:
"Erfüllt sei nun der Rat der Ewigkeit;
Auf Erden soll sich in dem Himmelssohne
Die höchste Huld enthüllen in der Zeit."
Da naht der Lenz: "O wolle mir vertrauen,
Wann er das Licht erblickt, das Gotteskind;
Ich will es legen auf die blum'gen Auen
Und fächeln mit den Lüften süß und lind."
"Die weichen Blumen sollen sich verschlingen
Zur Wiege ihm von fürstlich lichter Pracht;
In Schlummer soll der Vögel Lied ihn singen,
Der bald als schönster Frühling uns erwacht."
"Auf Erden sei der Heiland froh empfangen" -
Beginnt darauf der Sommer voller Glut -
"Wenn in dem dunklen Grün die Rosen prangen,
So weiß wie Lilien und so rot wie Blut.
Die schönsten Rosenblüten will ich pflücken,
Und winden ihm der Freude duft'gen Kranz;
Dem Friedensfürsten sollen hold sie schmücken
Das heil'ge Haupt als würd'ger Herrscherkranz."
"Wenn reich des Himmels Segen dort auf Erden -
So rief der Herbst - "in Früchten sich erfüllt,
Mag wohl der Gottessohn geboren werden,
Der aller Sehnsucht Frucht der Welt enthüllt."
"Ich biete ihm das reine Gold der Ähren,
Kredenze ihm der Trauben Purpurmost;
Denn dankbar freudig soll die Erde nähren
Den Himmelsgast mit ihrer besten Kost."
Noch spricht der Herr kein Wort, er scheint zu sehen,
Ob nicht der Winter auch zu hören sei;
Der aber bleibt, wie stumm, zur Seite stehen;
Da winkt der Herr den Zögernden herbei.
"Was schweigst du, Winter? Bist du im Gemüte
So kalt und frostig wie dein Schneegewand,
Dass dich der fromme Eifer nicht entglühte,
Den deiner Brüder warmes Herz empfand?"
"Wenn jemals, muss ich jetzt es, Gott, beklagen,
Dass ich der Winter bin, so rau und wild!
Wie könnte ich den Streit mit jenen wagen?
Nicht Frucht, noch Blumen trägt ja mein Gefild."
"Wie könnte ich den Ehren Kranz verlangen?
Er welket mit in meiner kalten Hand!"
"Und dennoch wird des Himmels Sohn empfangen
Zur Winterzeit, wenn Lust und Leben schwand."
"An meiner Brust wird er im Froste liegen,
Mein eis'ger Atem mehren seine Not!"
"Ihn lehrt dies Leid einst größer Leid besiegen,
Der Menschen Undank, bittren Schmerz und Tod."
"Ich kann ihn nicht in sanfter Wiege pflegen,
Nur betten auf die Fluren öd und kahl!"
"Auf Stein muss einst das Haupt zum Schlaf er legen.
Auf hartes Holt zur letzten Todesqual."
"Wohl keine Rosen wird er bei mir finden,
Nur scharfe Dornen an dem dürren Strauch."
"Aus Dornen soll er sich die Krone winden,
Die ihn erhebt nach königlichem Brauch."
"Und keine süßen Früchte kann ich geben,
Mir reift kein Korn, mir quillt kein süßer Wein."
"Der Qual des Hungers wird er widerstreben,
Mit Essig stillen seines Durstes Pein."
"Wenn streng du waltest, wird das Heil geboren,
O Winter, in gebenedeiter Nacht;
Und wurdest du zur Ehrenzeit erkoren,
Verdunkelst du, was stolz die Brüder macht."
"Ein Frühling wird in deinem Frost erblühen,
Dem seine Blumen nie der Sturm verweht,
Von ihren Blüten wird der Himmel glühen,
Wenn selber seiner Sterne Glanz verweht."
"Und eine Rose wird dem Schnee erstrahlen,
Wie keine je das Auge ward gewahr,
Die Dornen schwinden und die finstern Qualen
In ihrem Schimmer rein und wunderbar."
"Der Ähren Gold, der Purpursaft der Trauben,
Sie werden Schatten deiner Frucht nur sein,
Denn reifen wirst du dem beglückten Glauben
Des ew'gen Lebens Brot, der Liebe Wein."
"In deinem Schoße wird die Zukunft sehen
Das Heil der Zeit, den Sohn der Ewigkeit:
Die Palme werden denn dir zugestehen,
Wie freudig! Sommer, Herbst und Frühlingszeit."

   — Edmund Dorer

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